Sutil: "Man sieht, dass wieder Potenzial da ist"

Adrian Sutil kam im heutigen Training auf den Longruns besser zurecht, als auf eine Runde gesehen und möchte nach zwei Ausfällen endlich wieder punkten

(Motorsport-Total.com) - Force India zeigte heute eine erneut starke Performance. Adrian Sutil war auf Rang neun (+0,778 Sekunden) sogar drei Plätze hinter seinem Teamkollegen Paul di Resta klassiert. Im Interview erklärt der Deutsche, wie sein Trainingstag verlief, was ihm die Reifen verraten haben und wie das Team im Vergleich zur Konkurrenz dasteht.

Adrian Sutil hätte in allen drei Rennen Punkte holen können


Frage: "Adrian, Paul war eine halbe Sekunde schneller als du. Ist das beunruhigend oder weißt du, wo die halbe Sekunde abgeblieben ist?"

Adrian Sutil: "Ich fahre so schnell ich kann. Wenn er schneller ist, ist er schneller. Das kann ich nicht ändern. Ich habe heute mein Programm gemacht und bin so gut gefahren wie ich konnte. Es hätte vom Auto her besser sein können. Wenn ich es mit anderen Strecken vergleiche, liegt es hier definitiv nicht ganz so gut. Aber damit muss man zurechtkommen. Auf jeden Fall sieht man, dass das Potenzial wieder da ist. Das Auto ist ganz ordentlich positioniert. Schauen wir mal, was morgen kommt."


Frage: "Hast du neue Sachen ausprobiert?"

Sutil: "Ich hatte heute wieder ein paar neue Sachen drauf - ähnlich wie in China. Auch da sind wir wieder am analysieren. Das ist nicht einfach."


Frage: "Wie liefen eure Longruns?"

Sutil: "Die liefen eigentlich ganz gut. Von den Rundenzeiten her war ich um einiges besser, als auf eine Runde gesehen. Da müssen wir schauen warum. Da waren die Rundenzeiten definitiv gut und das stimmt mich natürlich positiv für das Rennen."


Frage: "Heißt das, dass ihr mit den harten Reifen vielleicht besser klargekommen seid, als mit dem Medium?"

Sutil: "Eigentlich war ich mit dem Medium-Reifen auf dem Longrun wesentlich besser im Vergleich zu der Rundenzeit, die ich auf eine einzelne Runde gesetzt habe. Warum das so ist, müssen wir nachschauen. Auf beiden Reifensätzen war der Longrun ziemlich gut."


Frage: "Liegt das daran, dass der Reifenabbau hier nicht so stark war wie in China, weil Pirelli die beiden härtesten Mischungen gebracht hat?"

Sutil: "Gut, ich habe keine 15-Runden-Runs gemacht, es waren auch nur fünf oder sechs Runden am Stück. Deswegen weiß man nicht genau, wie es wird, wenn man wirklich einen Longrun fährt. Das ist immer noch unbekanntes Gebiet. Man geht so in das Rennen. Aus der Erfahrung her sollte es keine großen Probleme geben, die Reifen sind ganz gut für das Rennen jetzt."


Frage: "Wie schätzt du die Chancen für Q3 ein?"

Sutil: "Die sind auf jeden Fall da. Q3 ist für mich kein wichtiges Ziel. Letztendlich geht es um das Rennen, das muss gut sein. Darauf muss unsere Konzentration sein, damit wir an diesem Wochenende Punkte bekommen."

Auf den Longruns haben die Reifen besser funktioniert als auf einer Runde


Frage: "Wenn du sagt, dass Q3 möglich ist, obwohl euch die Strecke nicht so liegt, dann ist es doch ein positives Zeichen gegenüber eurer direkten Konkurrenz in der Weltmeisterschaft. Macht dich das selbstbewusst?"

Sutil: (überlegt; Anm. d. Red.) "Ich weiß gar nicht, ob unser Auto jetzt hier so viel schlechter sein sollte als woanders. Die Strecke liegt uns eigentlich schon ganz gut. Das Auto ist recht schnell auf der Geraden, wovon es hier viele gibt. Ich bin normal eingestellt. Es ist alles drin, es kann alles funktionieren."


Frage: "Ihr konntet aus diversen Gründen eure Pace nicht in Punkte ummünzen. Aber rein vom Speed her steht ihr doch relativ gut da, oder?"

Sutil: "Ja, es waren ja eindeutige Probleme. Ich bin zweimal nicht angekommen, deswegen habe ich zweimal keine Punkte geholt. Wäre ich angekommen, denke ich schon, dass ich auf jeden Fall immer in den Punkten gewesen wäre. Das passiert halt manchmal. Aber von der Geschwindigkeit sind wir in den ganzen Rennen sehr ähnlich. Besonders im Rennen sind wir vielleicht ein wenig besser als im Qualifying."