Button: "Wir holen nach wie vor nicht das Beste heraus"
McLaren-Pilot Jenson Button erkennt gegenüber Australien leichte Fortschritte, sieht das Team aber nach wie vor im Hintertreffen - Zwei Reifenschäden am Freitag
(Motorsport-Total.com) - Nach dem enttäuschenden Saisonauftakt in Australien fährt McLaren bis dato auch in Malaysia den eigenen Erwartungen hinterher. Routinier Jenson Button verlor in beiden Freitagstrainings in Sepang jeweils 1,2 Sekunden auf die Spitze. Sergio Perez konnte den teaminternen Rückstand von sechs Zehntelsekunden im Verlauf des Tages aufholen. Doch auch dem Mexikaner, der auf seiner besten Runde am Nachmittag 27 Tausendstelsekunden schneller war als Button, fehlten 1,2 Sekunden auf die Bestzeit von Lotus-Pilot Kimi Räikkönen.
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Button blickt nicht durch: Mit Intermediates gut dabei, aber keine Ahnung warum Zoom Download
In seiner Medienrunde am Freitag spricht Button über einen ereignisreichen ersten Trainingstag, der von zwei Reifenschäden geprägt war, über die Bereiche, in denen sich McLaren verbessern muss und über die Gerüchte, womöglich auf das Vorjahresauto zurückzurüsten.
Frage: "Jenson, wie lief der Freitag aus deiner Sicht?"
Jenson Button: "Wir haben mit beiden Autos nützliche Daten gesammelt, Im Vergleich zur vergangenen Woche sind wir näher dran, wenn man die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs als Basis nimmt. Der Grund ist, dass wir hier eine ebenere Strecke vorfinden. Die eine oder andere Bodenwelle gibt es aber auch hier. Es läuft besser als in Melbourne, aber ein großer Schritt nach vorn ist uns noch nicht gelungen. Meiner Meinung nach holen wir nach wie vor nicht das Beste aus dem Auto heraus."
Zwei Reifenschäden bremsen den Vorwärtsdrang
Frage: "Während der beiden Freien Trainings herrschten unterschiedliche Bedingungen. Was muss passieren, um McLaren am Sonntag in die Punkteränge zu bringen?"
Button: "Der Intermediate scheint recht gut zu funktionieren. Diesen Reifen kriegen wir zum Arbeiten - warum auch immer. Ich weiß es nicht. Von der Konstruktion her unterscheidet er sich natürlich deutlich von den Trockenreifen. Das kommt uns offenbar entgegen. Warum das so ist, müssen wir aber anhand der Datenauswertung erst noch herausfinden. Wenn wir sämtliche von mir und von 'Checo' gesammelten Informationen auf den Tisch bringen, finden wir hoffentlich eine Lösung, um konkurrenzfähig zu sein. Wir werden hier mit Sicherheit noch nicht mit der Spitze mithalten können. Ich glaube aber, dass wir den Rückstand zumindest verkürzen können."
"Im Trockenen habe ich inzwischen ein besseres Gefühl als beim zurückliegenden Rennen, doch an Tempo mangelt es uns nach wie vor. Die Lücke nach vorn ist noch zu groß, aber zumindest was die Longruns betrifft, haben wir eine Idee, wo wir uns bis morgen noch verbessern können. Wir haben hier ein paar neue Teile dabei, doch leider konnte ich heute kaum Vergleichstests fahren. Ich erlitt gleich zweimal einen Reifenschaden. Einer trat beim ersten Satz auf - hinten rechts. Der zweite trat hinten links auf, genau zum Zeitpunkt, als ich in der zweiten Sitzung damit beginnen wollte, Tempo zu machen. Zu diesem Zweck hatten die Bodenfreiheit ein wenig verändert. Ich glaube aber in beiden Fällen lag die Ursache darin, dass ich kurz zuvor Schmutz auf der Strecke aufgesammelt habe. Das hat natürlich nicht gerade geholfen, aber nichtsdestotrotz war es in Bezug auf den Lernprozess ein guter Tag für uns. Durch die Reifenschäden kam uns der Regen sogar etwas entgegen, denn anderenfalls wäre es mit den Reifen womöglich eng geworden."
Frage: "Inwiefern wird das Reifenmanagement auch hier in Malaysia zum Thema werden?"
Button: "Es ist kurios. Wenn man langsam fährt, hilft das den Reifen überhaupt nicht. So gesehen bringt es nichts, die Reifen zu schonen."
Kein Gedanke an den MP4-27
Frage: "Wo genau gibt es noch Verbesserungsbedarf am Auto?"
Button: "Im Moment versuchen wir einfach, das Auto für dieses Wochenende zu verbessern. Was künftige Verbesserungen betrifft, vertrauen wir den Mitarbeitern in der Fabrik und den Leuten, die das Auto gebaut haben. Für uns Fahrer geht es derzeit ausschließlich darum, das Beste aus dem aktuellen Auto herauszuholen. Es ist immer schwierig, wenn alle im Team ihr Bestes geben, Nachtschichten schieben und man dann das Ergebnis auf der Strecke trotzdem nicht sieht. Natürlich ist es immer einfacher, an einem Auto zu arbeiten, das Rennen gewinnt als an einem, das hinterher fährt. Wir werden uns aber weiterhin voll konzentrieren und alles daran setzen, voran zu kommen. Wir wissen, dass dieses Team in der Vergangenheit viele Grands Prix gewonnen hat und wir wissen, dass wir auf die Siegerstraße zurückfinden werden."
Frage: "Was ist dran an den Gerüchten, dass McLaren womöglich zum Vorjahresauto zurückkehrt?"
Button: "An so etwas denke ich nicht. Wir müssen einfach unsere Arbeit erledigen und das Beste aus den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten machen. Ich bin nicht die richtige Person, um eine Antwort auf diese Frage zu geben."