• 12. Mai 2013 · 21:54 Uhr

Räikkönen: "Ferrari war einfach zu schnell"

Zum dritten Mal in Folge ist Lotus-Pilot Kimi Räikkönen nun Zweiter geworden, doch anstatt sich zu freuen, sehnt sich der Finne nach dem nächsten Sieg

(Motorsport-Total.com) - Erneut "nur" Platz zwei - Kimi Räikkönen ist derzeit der Meister der Konstanz in der Formel 1. Der Lotus-Pilot konnte in Barcelona sechs wichtige Punkte auf Sebastian Vettel gutmachen, schielt aber noch gar nicht in Richtung WM-Kampf. Wie er den heutigen Tag erlebt hat, was er zur Situation in der WM sagt, und wie er über Monaco denkt, das erzählt der Finne auf der Pressekonferenz.

Foto zur News: Räikkönen: "Ferrari war einfach zu schnell"

Die lästige Pflicht nach dem Rennen: Kimi Räikkönen stellt sich den Fragen Zoom Download

Frage: "Kimi, du liegst nur vier Punkte in der Meisterschaft zurück und kommst langsam auf den Schirm der Leute, weil niemand euch genug Anerkennung gibt, für was ihr im Moment leistet. Wie antwortest du darauf?"

Kimi Räikkönen: "Ist mir egal. Ich bin hier, um so gut Rennen zu fahren, wie wir können. Natürlich wollen wir gewinnen, und es ist enttäuschend Zweiter zu werden. Aber manchmal müssen wir eben nehmen, was wir kriegen. Wie gesagt, es ist egal, ob die Leute über uns nicht Bescheid wissen. Wir machen unsere Arbeit, und sind glücklich damit, was wir tun."

Frage: "Hilft euch die fehlende Aufmerksamkeit vielleicht sogar?"

Räikkönen: "Es macht für mich keinen Unterschied. Das Team und die Sponsoren wissen, was wir versuchen zu erreichen und was wir tun."

Frage: "Du sagtest, du bist enttäuscht, dass du nicht gewonnen hast. Du warst auf einer anderen Strategie als Fernando unterwegs, und hast einen Stopp weniger gemacht als die Ferrari. Gab es einen Punkt, an dem du gedacht hast, dass du vielleicht eine Chance hast Fernando herauszufordern?"

Räikkönen: "Vielleicht gegen Mitte des Rennen. Wir waren in Führung, aber wenn wir auf alten Reifen sind und er auf neueren, ist es zu einfach zu überholen. Es hat keinen Sinn gegen ihn zu kämpfen, weil man ihn eh nicht hinter sich halten kann. Ich wusste, wenn ich ein wenig näher hinter ihm hätte bleiben können, hätte ich vielleicht eine Chance gehabt, selbst wenn ich bereits dahinter gewesen bin und am Ende auf älteren Reifen gewesen wäre. Aber man weiß ja nie. Aber sie waren einfach zu schnell. Er hatte einen guten Start und ist außen an mir vorbeigegangen."

"Ich denke nicht, dass das Resultat zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden war, aber wir sind das Rennen einfach anders angegangen. Es war kein siegreicher Weg. Wir sind niemals glücklich, wenn wir nicht gewinnen. Wir sind nur hier um zu versuchen, Rennen zu gewinnen. Wir haben ein paar Punkte auf Vettel gutgemacht, aber auch ein paar gegenüber Fernando verloren. Wir sind immer noch im Rennen und werden dort auch bleiben. In Zukunft werden wir hoffentlich versuchen ein wenig mehr zu gewinnen."


Fotos: Kimi Räikkönen, Großer Preis von Spanien


Frage: "Konstanz ist der Schlüssel, oder? Es ist das vierte Mal in fünf Rennen, dass du auf dem Podium stehst - inklusive Sieg in Australien. Was denkst du über die Meisterschaftssituation?"

Räikkönen: "Natürlich ist sie besser als vor dem Rennen. Es wird nicht einfach werden. Jeder möchte gewinnen, aber manchmal hat man einen schlechten Tag. Man versucht diese möglichst zu minimieren und das Beste aus ihnen herauszuholen. Man versucht, sich selbst eine Chance zu geben an der Spitze zu sein und um Siege zu kämpfen. Wenn man das oft schafft, hat man eine gute Chance am Ende um die Meisterschaft zu kämpfen. Die Saison ist erst fünf Rennen alt, es gibt also noch ungeheuer viele Rennen. Wir schauen, was passiert. Wir versuchen gut abzuschneiden, und schauen am Ende, wo wir landen."

Frage: "Denkst du nicht auch, dass es mit den Reifen übertrieben wird, man zu viele Boxenstopps hat, und dass zu viel Verwirrung herrscht?"

Räikkönen: "Ich denke nicht, dass es wirklich anders ist als im vorigen Jahr. Natürlich war ich im Jahr davor nicht dabei, aber sie hatten auch viele Boxenstopps. So ist es nun einmal, es ist für jeden gleich. Mit Sicherheit ist es manchmal knifflig, auch für uns, wer wo ist und was passiert, wenn du nicht gerade der Typ in Führung bist. Aber so ist die Formel 1 heute. Vielleicht ändert es sich, vielleicht auch nicht."

Frage: "Am Anfang des Rennens kamst du mit neuen weichen Reifen auf der Box und hast viele Runden hinter Vettel verbracht. Denkst du, dass du ohne den Zeitverlust im letzten Stint vor Alonso hättest sein können?"

Räikkönen: "Es waren keine neuen Reifen, sondern gebrauchte aus dem Qualifying. Natürlich muss ich überholen und ich habe vielleicht ein paar Runden mehr gebraucht als erwartet, aber ich bin an ihm vorbeigekommen und konnte wegziehen. Aber ich denke nicht, dass diese Entscheidungen am Ende den Unterschied gemacht haben. Ich denke, wir hatten den Speed, aber wir hätten es anders machen sollen - vielleicht mehr Boxenstopps, weil man dann die ganze Zeit pushen kann - aber ich denke, dass war der beste Weg unser Rennen zu gestalten. So haben wir es geplant und so haben wir es gemacht. Ich denke, wir haben es verdient Zweiter zu sein und heute nicht zu gewinnen. Es ist okay für das Team, die Jungs haben einen guten Job gemacht, und beim nächsten Rennen versuchen wir es besser zu machen und das Beste herauszuholen."

Frage: "Was denkst du über die Boxenstoppstrategie in Monaco?"

Räikkönen: "Ich habe keine Ahnung. Ich weiß, was wir hier und gestern getan haben. Es sind noch ein paar Wochen bis dahin. Wir werden sehen, was passiert, welche Reifen sie bringen werden und wie sich alles entwickelt. Ich denke, es ist normalerweise klar dort. Normalerweise, wenn du nicht an der Spitze bist, startest du hinter jemand anderen und es ist wirklich schwierig zu überholen. Wir werden sehen."

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Als Zweiter konnte der Lotus-Pilot sechs Punkte auf Sebastian Vettel aufholen Zoom Download

Frage: "Du bist jetzt dreimal hintereinander Zweiter geworden und hast den Abstand zu Sebastian um sechs Punkte verkürzt. Was war das lohnendste dieser drei Rennen, und wie siehst du deine Chancen, es in Monaco besser zu machen?"

Räikkönen: "Erst einmal: Monaco ist komplett anders als hier, es ist schwierig zu sagen. Im vergangenen Jahr war ich dort nicht gut. Mit Sicherheit sollte es ein wenig besser sein, aber ich hatte auch einige gute Rennen da. Es ist ein bisschen gefährlich zu sagen, aber ich denke Mercedes wird leider sehr schnell dort sein, und es ist schwierig, dort zu überholen."

"Den einzigen Unterschied, den sie den anderen gegenüber gemacht haben, war im letzten Sektor, wo es so eng ist. Also kann man erwarten, von dem was sie im letzten Jahr und hier gemacht haben, dass sie ziemlich schnell sein werden. Wir werden sehen, was dort passiert, aber Punkte auf Sebastian aufzuholen, war schon schön. Okay, man möchte immer gewinnen, aber wir können uns in keine bessere Position für die Meisterschaft bringen, also hatte das heute auch etwas Gutes."

Frage: "Hattest du Zeit, deinen Zweikampf mit Sebastian zu genießen?"

Räikkönen: "Ja, das hat nicht lange gehalten. Es hat ein paar Runden gedauert. Vielleicht hätte ich schon früher eine Chance gehabt, aber ich hatte nicht gedacht, dass ich ihn am Ende der Gerade kriege. Sie waren sehr schnell am Anfang der Gerade, also konnte ich ihn dort nicht kriegen und es hat ein wenig länger gedauert als gedacht. Aber dann war es ein ziemlich schöner, fairer aber auch harter Kampf, der sich letztlich ausgegangen ist."

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