• 11. April 2013 · 15:44 Uhr

Ricciardo: "Wir brauchen zu allererst Zuverlässigkeit"

Daniel Ricciardo hofft, die Zuverlässigkeitsprobleme endlich hinter sich gelassen zu haben, macht sich aber performancemäßig keine Hoffnung auf einen großen Sprung

(Motorsport-Total.com) - 2013 war bisher nicht die Saison des Daniel Ricciardo. Der Toro-Rosso-Pilot musste seinen STR in beiden bisherigen Rennen vorzeitig abstellen - jedes Mal nach Problemen mit dem Auspuff. In China hofft der Australier nun auf das Ende seiner Pechsträhne. Ob Toro Rosso die Probleme in den Griff bekommen hat, warum es immer ihn selbst trifft, und welche Gedanken er sich schon zu Bahrain gemacht hat, das erzählt der 23-Jährige im Interview.

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Daniel Ricciardo möchte in Schanghai endlich einmal die Zielflagge sehen Zoom Download

Frage: "Daniel, schaffst du es diesmal ins Ziel? Jean-Eric (Vergne; Anm. d. Red.) sagt, ihr habt ein paar Veränderungen am Auto gemacht..."

Daniel Ricciardo: "Die dreiwöchige Pause kam zu einem guten Zeitpunkt, das hat den Jungs ein wenig Zeit zum Arbeiten gegeben. Nach Australien war es natürlich schwierig, eine wirkliche Lösung innerhalb weniger Tage zu finden. Es wäre nicht zwangsläufig so gewesen, aber es hätte sein können, dass wir hier die gleichen Probleme wie in Malaysia bekommen hätten. Aber das Team hat uns beschrieben, was sie gemacht haben. Sie haben ein paar Dinge geändert, wie die Gestalt des Auspuffs. Das wird sich hoffentlich bezahlt machen, ich werde hoffentlich auch die Zielflagge sehen. Natürlich hat man immer mal DNFs ("did not finish", keine Zielankunft; Anm. d. Red.) über das Jahr gesehen. Vielleicht kann ich meine beiden jetzt hinter mir lassen und stärker und stärker werden."

Frage: "Also erwartest du dir vom neuen Auspuff einen Performancegewinn, und dass das Auto nicht abfackelt."

Ricciardo: "Im Moment vielleicht nicht, nur einen Fokus auf die Zuverlässigkeit. Als der Auspuff die Probleme verursacht hat, ging es auf die Seitenkästen über, wo es ein paar Sachen im Auto verbrannt hat. Da haben wir natürlich Performance verloren (lacht; Anm. d. Red.). Im Vergleich zu einem normal funktionierenden Auspuff glaube ich nicht, dass wir Performance gewinnen können. Wir brauchen zu allererst Zuverlässigkeit."

Frage: "Warum sind die Probleme immer an deinem Wagen aufgetaucht und nicht bei deinem Teamkollegen?"

Ricciardo: "Ich weiß nicht wieso - vielleicht weil ich mich mehr angestrengt habe (lacht; Anm. d. Red.). Ich habe keine Ahnung. Das Team hat sich die Sache angeschaut, aber nicht viel gefunden. Das war nicht perfekt. Es lief eben ein wenig unglücklich."


Fotos: Großer Preis von China


Frage: "Kann der Fahrstil einen Unterschied machen?"

Ricciardo: "Vielleicht. Es gibt ein paar Theorien. Es könnte auch ein kleiner Aufprall gewesen sein. In Australien bin ich nicht von der Strecke abgekommen, aber es könnte sein, dass es passiert ist, als ich in der Installationsrunde in Malaysia abgeflogen bin. Das könnte das Ganze eine wenig durchgeschüttelt haben. Wir haben aber nichts Konkretes. Die Jungs müssen einfach versuchen, es zu verbessern und dann schauen, ob es hält."

Frage: "Bahrain war im letzten Jahr ein Desaster, in diesem Jahr haben wir noch nicht viel gehört. Hast du dir schon über die Reise in das Land Gedanken gemacht?"

Ricciardo: "Nicht wirklich. Ich habe an das gute Qualifying gedacht, was ich dort hatte - und gehofft, dass ich das in diesem Jahr wiederholen kann - mit besserem Sonntag. In Sachen allgemeiner Situation habe ich aber noch nichts gehört. Es verhält sich wohl so: Keine Nachrichten sind gute Nachrichten. Das ist der Ansatz, den ich verfolge. Ich lese die Nachrichten um ehrlich zu sein auch nicht wirklich, denn es ist immer deprimierend und ich fühle mich schlecht, nachdem ich davon gelesen oder etwas darüber gesehen habe. Also habe ich mich gar nicht näher damit beschäftigt."

Frage: "Rechnest du im Rennen schon mögliche Punkte um oder konzentrierst du dich darauf, so schnell wie möglich zu fahren?"

Ricciardo: "Definitiv letzteres. Man nimmt, was man bekommen kann. Wenn sich eine Möglichkeit ergibt, versuche ich sie zu nutzen. Ich denke, wenn man in den Punkten fährt, überlegt man schon. Ich lag im letzten Jahr ein paar Mal auf dem neunten oder zehnten Rang - das war recht einfach, weil es nur ein oder zwei Punkte waren. Aber man weiß um die Situation. Es ist viel schöner, wenn man in den Punkten liegt und die Zielflagge immer näher rückt. Es ist auch einfacher. Es verändert deine Stimmung, es macht dich glücklicher."

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War dieser Abflug der Auslöser für die Probleme in Malaysia? Zoom Download

Frage: "Hat sich die Arbeit mit James Key seit seiner Ankunft im letzten Jahr verändert?"

Ricciardo: "Ich würde nicht sagen, dass sich viel verändert hat im Vergleich zum letzten Jahr. James kam mit viel Selbstvertrauen und einem guten Ansatz. Das hat er nicht wirklich verändert. Er ist einfach, wie er ist. In dieser Hinsicht ist das vermutlich auch etwas Gutes. Er wird nicht plötzlich faul."

Frage: "Aber man kann seinen Weg am Auto spüren, oder?"

Ricciardo: "Vom Fahren her gibt es schon einige Unterschiede, aber es ist nichts, was nicht von dieser Welt wäre. Es geht mehr um die Möglichkeiten, die wir jetzt haben - die mechanischen Änderungen, die wir vornehmen können. Wir spüren, dass sie das Auto wirklich verändern. Der Fahrstil an sich ist nicht wirklich anders, aber wenn wir Änderungen vornehmen, dann reagiert das Auto sensibler darauf. Ich würde nicht sagen, dass wir uns in irgendeiner Form hinter dem Lenkrad anpassen mussten. Wenn sich etwas verändert hat, dann sind es die Reifen - und weniger das Auto an sich."

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