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Massa: "Teamorder? Zum richtigen Zeitpunkt kein Problem"
Felipe Massa hat im Grunde nichts gegen Teamorder, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt ausgespielt wird - Ferrari in China siegfähig?
(Motorsport-Total.com) - Vier Qualifying-Siege gegen Fernando Alonso in Folge, 22 Punkte nach zwei Rennen, zuletzt Platz fünf in Malaysia - Felipe Massa befindet sich bei Ferrari eindeutig im Aufwind. In China stand der Brasilianer in neun Anläufen allerdings erst zweimal auf dem Podium. Warum es diesmal besser werden soll und was er eigentlich von der Red-Bull-Stallorder hält, das verrät der
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Zerknirscht nimmt Felipe Massa Stallorder nur hin, wenn sie unsinnig ist Zoom Download
Frage: "Felipe, deine Pace ist nach dem schwierigen Jahr 2012 scheinbar zurück. Gibt es irgendetwas, was du im Qualifying und im Rennen anders machst?"
Felipe Massa: "Es war ein Job, der schon im vergangenen Jahr begonnen hat. Wir hatten einen unglaublich schweren Start in die Saison. Ich würde nicht sagen, dass sich ab Mitte der Saison plötzlich alles verändert hat, weil ich auch zuvor gute Rennen hatte - wenn auch nicht die richtigen Resultate, aufgrund verschiedener Umstände im Rennen. Ich hatte in vielen Rennen eine gute Pace, aber ich würde sagen, dass ab Mitte der Saison alles richtig lief. Ich hatte kein Pech mehr, alles lief gut. Das war der Beginn der Arbeit, die Dinge in die richtige Richtung zu lenken. Selbst wenn wir in diesem Jahr ein anderes Auto haben, hat es doch alles im vergangenen Jahr angefangen."
"Ich fühle mich wohl, und wann immer man sich wohl und glücklich mit dem Auto fühlt - und auch versteht, was es macht - kann man auch zu jeder Zeit wettbewerbsfähig sein. Egal ob im Qualifying oder im Rennen: Man kann das Auto zu 100 Prozent nutzen. Das ist das, was in den ersten beiden Rennen passiert ist - und auch in den letzten Rennen der vergangenen Saison. Ich war sowohl im Qualifying als auch im Rennen konkurrenzfähig. Aber wir müssen weiter arbeiten und das Auto weiterhin verstehen - und auch alles, was im Rennen passiert. Wir müssen versuchen, konkurrenzfähiger zu werden. Das Auto wird vielleicht besser, und das ist das richtige Ziel."
Frage: "Es gab viele Diskussionen um die Teamorder von Red Bull in Malaysia. Du hast beide Seiten der Stallordern erfahren müssen. Wie schwer ist die Situation, einen Vorteil abgeben zu müssen oder nicht attackieren zu dürfen? Und wie wichtig ist es, das Spiel mitzumachen, wenn du darum gebeten wirst?"
Massa: "Natürlich bin ich nicht gegen Teamorder. Wenn es eine intelligente Anweisung zum richtigen Zeitpunkt ist, dann habe ich kein Problem damit. Ich habe das viele Male mitgemacht. Ich habe vielen Fahrern geholfen, auch Kimi (Räikkönen) bei seiner Weltmeisterschaft. Natürlich habe ich auch Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) bei wichtigen Rennen im letzten Jahr unterstützt, in denen er um die Meisterschaft gekämpft hat. Wie gesagt, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, habe ich kein Problem damit. Aber manchmal ist es nicht wirklich intelligent (lacht; Anm. d. Red.), dann mag ich es natürlich nicht."
Frage: "Red Bull wollte die Positionen in Malaysia gemütlich nach Hause fahren. Kannst du verstehen, dass Leute zuhause vor dem Fernseher enttäuscht sein könnten, weil es den Fahrern nicht erlaubt wird, Rennen zu fahren?"
Massa: "Ja, mit Sicherheit. Es gibt so viele verschiedene Meinungen über so viele Dinge, die passieren. Aber wie gesagt, ich habe meine Gedanken über Teamorder. Wenn es ein intelligenter Zeitpunkt ist, dann bekommen es auch alle mit. Und dann bin ich auch glücklich, es auszuführen."
Frage: "Um mal auf Fernandos Frontflügel-Problem in Malaysia als generelles Beispiel zu kommen: Wie sehr ist ein Fahrer in die Entscheidung involviert, wann er in die Box kommen möchte und wann nicht?"
Massa: "Der Fahrer muss involviert sein. Aber die Sache ist: Wir sehen den Frontflügel nicht, man spürt es nur. Ich denke Fernando war auch mit dem Problem schnell. Aus Fahrersicht sagt man sich dann: 'Okay, eine Runde schaffe ich vielleicht noch. Dann wird die Strecke trockener sein. Ich stoppe und hole mir neue Reifen. Und was ich verliere, ist weniger, als wenn ich zweimal stoppe.' Aber er sieht den Frontflügel nicht, das Team sieht in hingegen besser. Das Team muss in dem Fall entscheiden, selbst wenn er vielleicht noch zwei Runden schaffen würde. Aber die Chance, die zwei Runden nicht mehr zu schaffen, ist ziemlich hoch. Das Team hat in diesem Fall viel Macht."
Frage: "Ferrari sah in Australien von der Rennpace her sehr gut aus, in Malaysia gab es hingegen früh Graining. Hier herrschen ähnliche Bedingungen wie in Australien. Wie zuversichtlich bist du, dass du vielleicht sogar um den Sieg fahren kannst?"
Massa: "Das Graining hatten wir auf den Intermediates. Doch nicht nur mein Auto hatte Probleme, auch beide Lotus waren betroffen. Im Trockenen waren das Auto und die Pace hingegen gut. Ich bin sicher, wäre die Situation normal gewesen, hätten wir mit Red Bull und Mercedes kämpfen können."