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Sutil: "Das Rennen ist das Wichtige..."
Force-India-Pilot Adrian Sutil will nach dem enttäuschenden 13. Platz die Flinte nicht ins Korn werfen, und sieht sich im Rennen gerüstet: "Man kriegt keine Punkte heute"
(Motorsport-Total.com) - Nach der guten Performance zu Saisonbeginn muss Platz 13 für Adrian Sutil wie eine Enttäuschung vorkommen. Teamkollege Paul di Resta hat den Deutschen dabei schon zum vierten Mal im fünften Qualifying geschlagen. Doch der Grand Prix in Melbourne hat gezeigt, dass man auch von außerhalb der Top 10 noch eine gute Rolle spielen kann. Darum sieht der Gräfelfinger auch in Barcelona noch nicht alles verloren. Wie er den heutigen Tag sonst gesehen hat, schildert der Force-India-Pilot gegenüber anwesenden Journalisten.
Frage: "Adrian, du warst im Qualifying zwei, drei Zehntel langsamer als Paul. Hast du irgendeine Erklärung dafür, außer dass er einfach ein bisschen besser zurechtkam?"
Adrian Sutil: "Im ersten Qualifying lief es ganz gut. Besonders die harten Reifen waren besser als in den Sessions davor. Ich hatte ein bisschen mit dem mittleren Reifen zu kämpfen gehabt. Er hat hinten nicht ganz so gut gegriffen. Im zweiten Qualifying sind wir dann nochmal mit dem gebrauchten Satz gefahren. Am Ende mit dem neuen Satz war ich leider eingequetscht im Verkehr - vorne Vergne, hinter mir Hülkenberg, den man auf seiner schnellen Runde im Auge behalten musste."
"Das war leider nicht perfekt. Ich war in meiner ganzen fliegenden Runde zu nah dran an Vergne und habe im ersten und zweiten Sektor Abtrieb verloren. Schade, das war einfach schlechtes Timing. Aber wo wir rausgefahren sind, war alles frei. Dann ist Vergne direkt vor uns raus und hat uns die Probleme beschert. Aber so ist es halt nun mal. Wir müssen damit leben und es beim nächsten Mal besser machen."
Frage: "Wärst du unter normalen Umständen auf einem Level mit Paul gewesen - und somit Top-10-fähig?"
Sutil: "Weiß ich nicht. Was er kann, kann ich auch. So sehe ich die Sache. Die Top 10 sind mit einem Force India immer möglich. 13. ist nicht gut, und wir haben somit nicht das erreicht, was eigentlich drin gewesen wäre."
Frage: "Toro Rosso scheint mit seinem Update einen guten Sprung gemacht zu haben. Habt ihr das im Auge, dass von hinten einige nachkommen?"
Sutil: "Toro Rosso ist an diesem Wochenende stark, es stehen auch beide vor mir. Ich weiß nicht, wie sie im Rennen sein werden. Es gibt immer neue Gegner, es ist eigentlich Wurst, welches Auto vor mir ist. Ich muss es versuchen zu überholen und schneller zu sein - ob der jetzt rot, grün oder gelb ist, ist eigentlich Wurst."
Qualifying "für die Katz"
Frage: "Du hast gesagt, dass die Erfahrung von Bahrain nicht unbedingt alles ist, und dass es noch weiter nach vorne gehen kann..."
Sutil: "Es geht immer was da vorne, aber heute will man das Beste machen, am Sonntag will man das Beste machen - und am Freitag auch. Ich bin heute ein wenig enttäuscht, aber das wird mich morgen nicht einschränken. Ich weiß, dass das Rennen das Wichtige ist. Man kriegt keine Punkte heute, es ist eigentlich völlig für die Katz. Es gibt manche, die starten von Platz elf und sind Zweiter. Der Räikkönen hat in den letzten Rennen gezeigt, dass das Qualifying nicht so wichtig ist. Trotzdem ist es ein Vorteil, hier in Barcelona weiter vorne zu starten. Überholen ist nämlich ein bisschen schwieriger als woanders."
Frage: "Aber du hast einen McLaren geschlagen..."
Sutil: "Wir sind ja auch vor denen in der Konstrukteurs-WM. Es ist ja schon ein Muss." (lacht; Anm. d. Red.)
Frage: "Kannst du wie in Melbourne morgen einfach eine andere Reifenstrategie fahren und nach vorne kommen?"
Sutil: "Allgemein ist mein Vorteil, dass ich einen neuen Reifensatz von den Mittleren übrig habe. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil, besonders hier, wo es im Rennen um jede Runde geht. Es ist ein langes Rennen und zwei Stopps werden sehr, sehr schwierig - es wird wohl eher eine Dreistoppstrategie. Die Reifen lösen sich sehr schnell auf. Es gibt hier viele schnelle Kurven, die reifenmordend sind."
Frage: "Hättet ihr einfach in Q2 auf Nummer sicher gehen sollen, und zwei neue Sätze nehmen sollen? In Q3 hättet ihr ja eh nicht viel reißen können, das war ja klar..."
Sutil: "War das klar für dich, ja?"
Vierte Quali-Niederlage
Frage: "Es sah so aus, als ob Achter das Maximum gewesen wäre."
Sutil: "Achter ist besser als Zehnter. Paul hat am Ende eine langsamere Zeit gefahren als in Q2, also war da definitiv mehr drin. Aber man muss es dann auch auf den Punkt bringen. Er hat es probiert, und ich denke Achter oder Neunter wäre vielleicht möglich gewesen. Das ist es schon wert, einen Satz Reifen zu opfern."
Frage: "Wie seht ihr morgen auf den Longruns aus?"
Sutil: "Eigentlich ganz gut. Ich glaube schon, dass wir eine gute Rennpace haben werden."
Frage: "Du hast von den ersten fünf Quali-Duellen vier gegen Paul verloren. Nervt dich das, oder schaust du gar nicht auf solche Statistiken?"
Sutil: "Ich versuche einfach, das Beste zu machen. Das ist mein erster Gegner, aber ich habe auch andere Gegner. Was soll ich machen?"
Frage: "2011 sah es ja am Ende ganz anders aus."
Sutil: "Eben. Wir haben noch viele Rennen. Er ist besser eingespielt, ich hatte fast keine Tests vor dem ersten Rennen. Dafür bin ich schon sehr nah an ihm dran. In Bahrain hat eine Hundertstel gefehlt, in China eine Zehntel, in Malaysia habe ich ihn geschlagen, in Melbourne habe ich ihn im Rennen geschlagen. Wenn man die Fakten mal durchliest, tun wir uns nicht großartig viel. Es sind immer Kleinigkeiten, und die Kleinigkeiten werde ich auch noch finden, um am Ende vorne zu sein."