Button: "Diese Erkenntnisse werden uns noch nützen"

Jenson Button klagt nach dem Freitags-Training in Bahrain über fehlenden Grip und mangelhafte Traktion, die aktuell größte Schwachstelle des McLaren

(Motorsport-Total.com) - Platz elf im Freien Training in Bahrain kann Jenson Button und das McLaren-Team nicht zufrieden stimmen. Noch weniger jedoch der Verlauf der Session. Denn die Mannschaft aus Woking hatte alle Hände voll zu tun, den MP4-28 an die schwierigen Bedingungen in Sakhir anzupassen. Die enorme Hitze auf dem Wüstenkurs wirkte sich negativ auf die Pirelli-Reifen aus, die sich ziemlich schnell in ihre Bestandteile auflösten.

Jenson Button durchlebt aktuelle keine einfache Phase

Die mangelhafte Traktion des McLaren-Boliden trug ihren Teil zum schlechten Abschneiden bei. Wenngleich Button für den Rest des Wochenendes schwarz sieht, ist der Brite der Ansicht, dass die bei den bisherigen drei Grands Prix gewonnenen Erkenntnisse seinem Team noch helfen könnten. Beim nächsten Rennen in Barcelona sollen umfangreiche Updates die Trendwende bringen. McLaren liegt derzeit nur auf WM-Rang fünf.


Frage: "Hat der heutige elfte Platz eine Aussagekraft? Ist das der Bereich, in dem ihr euch an diesem Wochenende bewegen werdet?"

Jenson Button: "Das kann ich nicht beurteilen. Wichtig ist, dass wir heute viele Runden absolvieren konnten. Diese Strecke ist für uns nicht einfach, deshalb hatten wir heute alle Hände voll zu tun. Wir haben das Beste draus gemacht. Was die Abstimmung angeht, ist es schwierig zu beurteilen, welchen Weg wir da einschlagen sollen."

"Wir probierten alle Möglichkeiten durch, spulten einige Long-Runs- und einige Short-Runs ab und werden denke ich am Ende eine Lösung finden. Es ist aber nicht einfach, da die Zeit hier im Training sehr begrenzt ist. Es war sehr schwierig, eine gute Balance fürs Auto zu finden. Wir probierten in der Trainingspause etwas aus, verwarfen die Idee dann aber schnell wieder. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass wir morgen ein gutes Set-Up haben werden. Der richtige Umgang mit den Reifen stellt uns hier vor eine große Herausforderung. Sobald man die Reifen schont, wird man extrem langsam. Hoffentlich helfen uns unsere heute gewonnenen Erkenntnisse für den morgigen Tag."

Traktion ist in Sakhir entscheidend

Frage: "Sollten die Asphalttemperaturen am Sonntag wirklich 40 Grad betragen: Was wird euch vor die größte Herausforderung stellen?"

Button: "Auf dieser Strecke ist der Zustand der Hinterreifen immer entscheidend. Da viele Passagen sehr langsam sind, ist die Traktion sehr wichtig - die größte Schwachstelle an unserem Auto, wie viele wissen. Zudem wirken sich die schnellen Passagen sehr stark auf den Zustand der Hinterreifen aus. Es ist daher schwierig, konstante Rundenzeiten zu fahren. Die Situation ist aber für alle gleich. Wir müssen einfach sicherstellen, dass wir am Sonntag über ein Auto verfügen, das eine konstante Leistung zeigt."

Auf und neben der Strecke sammelten sich am Freitag viele Gummireste an


Frage: "Du musst an diesem Wochenende auch sehr viel trinken..."

Button: "Ja, schon heute war es im Auto sehr heiß. Wenn man auf der Strecke ist, geht es eigentlich. Wenn man aber an die Box kommt, steigt die Hitze aus dem Auto hoch. Mit den Overall und dem Helm auf dem Kopf ist das dann nicht sonderlich angenehm. Uns stehen jedoch die Physiotherapeuten zur Seite, die zwar nur bedingt helfen, aber einem schonmal ein gekühltes Handtuch zuwerfen können."


Frage: "Wie denkst du über die Reifenmischungen, die Pirelli hier angeliefert hat?"

Button: "Es sammeln sich sehr schnell Reifenreste auf dem Asphalt an, was das Fahrverhalten des Autos nicht gerade verbessert. Die Situation ist aber für uns alle gleich."


Frage: "Findest du, dass die Reifensituation eine Herausforderung ist?"

Button: "Ja, das ist die Formel 1, hier ist alles eine Herausforderung. Die Reifen waren schon immer ein Thema, seit ich in der Formel 1 fahre. Aus irgendeinem Grund wird es aber ein immer größeres Thema."

Reifenwahl fürs Rennen schwierig

Frage: "Wie schätzt du die beiden Reifenmischungen hier ein?"

Button: "Ich denke, dass viele Leute glücklich sind, dass wir hier nicht mit der weichen Mischung fahren müssen. Was das Fahren über die Distanz angeht, ist es schwierig zu sagen, welche der beiden Mischungen hier die geeignetere ist. Wir haben zwar viele Informationen gesammelt, aber es erscheint dennoch sehr schwierig, die richtige Wahl fürs Rennen zu treffen."


Frage: "Lautet nun die Devise, dieses Rennen zu überstehen um dann mit einem umfangreichen Update in Spanien anzugreifen und die Kurve zu kriegen?"

Button: "Ja, aber wir geben immer unser Bestes, deshalb möchten wir auch hier Punkte mitnehmen."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Bahrain



Frage: "Würdest du sagen, dass jetzt wo euer Auto schlecht ist, deine Fähigkeiten als Fahrer offensichtlicher sind? Immerhin fuhrst du damit in China auf Platz fünf..."

Button: "Ich würde es nicht als schlecht bezeichnen. Das Auto ist nicht übel, wie man an dem guten fünften Platz gesehen hat. Beim letzten Rennen konnte ich sehr gut mit dem Team zusammenarbeiten. Ich hatte das Gefühl, dass wir alles aus dem Auto herausholten. Das bedeutet schon sehr viel: Dass man alles gegeben hat, auch wenn man nicht gewonnen hat. Das war ein sehr besonderes Rennen für uns. Wenn wir das Auto verbessern und nach vorne kommen, dann werden uns diese gesammelten Erfahrungen noch weiterbringen."


Frage: "Was ist dieses Wochenende für dich drin?"

Button: "Platz fünf wird dieses Wochenende sehr schwierig zu erreichen sein. Wir werden aber unser Bestes geben."