Alonso: "Ich wollte eine Kollision vermeiden"
Fernando Alonso spricht über einen frustrierenden Monaco GP, das Duell mit Perez in der Hafenschikane und sein Unverständnis für die Entscheidung der Rennleitung
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso belegte in Monaco lediglich den siebten Rang, nachdem der Ferrari-Pilot von Platz sechs ins Rennen gegangen war. Der Spanier hatte eigentlich mit einer Steigerung gerechnet, die für gewöhnlich bei der Scuderia am Rennsonntag auch erfolgt. Mehrere Faktoren sorgten jedoch dafür, dass der Doppelweltmeister nicht weiter nach vorne kam, darunter ein Zwischenfall mit McLaren-Fahrer Sergio Perez.
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Duell in der Hafenschikane: Alonso fuhr im Kampf gegen Perez kurz von der Strecke Zoom Download
Mit dem Mexikaner lieferte sich Alonso ein hartes Duell, das in der Hafenschikane seinen Höhepunkt fand. Perez attackierte Alonso, der in der Folge die Schikane abkürzte und anschließend von der Rennleitung aufgefordert wurde, den Konkurrenten aus Mexiko passieren zu lassen. Alonso selber kann diese Entscheidung nicht verstehen, wie er nach dem Rennen gegenüber Journalisten erklärt. In seinen Augen vermied er lediglich eine Kollision und hatte keinen Vorteil.
Frage: "Woran haperte es heute deiner Meinung nach?"
Fernando Alonso: "Wir waren einfach nicht schnell genug, was normalerweise sonntags nicht der Fall ist. Hinzu kamen noch andere Probleme. Zehn Runden lang hing beispielsweise eine Plastiktüte am Frontflügel, wodurch die Aerodynamik auf der Vorderachse negativ beeinflusst wurde. Dann schob sich ein Trümmerteil von Sergio Perez' McLaren unter unser Auto, was die Aerodynamik zusätzlich verschlechterte. Diese Probleme hatten wir bis zur roten Flagge."
Frage: "Ein ziemlich turbulentes Rennen mit mehreren Unterbrechungen. Beschreib uns doch mal, auf was es heute ankam, worin die Herausforderungen bestanden, auch hinsichtlich der Reifen."
Alonso: "Es war nicht einfach, immer wieder ein Gefühl für die Reifen zu bekommen bei den Re-Starts. Ich befand mich auch in einer Gruppe mit sehr aggressiven Piloten, das machte die Sache auch nicht leichter."
Frage: "Erzähl uns ein wenig von dem Zweikampf mit Sergio. Erst wolltest du es nicht kommentieren. Möchtest du jetzt etwas dazu sagen?"
Alonso: "Er hat dieses Jahr schon für mehrere Zwischenfälle gesorgt und auch Jenson (Button; Anm. d. Red.) hatte mit ihm heute Probleme. Ich fuhr heute nur in der Schikane geradeaus um eine Kollision mit ihm zu vermeiden. Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) hatte da weniger Glück."
Frage: "So wie ich das sehen konnte, warst du in der Schikane noch mit zwei Rädern auf der Strecke. Welche Erklärung hast du dafür, dass du dennoch Perez vorbeilassen musstest?"
Alonso: "Dafür habe ich keine Erklärung, ich akzeptiere aber die Entscheidung der Rennleitung. Ich habe einfach versucht, eine Kollision zu vermeiden."
Frage: "Ein paar Autos sind in der Haarnadelkurve an dir vorbeigekommen. Hat dich das frustriert?"
Alonso: "Natürlich ist es nicht schön, wenn dich da Autos überholen. Aber einige Piloten können in der WM einfach mehr Risiko eingehen. Das habe ich 2008 oder 2009 auch so gemacht. Heute muss ich hingegen Punkte sammeln und darf nicht so viel riskieren. Das Überholen ist hier einfach extrem schwierig."