• 16. April 2013 · 19:27 Uhr

Boullier: "Müssen den Schwung mitnehmen"

Der Lotus-Teamchef schwärmt von Kimi Räikkönens Fähigkeiten und möchte die etablierten Teams in dieser Saison noch möglichst lange ärgern

(Motorsport-Total.com) - Zwei Podestplätze in drei Rennen und nur drei WM-Punkte Rückstand auf den WM-Leader: Kimi Räikkönens bisherige Saison lässt Lotus weiter vom Titel träumen. Teamchef Eric Boullier ist von den Leistungen seines Schützlings mehr als angetan und lobt die Fortschritte, die der Finne nach seiner gelungenen Comeback-Saison machte. Romain Grosjeans Formtief nimmt der Lotus-Teamchef momentan noch gelassen hin und betont, dass der Franzose derzeit keine leichte Aufgabe hat. Im Interview spricht Boullier über die bisherige Saison und die Ziele für Bahrain.

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Eric Boullier lobt die Leistungen von Kimi Räikkönen in den höchsten Tönen Zoom Download

Frage: "Das Team muss ziemlich optimistisch nach Bahrain reisen, oder?"

Eric Boullier: "Wir haben Malaysia etwas niedergeschlagen verlassen, nachdem wir auf einem Hoch aus Australien kamen. Kimi in Schanghai wieder auf dem Podium zu sehen, war das perfekte Gegenmittel. Es gibt nichts Besseres als ein Grand-Prix-Podium, um die Stimmung zu heben."

Frage: "Wie beurteilst du das Rennen in China?"

Boullier: "Es war ein großartiges Ergebnis, aber kein perfektes. Kimi konnte einmal mehr zeigen, warum er einer der besten Fahrer der Welt ist. Trotz der Beschädigung an seinem Auto war er einer der Schnellsten auf der Strecke. Wir konnten ihm als Team eine starke Strategie liefern, um Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) und Mercedes in einem engen Kampf zu schlagen."

Frage: "Wären der schlechte Start und der Schaden, der durch den Zwischenfall mit Sergio Perez entstand, nicht gewesen, dann hätte man mit Fernando Alonso und Ferrari um den Sieg kämpfen können."

Boullier: "Dort wollen wir sein. Romain hatte einen deutlich schwierigeren Tag, doch er sammelte Punkte, was gut ist. Wir haben das Gefühl, dass er einen Wendepunkt erreicht hat und die Dinge nun besser zusammenkommen."

Frage: "Kann in Bahrain ein weiteres gutes Ergebnis erzielt werden?"

Boullier: "Wir haben die Saison mit einem starken Auto begonnen. Es gibt also keinen Grund, der dagegen spricht. Der Bahrain Grand Prix findet lediglich sieben Tage nach dem China-Rennen statt. Im vergangenen Jahr lief es gut für uns. Wir haben also alles auf unserer Seite. Doch man kann sich in diesem Sport nie sicher sein. Wir gehen Bahrain also so an, wie jeden anderen Grand Prix."

Frage: "Es wurde in dieser Saison erneut viel über die Reifen gesprochen. Ist das gut?"

Boullier: "Als Sport haben wir den Reifenlieferant Pirelli gebeten, uns mit Reifen zu versorgen, die verschiedene Strategien ermöglichen und die eine Anpassung daran zu einem Teil des Wettbewerbs machen. Wir konnten in dieser Saison einige tolle Rennen sehen und Pirelli darf sich dafür verantwortlich fühlen. Wir erhalten alle die gleichen Reifen und es liegt an den Teams und den Fahrern, mit den Autos das Maximum herauszuholen."

Frage: "Räikkönen scheint momentan auf dem Höhepunkt seiner Karriere zu sein, doch Grosjean hat etwas zu kämpfen."

Boullier: "Romain musste eine sehr große Herausforderung annehmen, da er das gleiche Auto wie Kimi - einer der talentiertesten Fahrer - bewegt, der eine enorme Erfahrung hat, im vergangenen Jahr zurückkehrte und direkt schnell war. Wenn er mit Beginn der vergangenen Saison sehr gut war, dann war Kimi zu Saisonbeginn 2013 exzellent. Er gibt einem alles, was man in einem bestimmten Moment von einem Rennfahrer erwarten kann. Das wird manchmal für Romain frustrierend sein, der Kimi in dieser Saison nur schwer schlagen kann. Doch es ist auch eine sehr gute Chance, weil er vom Besten lernt. Wenn er seine Lektionen lernt und gleichzeitig Punkte holt, dann leistet er gute Arbeit."

Frage: "Kann das Team die Meisterschafts-Chancen aufrechthalten?"

Boullier: "Noch einmal, wir haben gezeigt, dass wir um Podestplätze kämpfen können. Doch in der Formel 1 steht das Rad nie still und die Herausforderung lässt nicht nach. Wir müssen den Schwung mitnehmen und dürfen keinen Stein unberührt lassen, um das zu ermöglichen. Unsere Gegner sind stark und haben sehr große Ressourcen zur Verfügung. Wir müssen das Tempo unermüdlich aufrechthalten bei allen 19 Rennen in dieser Saison. Jeder in Enstone ist bereit für diese Herausforderung und feiert jeden Erfolg, den wir auf der Strecke sehen. Wir hoffen auf viele weitere."

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