• 03. März 2013 · 08:42 Uhr

Valsecchi: "Ich will mir meinen Platz verdienen"

GP2-Champion Davide Valsecchi kam am Samstag in Barcelona zu einem unverhofften Debüt am Steuer des Lotus E21 - Begeisterung trotz Hindernissen

(Motorsport-Total.com) - Als Kimi Räikkönen am Samstag das Hotelbett hüten musste und Romain Grosjean Spanien bereits verlassen hatte, schlug die große Stunde von Davide Valsecchi. Der Lotus-Testfahrer kam am Vormittag des vorletzten Testtages in Barcelona zu seinem Debüt am Steuer des E21. Für den amtierenden GP2-Champion war es eine Premiere, die früher als geplant über die Bühne ging, dafür aber umso mehr Eindruck hinterließ.

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Davide Valsecchi kam in Barcelona zu einem unverhofften Testeinsatz Zoom Download

Im Interview spricht Valsecchi über die Probleme angesichts seines kurzfristigen Einsatzes, über seinen Eindruck vom E21 und über seine Aussichten auf ein Stammcockpit.

Frage: "Davide, wann hast du erfahren, dass du zum Einsatz kommst?"

Davide Valsecchi: "Im Grunde kurz bevor die Session anfing. Ich glaube, es war gegen 8:45 Uhr. Für Kimi ist die Situation natürlich nicht ideal, doch für mich war es eine nette Überraschung, dass das Team auf mich zurückgegriffen hat. Glücklicherweise war ich bereits an der Strecke, da ich das Tagesgeschehen genau wie die Stammfahrer aus nächster Nähe verfolge. Ich will einfach sicherstellen, dass ich im Falle der Fälle zur Stelle bin. Das einzige kleine Problem bestand darin, dass sich der Großteil meines Equipments - Sitzschale, Overall, Schuhe - bereits auf dem Weg nach Australien befand. Ich musste also in Kimis Ausrüstung fahren - von der Unterwäsche einmal abgesehen..."

Im E21 sofort ein gutes Gefühl

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Mit Sitz und Overall von Kimi Räikkönen ging Valsecchi am Samstag auf die Strecke Zoom Download

Frage: "Wie ist dein erster Eindruck vom E21?"

Valsecchi: "Es war fantastisch. Nach dem schlechten Wetter der vorangegangenen Tage waren die Bedingungen perfekt. Darüber war ich sehr glücklich. Wenn man schon seine eigene Ausrüstung nicht dabei hat, was kann einem besseres passieren, als sich diese von einem Ex-Weltmeister auszuleihen? Das Team hat hervorragende Arbeit geleistet, um mir sofort ein komfortables Gefühl zu verschaffen."

"Ich fuhr einige Shortruns und testete ein paar neue Teile. Das waren wichtige Erfahrungen für mich. Auch wenn ich nicht sehr viel Zeit hatte, den E21 mit dem E20, den ich in Abu Dhabi (beim Young-Driver-Test im November; Anm. d. Red.) fuhr, zu vergleichen, so fiel mir doch sofort auf, dass es ein sehr konkurrenzfähiges Auto ist. Dass ich ohne ein auf mich zugeschnittenes Setup sofort an den Zeiten einiger anderer Fahrer dran war, ist für das Team ein sehr gutes Zeichen. Wer weiß, was das Lotus-Team und Mister Valsecchi mit etwas mehr Vorbereitungszeit erreichen könnten?"

Frage: "Glaubst du, dass dich dieser Einsatz einer möglichen Anstellung als Stammfahrer in der Zukunft näher gebracht hat?"

Valsecchi: "Nun, selbst nach einer kurzen Ausfahrt am Vormittag kann ich sagen, dass ich mich schon sehr wohl fühle. Ich habe innerhalb weniger Runden bewiesen, dass ich mithalten kann. Das zeigt, dass ich um ein Cockpit mitreden kann. Je mehr Zeit ich mit dem Team verbringe, je mehr Erfahrung ich sammle, desto besser ist es. Ich genieße es schon jetzt. Dritter Fahrer in einem Topteam wie diesem zu sein, ist die beste Position, die ich mir vorstellen könnte. So habe ich die Chance, mich auf jedem Gebiet zu verbessern. Das ist wichtig, denn ich möchte nicht im Hinterfeld fahren. Ich will immer gewinnen."

"Ich erhielt Ende des vergangenen Jahres ein paar Anrufe bezüglich einer möglichen Anstellung als Stammfahrer, doch in der heutigen Zeit spielt Geld eine große Rolle. Ich bin kein reicher Mann. Ich fahre einen Fiat Punto... er ist rot... und ich will mir meinen Platz verdienen. Ich befinde mich in der besten Position, um diesen Traum zu erreichen und möchte mich bei allen in Enstone bedanken, dass ich diese Chance erhalten habe. Sollte ich wieder gebraucht werden, so kann ich versichern, dass ich bereit sein werde. In der kurzen Zeit, die mir auf der Strecke zur Verfügung steht, liegt es an mir, zu zeigen, was ich kann. Warten wir ab, was die Zukunft bringt."

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