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Boullier will Podium in Kanada
Nach frustrierenden Ergebnissen in Monaco gibt sich Lotus-Teamchef Eric Boullier zuversichtlich für den Rest der Saison
(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Monaco war aus Sicht des Lotus-Teams wenig erfolgreich, dafür umso frustrierender. WM-Hoffnung Kimi Räikkönen geriet nach bis dahin solidem Rennen mit Sergio Perez aneinander, musste gegen Ende noch einmal an die Box kommen. Das Rennen schien für ihn gelaufen, dann kämpfte sich der Finne wenigstens noch zu einem Punkt für Platz zehn vor. Teamkollege Romain Grosjean war einmal mehr das Crash-Kid des Wochenendes. Ganze vier Mal kollidierte der Franzose, schied letztlich aus. Teamchef Eric Boullier erinnert sich im Interview an Monte Carlo und blickt optimistisch nach Kanada.
Frage: "Monaco war nicht gerade ein großartiges Wochenende, oder?"
Eric Boullier: "Ja, wir wollen aus sportlicher Sicht nicht noch so ein Wochenende. Aber trotz der negativen Ergebnisse gibt es auch Positives. Einmal mehr war unser Auto konkurrenzfähig auf einem komplett andersartigen Kurs, und wir haben nun gezeigt, dass wir auf jedem Streckentyp mithalten können. Wir haben zudem ein gutes Entwicklungstempo mit dem E21 hingelegt, verglichen zur Konkurrenz, was für den Rest der Saison viel Gutes verheißt. Das Wochenende war sehr frustrierend, ja, aber in Monaco ist das oft so."
Frage: "Wie würden Sie die Leistung der Fahrer in Monte Carlo bewerten?"
Boullier: "Kimi ist stark gefahren am Sonntag und lag auf einem guten fünften Platz bis zum Zwischenfall mit Sergio (Perez; Anm. d. Red.). Obwohl wir, was die Rennpace angeht, schneller waren als die Autos vor uns, war es unmöglich zu überholen in Monaco. Und von den Autos vor uns konnten wir keine Fehler oder Probleme erwarten, so steckte Kimi die meiste Zeit des Rennens in dieser Kolonne fest. Als wir dann gezwungen waren, einen letzten Boxenstopp gegen Ende zu machen, konnte er ein bisschen vom Potenzial des Autos zeigen und spielerisch an anderen vorbeifahren. Ich denke, das hat gezeigt, wie talentiert er ist, diese Plätze in Monaco ohne jegliches Drama wiedergutgemacht zu haben. Und vielleicht war er auch noch wütend darüber, den fünften Platz und die damit verbundenen Punkte verloren zu haben. Romain hatte eine großartige Pace das ganze Wochenende über, wurde im Rennen dann aber immer frustrierter. Weil es ihm nicht möglich war, um die Positionen zu kämpfen, die er eigentlich angepeilt hatte, nachdem er im abtrocknenden Qualifying hinter einem langsameren Fahrer steckte und am Ende nur von Platz 13 ins Rennen ging. Er fuhr in Bahrain stark aufs Podium und wäre, unserer Simulation nach, wohl auch in Barcelona auf Platz drei gelandet, wenn seine Aufhängung nicht gebrochen wäre. Aber Monaco war ein frustrierendes Wochenende für ihn. Trotzdem sind wir sicher, dass er den Reset-Knopf drücken kann und sich in Montreal wieder darauf fokussieren kann, ein gutes Resultat einzufahren."
Boullier: "Ja, wir haben vergangenes Jahr einen guten Job dort gemacht und wir haben gute Erinnerungen daran, aber das heißt nicht, dass wir es dieses Jahr zwangsläufig wieder gut machen. Wir wissen, dass unser diesjähriges Auto stark ist und auf allen Streckentypen gut funktioniert hat, also ist es nachvollziehbar, ein gutes Wochenende in Kanada zu erwarten. Ich denke nicht, dass es einfach wird, aber wir wären enttäuscht, wenn nicht beide Autos nah am oder auf dem Podium sind."
Frage: "Die Reifen sind wieder einmal ein heißes Thema - diesmal aus mehreren Gründen?"
Boullier: "Ein Team zu haben, das mit dem diesjährigen Auto einen privaten Test fährt mit dem einzigen Reifenausstatter des Sport, ist zumindest mal ungewöhnlich. Besonders, wenn niemandem vorab davon erzählt wird, nicht einmal danach. Wenn wir alle die gleiche Gelegenheit angeboten bekommen hätten in einer legitimen und transparenten Art und Weise, bei der alle Teams zugestimmt hätten, dann hätten wir sie auch willkommen geheißen. Offensichtlich scheint das, was passiert ist, gegen die Regeln des Sports und das Testabkommen der Teams zu sein, es wird also interessant zu sehen, was dabei herauskommt."
Frage: "Das Team hat in beiden Weltmeisterschaftswertungen Federn gelassen in Monaco, kann man nun zurückschlagen?"
Boullier: "Solange das in Monaco nur ein kleiner Ausrutscher war - und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass dem nicht so ist - gibt es kein Anzeichen dafür, warum wir nicht zu den konstant starken Leistungen zurückkehren sollten und weiter um die Big Points kämpfen sollten. Ein schlechtes Rennen von 19 bestimmt ja nicht deine Meisterschaft, wir müssen nur sicherstellen, dass wir nicht noch ein Wochenende wie Monaco erleben."