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Grosjean: "Müssen unsere Konstanz beibehalten"
Romain Grosjean erlebt in Bahrain kein einfaches Rennen, lässt mit seinem dritten Platz aber die Kritiker verstummen und sieht sein Lotus-Team auf einem guten Weg
(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean fuhr in den ersten drei Saisonrennen zwar konstant in die Punkte, der Durchbruch gelang ihm aber erst beim vierten Grand Prix des Jahres in Bahrain. Obwohl das Rennen alles andere als einfach begann, fuhr der Franzose ein beherztes Rennen und kam hinter seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen als Dritter ins Ziel. Der Lotus-Pilot sieht nun keinen Grund dafür, warum sein Team Ergebnisse dieser Art nicht bei den anstehenden Grands Prix wiederholen sollte.
© xpbimages.com
Romain Grosjean wirkte nach dem dritten Rang in Bahrain extrem erleichtert Zoom Download
Frage: "Romain, für dich war das heute quasi ein Deja-vu, denn die Zusammensetzung des Podiums ist genauso wie vergangenes Jahr. Du bist ein tolles Rennen gefahren. Dir muss jetzt eine gewisse Last von den Schultern gefallen sein, da es in den ersten drei Rennen für dich nicht wirklich das gewünschte Resultat gab. Wie fühlst du dich?"
Romain Grosjean: "Ja, das stimmt. In den ersten drei Rennen fuhr ich zwar konstant in die Punkte, aber nicht auf den Positionen, die ich mir gewünscht hatte. Ich ging heute mit einer etwas anderen Strategie ins Rennen als die Konkurrenz. Wir starteten auf der harten Mischung, mit der Absicht, einen langen ersten Abschnitt zu fahren. Doch dann sammelten sich im Kühler Trümmerteile an, was das Rennen nicht einfacher machte. Wie lieferten uns anschließend viele Kämpfe auf der Strecke, die mir wirklich Spaß gemacht haben. Wir sind mit der Bilanz zufrieden, genauso wie vergangenes Jahr. Wir müssen nun weiter konstant sein und die Resultate einfahren."
Frage: "Hättest du heute wie Kimi nur zwei Mal an die Box kommen können? Und glaubst du, dass ihr auch bei den kommenden Rennen so stark sein könnt?"
Grosjean: "Ich hätte nur zwei Mal an die Box kommen müssen, wenn wir nicht in Runde sechs oder sieben hätten reinkommen müssen. Das lag an dem Frontflügel eines McLaren, der vor mir über die Strecke flog und meinen Kühler verstopfte. Wir mussten an die Box, weil die Wassertemperatur zunahm und auch die hintere Bremsbelüftung blockiert war, wodurch die Bremsen nicht mehr funktionierten. Kimi lag vor mir, weshalb es besser war, reinzukommen als keine Bremsen mehr zu haben. Es gelang mir heute ganz gut, mit den Reifen hauszuhalten und ich sehe keinen Grund, warum wir diese Leistung nicht wiederholen sollten."
Frage: "Du hast gesagt, dass dies das Level sei, auf dem ihr euch bewegen solltet..."
Grosjean: "Unser Start in die Saison war nicht einfach. Ich denke, dass wir gut und engagiert gearbeitet haben, um zu verstehen, was wirklich vor sich geht. Es war nicht einfach, das herauszufinden. Insgesamt denke ich aber, dass wir jetzt dort sind, wo wir hingehören. Das gestrige Qualifying war etwas enttäuschend. Wir hatten dadurch aber auch viele frische Reifensätze zur Verfügung, was nicht schlecht war."
"Im Rennen waren wir nach wenigen Runden allerdings nicht mehr so optimistisch, da sich große Trümmerteile im Kühler und in der hinteren Bremsbelüftung angesammelt hatten. Wir mussten sehr früh die Box ansteuern, da die Temperatur im Auto stetig zunahm. Ich hatte eigentlich mit zwei sehr langen Abschnitten auf harten Reifen gerechnet, doch dann legten wir zwei kurze Stints mit der weicheren Mischung ein."
"Das Auto fühlte sich aber dennoch gut an und ich glaube, dass es eines meiner Rennen mit den meisten Überholmanövern war. Speziell die letzten zehn Runden waren ziemlich gut, als ich einen Force India vor mir hatte. Ich wusste, dass ich viel schneller war. Gleichzeitig war ich mir aber nicht sicher, wie lange der weichere Reifen noch halten würde, weil sie in der Regel sehr schnell nachlassen. Ich versuchte also, auf die Reifen zu achten, gleichzeitig aber auch anzugreifen um endlich wieder auf das Podium zu fahren."
Frage: "Hat dir euer neues Chassis überhaupt dabei geholfen, dieses Ergebnis einzufahren?"
Grosjean: "Nein, das ist eine ganz andere Angelegenheit. Letztes Jahr verloren wir ein wenig die Orientierung. Zur Saisonmitte - in Hockenheim, Budapest und Spa - brach unsere Leistung ein, anschließend kamen wir aber wieder zurück. In diesen Autos steckt so viel Technologie und es stimmt, dass die Pirelli-Reifen nicht einfach zu handhaben sind. Sie führen außerdem dazu, dass noch so kleine Probleme auf einmal riesengroß werden. Solange man sie jedoch im Griff hat, ist es okay. Ich hatte einfach nur Probleme dabei, ein Gefühl für das Auto zu entwickeln. Wenn man kein Vertrauen ins Auto hat, kann man nichts machen."
Frage: "Alain Prost hat behauptet, dass du zu Beginn der Saison Probleme mit fehlendem Selbstvertrauen gehabt hättest. Glaubst du, dass ein solches Ergebnis dir dabei hilft, Selbstvertrauen zurückzugewinnen?"
Grosjean: "Ich denke, dass die Tatsache, dass ich mich aus einer schwierigen Lage zurück gekämpft habe, seine Vermutung widerlegt. Ich habe ihn dieses Jahr auch gar nicht gesehen. Ich habe großen Respekt vor dem was er geleistet hat, denke aber auch, dass er das gar nicht beurteilen kann."