• 10. Mai 2013 · 19:45 Uhr

Grosjean: "Nicht die beste Session aller Zeiten"

Für Romain Grosjean verlief das Freie Training auf dem Circuit de Catalunya nicht nach Plan - Reifen, Auspuff und James Allison im Hinterkopf

(Motorsport-Total.com) - In Bahrain fuhr er noch auf den dritten Rang und durfte Rosenwasser schmecken, in Barcelona drei Wochen später wurde Romain Grosjean wieder auf den Boden der Realität geholt. Der Franzose konnte nach einigen Problemen nur die 15.-schnellste Zeit einfahren und war nicht zufrieden. Woran es lag, wie er die neuen Reifen findet und was der Abschied von Technikchef James Allison bewirkt, das erzählt der 27-Jährige im Interview.

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Romain Grosjean musste sich heute mit dem hinteren Mittelfeld zufriedengeben Zoom Download

Frage: "Romain, was kannst du uns über die Reifen sagen?"

Romain Grosjean: "Sie sind schwarz, orange und weiß - und rund."

Frage: "Sind sie wirklich rund?"

Grosjean: "Nein, nicht für lange (lacht; Anm. d. Red.). Es ist nicht einfach, wir haben viel Graining und Reifenteile fliegen überall herum. Aber das ist das Gleiche für alle. Es geht hier besonders auf die Vorderreifen, aber sobald die Vorderreifen einmal im Eimer sind, ziehen die Hinterreifen schnell nach."

Frage: "Dabei hat Pirelli schon die Medium-Reifen gebracht. Wie wäre es bei den weichen Reifen, die ursprünglich angedacht waren?"

Grosjean: "Es wäre interessant gewesen - vielleicht so wie in China, wo es ein Quali-Reifen war. Wir haben geschafft, ein paar Runden auf den Mediums zurückzulegen. Es war zwar langsam, aber konstant langsam. Wir waren nicht schneller als die anderen."

Frage: "Heute war es kühler, als es am Rennsonntag werden soll. Wird es das Problem weiter beeinflussen, oder sollte zusätzlicher Gummi auf der Strecke das Problem bekämpfen?"

Grosjean: "Hoffentlich wird es ein paar Probleme lösen. Es ist nicht einfach zu fahren, wenn man auf alles Rücksicht nehmen muss."

Frage: "Ist es ein spezielles Problem deines Autos, da Kimi sich nicht beschwert hat, und gemeint hat, dass alles normal sei?"

Grosjean: "Kimi ist in dem Bereich besser als ich. Das kommt vom Fahrstil und auch ein wenig vom Setup."

Frage: "Du hast in Bahrain wahnsinnige Fortschritte gemacht. Fühlst du, dass du vom alten Punkt startest und die gleichen Fortschritte machst?"

Grosjean: "Wir wissen zumindest, was wir in Bahrain verändert haben, und welche Probleme aufgetreten sind. Das hatten wir heute wieder ein bisschen, ich hoffe also, dass wir uns in dem Bereich verbessern können. Die Session war nicht die beste aller Zeiten, aber wir haben sie rumgebracht und wissen mehr oder weniger, was wir für morgen tun wollen. Ich weiß nicht, ob es die richtige Richtung ist, aber wir haben ein paar Ideen für den Abend."

Frage: "Du hast gesagt, du hast ein anderes Setup als Kimi. Ist es so ein großer Unterschied?"

Grosjean: "Nein, es ist nicht groß anders. Wir waren in der Lage, im zweiten Training ein paar Dinge am Auto zu testen. Die ersten beiden Versuche waren echt schlecht von der Pace her. Ich weiß auch nicht wieso. Wir haben gesehen, dass es am Frontflügel lag. Wir haben dann gewechselt und Medium-Reifen aufgezogen, konnten die Runde allerdings nicht beenden, weil wir ein Problem mit dem Auspuff hatten und reinkommen mussten."

"Wir wollten zwei Dinge testen. Kimi hat eines davon probiert, was sehr interessant war. Und einen weiteren kleinen Unterschied zu Bahrain hatten wir auch, wir müssen nun schauen, ob wir ihn benutzen können. Aber kleine Dinge können bei den Reifen schon einen großen Unterschied machen."

Frage: "Aber wie unterschiedlich ist euer Fahrstil? Wenn du dich jetzt in Kimis Auto setzen würdest, wäre es für dich komplett anders?"

Grosjean: "Nein, es gäbe vielleicht ein wenig zu viel Übersteuern für mich, aber sonst nichts Verrücktes."

Frage: "Das ist der Unterschied: Du bevorzugst mehr Untersteuern?"

Grosjean: "Ja."

Frage: "Fühlt sich der neue harte Reifen eher an wie der aus dem vorigen Jahr, oder wie der vom Anfang dieser Saison?"

Grosjean: "Im vergangenen Jahr hatten wir kaum Probleme mit Graining - in diesem Jahr schon. Es ist also nicht wie im vergangenen Jahr. Der harte Reifen in Bahrain hat für Bahrain sehr gut funktioniert, er wäre hier vielleicht ein wenig zu hart gewesen. Der hier scheint okay zu sein."

Frage: "In diesem Jahr gibt es zum ersten Mal zwei DRS-Zonen. Wie wird sich das auf das Rennen auswirken?"

Grosjean: "Es wird wohl doch eher auf die Reifen ankommen. Wir werden an einem Punkt sechs oder sieben Sekunden langsamer sein als auf der ersten Runde mit dem Reifensatz - also sollten wir auch ohne DRS überall überholen können."

Frage: "Wie sehen deine realistischen Qualifying-Ziele aus?"

Grosjean: "So gut wir können. Es ist immer schwierig zu sagen, aber irgendwo in Q3 sollten wir sein."

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Der Franzose möchte wie vor drei Wochen in Bahrain wieder jubeln können Zoom Download

Frage: "Machst du dir wegen dem Reifenschaden von Paul di Resta Sorgen?"

Grosjean: "Ich hoffe nicht, dass es in Kurve drei oder 16 auftritt. Bisher hatten wir keine Probleme, ich weiß nicht, woher es kommt."

Frage: "Die logische Frage nach der Bekanntgabe von James (Allison, ehemaliger Technikchef; Anm. d. Red.)..."

Grosjean: "Ach, das hatte ich fast vergessen...(lacht; Anm. d. Red.).

Frage: "Welchen Einfluss hat das auf dich?"

Grosjean: "Ich habe es wirklich geschätzt, mit James zu arbeiten. Er ist jemand, der das Rennfahren gut kennt. Er war lange hier. Aber ich kenne auch Nick Chester (Lotus' neuer Technikchef; Anm. d. Red.), der schon in China bei uns war. Er hat sehr gute Aussagen getroffen. Ich denke, es sollte okay sein. Nick war lange mit James in Enstone, also sollte er alles kennen."

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