Button: "Regen im Rennen? Das wäre schön!"
Der McLaren-Pilot glaubt, dass das Qualifying abgebrochen werden musste und kann nicht einschätzen, welche Fortschritte die "Chrompfeile" gemacht haben
(Motorsport-Total.com) - Auf trockener Strecke sah McLaren am Freitag schon wie der sichere Verlierer des Saisonauftaktes in Melbourne aus, der Samstag brachte mit dem Regen auch neue Hoffnung. Schließlich stellte Jenson Button einmal mehr sein Gespür für taktische Entscheidungen unter Beweis, als er als einer der ersten Piloten auf Intermediates wechselte und die zwischenzeitliche Bestzeit verbuchte. Am Ende war der Brite Achter. Im Interview erklärt er, warum der Abbruch dennoch die richtige Entscheidung war.
Frage: "Jenson, war es die richtige Entscheidung, den Rest des Qualifyings zu verschieben?"
Jenson Button: "Da kann man immer beide Seiten abwägen. Es ist immer schwierig. Wenn es zu nass ist und es wird nicht abgebrochen, beschweren wir uns. Wir sollten also nicht meckern, dass es trocken genug gewesen sei, um zu fahren. Wir können die Strecke nicht einsehen, aus dem Medical Car ist das möglich. Diese Reifen können nicht so viel Wasser verdrängen, sonst fliegen wir in die Mauer oder darüber hinaus."
"Es ist ein Sicherheitsthema. Es wurden einfach die Regeln befolgt und das war richtig, es ist außerdem ein Straßenkurs und es flossen viele Rinnsale über die Strecke. Wir sollten die FIA-Entscheidung nicht infrage stellen, weil es ein Sicherheitsthema ist. Sehr traurig für die Fans, die heute im Regen gestanden und von uns keine ordentliche Show geboten bekommen haben, aber sie dürfen sich auf den morgigen Tag freuen. Vielleicht laufe ich ja stattdessen um den Kurs."
Keine Kaffeepause am Strand
Frage: "Wie schwierig war es, bei diesen Bedingungen zu fahren?"
Button: "Es war schwierig zu Beginn, da hatte ich viel Aquaplaning, aber danach war es wirklich in Ordnung. Die Bedingungen ließen schnelle Runden zu. Aber da war so viel stehendes Wasser, da nützte auch die Drainage nichts mehr."
"Als wir die Intermediates aufgezogen haben, klappte es gut und wir waren die Schnellsten. Danach hat es wirklich stark geregnet. Es ist schade, aber es bedeutet eine Extraportion Adrenalin. Wir finden schon einen Weg, unsere Probleme zu lösen."
Frage: "Wie schwierig macht die Verschiebung die Vorbereitung?"
Button: "Meine Kaffeepause am Strand ist ruiniert. Aber so schlimm ist das nicht, für die Jungs (seine Mechaniker, Anm. d. Red.) ist es viel stressiger, weil sie das Auto für das Qualifying und für das Rennen vorbereiten müssen. Es wird ein verdammt anstrengender Tag. Aber sie sind vorbereitet und können zeigen, was sie drauf haben."
Frage: "Du bist einer der wenigen Fahrer, die das schon erlebt haben."
Button: "Wir haben das doch erst vor ein paar Jahren in Suzuka gehabt."
Regentanz für Button
Frage: "Läuft das Auto im Regen besser?"
Button: "Ja, ein bisschen besser. Wir haben uns in dieses Wetter reingekämpft. Wir sind schneller bei diesen Bedingungen. Nicht auf den Vollregenreifen, aber auf den Intermediates. Wenn ich das richtig einschätze, haben wir unsere Rundenzeit hinbekommen. Nichtsdestotrotz wird es ein kniffliger Tag. Wir tun unser Bestes."
Frage: "Wenn du an das dritte Freie Training denkst: Habt ihr das Auto verbessern können im Vergleich zu Freitag?"
Button: "Ich weiß es nicht. Wir sind nicht wirklich viel gefahren, haben einige Umläufe mit viel Benzin an Bord abgespult."
Button: "Im Nassen und auf Intermediates sieht es besser für uns aus. Unter wechselhaften Bedingungen sind wir sehr gut, wenn wir richtige Entscheidungen treffen. Im Trockenen sehen wir, wie schnell unser Auto wirklich ist. Ich denke, es ist gut, dass wir das eher früher als später vor Augen geführt bekommen."
Frage: "Erwartet ihr Regen für das Rennen?"
Button: "Das wäre schön. Aber es sieht so aus, als sollte es trocken bleiben. So sehen wir, wo wir stehen und was wir verbessern müssen."