Sutil: "Wie könnte ich mit P13 glücklich sein?"
Adrian Sutil war nach dem Qualifying nicht sonderlich gut auf das Ergebnis - und Kimi Räikkönen - zu sprechen: "Habe natürlich auf ein besseres Resultat gehofft"
(Motorsport-Total.com) - Nach dem ermutigenden Saisonauftakt sah Force India auch in den Trainingssessions von China gut aufgestellt aus. Doch im Qualifying reichte es plötzlich nicht einmal zum Einzug in das dritte Segment. Adrian Sutil blieb als 13. zwei Plätze hinter Teamkollege Paul di Resta und den Erwartungen zurück. Im Interview erklärt der Deutsche, was nicht so rund lief, ob morgen ein Australien-Revival stattfinden wird, und warum er so sauer auf Kimi Räikkönen war.
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Adrian Sutil kann seine Enttäuschung nach der Qualifikation nicht verbergen Zoom Download
Frage: "Adrian, bist du zufrieden mit dem Qualifying?"
Adrian Sutil: "Wie könnte ich mit P13 glücklich sein? Das war nicht das Ziel. Meine Runde war an sich ganz gut. Ich habe beinahe das Maximum aus dem Auto geholt. Es gab einige Probleme, ich denke die sind uns aber bekannt. Es gibt jetzt viel Arbeit diese loszuwerden. Morgen ist ein neuer Tag, und wir sollten weniger Probleme im Rennen haben. Wir versuchen uns natürlich zu verbessern."
Frage: "War es ein Problem mit dem Setup, denn du schienst nicht denselben Speed wie zuvor finden zu können?"
Sutil: "Wenn man sich die Zeiten anschaut, sind wir in jeder Session langsamer geworden. Die beste Session war fast das erste Training am Freitagmorgen. Danach wurde es schlechter. Es könnte ein Reifenproblem sein. Manchmal ist die Temperatur angestiegen, aber wir wissen auch, dass es ein Setup-Ding ist, das wir verstehen müssen, bei dem wir einfach Rundenzeit verlieren. Im Großen und Ganzen war es ohne die neuen Teile am Freitag schwierig, die richtige Richtung zu finden. Es gab mehrere Dinge, die man mit einbeziehen musste. Trotzdem habe ich auf ein besseres Resultat gehofft, ich dachte wir könnten zumindest in Q3 einziehen."
Frage: "Musst du morgen auf den Medium-Reifen starten?"
Sutil: "Ich muss gar nichts machen. Ich kann mich frei entscheiden. Es gibt ein Für und ein Wider, wir müssen herausfinden, was das Beste ist. Es liegt an uns, die richtige Entscheidung zu treffen, bei der wir uns am wohlsten fühlen. Ob es die richtige ist, werden wir nach dem Rennen sehen."
Frage: "Ich wollte eher ausdrücken, ob es morgen eine einfache Entscheidung ist."
Sutil: "Es ist niemals einfach. Man muss die positiven und negativen Dinge herausfinden, und am Ende entscheidet man sich für die Strategie, die mehr Positives enthält. Man wählt nicht einfach, weil man wählen muss. Es steht immer ein Grund dahinter, das müssen wir analysieren, dann sollte das schon funktionieren."
Frage: "Glaubst du, dass du etwas Ähnliches machen kannst wie in Melbourne. Damals bist du auch durch deine Reifenwahl nach vorne gekommen."
Sutil: "Es ist möglich. Die Fahrer auf den weichen Reifen werden ziemlich früh stoppen, also werden wir vielleicht ein ähnliches Szenario erleben. Man muss aber auch im Hinterkopf behalten, dass man in Australien ein wenig länger auf den harten Reifen bleiben konnte. Hier sollte die Lebensdauer der härteren Pneus ebenfalls begrenzt sein. Auf jeden Fall wird es anders sein, es eröffnet aber andere Strategien. Vielleicht werden Fahrer mit anderen Strategien und anderen Autos während der ersten beiden Stints an der Spitze sein."
Frage: "War dein Longrun gestern okay?"
Sutil: "(zögert; Anm. d. Red.) Es war okay."
Frage: "Das klingt nicht so gut."
Sutil: "Ja, aber morgen ist ein neuer Tag, es kann morgen perfekt sein."
Frage: "Du hast am Funk über Kimi Räikkönen geschimpft. Stand er dir im Weg?"
Sutil: "Ja, auf jeden Fall. Deswegen habe ich das ja gesagt."
Frage: "Erwartest du eine Strafe für ihn?"
Sutil: "Im Normalfall schon, aber ich glaube sie (die Stewards; Anm. d. Red.) haben es nicht getan. Sie haben es akzeptiert. Trotzdem musste ich sagen, dass er mir im Weg stand, weil er meine Runde beeinträchtigt hat. Ich habe eine halbe Sekunde verloren und musste einen weiteren Run auf benutzten Reifen fahren. Ich habe es geradeso in Q2 geschafft. Das ist nicht, wie Qualifying sein sollte. Aber wenn es keine Strafe gibt, dann kann ich auch nichts dagegen machen. Er ist sowieso nicht in unserer Nähe."