Hamilton: "Es ist mir eine Ehre"
Lewis Hamiltons erste Interview-Runde als Mercedes-Pilot: Vom Wissen um die schwierige Aufgabe bei den "Silberpfeilen" und von "schönen Überraschungen"
(Motorsport-Total.com) - Bis zum Auftaktrennen der Formel-1-Saison 2013 sind es noch knapp acht Wochen hin. Wenn am 17. März im Albert Park von Melbourne die roten Lichter der Startampel ausgehen, nimmt Lewis Hamilton nach sechs Jahren in Diensten von McLaren seinen ersten Grand Prix als Mercedes-Pilot unter die Räder.
Im Mercedes-Museum in Stuttgart stellte sich der Brite am Montag seiner ersten Interview-Runde in Silber. Hamilton spricht über die Gründe für seinen Teamwechsel, über seinen neuen Teamkollegen Nico Rosberg, über die Favoriten auf den WM-Titel 2013, über mögliches Heimweh in Richtung McLaren und über Situation bei Mercedes mit mehreren Führungspersönlichkeiten.
Frage: "Lewis, wie fühlt es sich an, wieder in Mitglied der Mercedes-Familie zu sein?"
Lewis Hamilton: "Nun, ich war schon oft in Stuttgart. Da fallen mir natürlich zuerst die 'Stars and Cars'-Events ein. Außerdem steht das Auto, mit dem ich im Jahr 2008 den WM-Titel gewonnen habe, hier im Mercedes-Museum. Als es hergebracht wurde, war ich dabei. Jetzt als offizieller Mercedes-Fahrer hierher zurückzukehren, ist ein großartiges Gefühl. Ich bin schon ganz aufgeregt. Die Marke ist sehr angesehen. Wenn man sich ansieht, was hier auf die Beine gestellt wurde, dann ist das schon beeindruckend. Es ist mir eine Ehre, nun ein Teil davon zu sein."
Frage: "Ist dieses Gefühl einer der Gründe, warum du zu Mercedes gewechselt hast?"
Hamilton: "Ich bin schon seit langer Zeit ein Teil der Mercedes-Familie. Ich kenne also das Erbe und die Geschichte. Ich weiß, welch toller Hersteller Mercedes ist und weiß, dass hier die besten Autos der Welt produziert werden. Ich sehe daher keinen Grund, warum wir keinen Erfolg haben sollten. Das war unterm Strich der Grund für meine Entscheidung."
Frage: "Wie oft und in welcher Form hattest du in den vergangenen Wochen Kontakt zum Team?"
Hamilton: "Ich habe das Team jede Woche angerufen und stehe mit verschiedenen Ingenieuren in regelmäßigem E-Mail-Kontakt. Ich habe einfach Woche für Woche angerufen, um mich über die Fortschritte beim Auto zu informieren, um zu erfahren, welche Teile getestet werden und in welche Richtung die Entwicklung generell geht. Speziell das Thema Aerodynamik interessiert mich, aber natürlich stehe ich auch in regelmäßigem Kontakt mit Aldo Costa, der für die mechanische Seite verantwortlich ist. Ich habe mich mit ihm über verschiedene Sachen im Cockpit unterhalten. Alles in allem versuche ich einfach, einen stetigen Dialog mit den Teammitgliedern aufzubauen. Wenn sie Fragen haben, können sie mich fragen und umgekehrt."
Frage: "Wie optimistisch bist du anhand dieser Eindrücke für die Saison 2013?"
Hamilton: "Ich war erst einen Tag in der Fabrik, doch schon da wurde mir klar, wie enthusiastisch die Leute zu Werke gehen. Natürlich habe ich noch nicht jeden einzelnen im Team persönlich getroffen, doch der Erfolgshunger und der Hunger nach Veränderungen und nach Verbesserungen im Vergleich zu Vergangenheit waren klar erkennbar. Ich wurde wirklich toll empfangen. Anhand der Erfahrungen aus meiner McLaren-Zeit weiß ich aber, wie lange es dauert, bis ein Auto funktioniert. Das ist hier nicht anders und gilt grundsätzlich für alle Teams. Ich bin mir im Klaren darüber, dass wir eine steile Lernkurve vor uns haben und viel Boden gutmachen müssen. Gleichzeitig weiß ich, dass die Jungs alles geben werden, um das zu schaffen. Wie sich das Auto anfühlt und wo wir es noch verbessern können, kann ich aber erst sagen, wenn ich das erste Mal darin Platz genommen habe."
Neu-Teamkollege Rosberg ein guter Bekannter
Frage: "Du warst in der Vergangenheit Teamkollege von Fernando Alonso. In diesem Jahr bildest du mit Nico Rosberg ein Team. Welches ist deiner Meinung nach der vielversprechendere Weg, um ein Team nach vorn zu bringen - mit einem Freund oder mit einem echten Rivalen an der Seite?"
Hamilton: "Das Beste für ein Team ist es, zwei wettbewerbsfähige Fahrer zu haben. Das sehe ich gegeben, denn Nico ist ein Fahrer, der sich voll und ganz dem Wettbewerb verschrieben hat. In den vergangenen Jahren hatte er an der Seite einer Legende (Rekordweltmeister Michael Schumacher; Am. d. Red.) wahrscheinlich den schwierigsten Job aller Fahrer. Er erledigte diesen Job fantastisch. Im gleichen Auto wie Michael zu sitzen, muss eine irre Herausforderung gewesen sein, doch Nico löste die Aufgabe wirklich sehr gut. Für das Team ist es unterm Strich wichtig, zwei Fahrer zu haben, die in dieselbe Richtung denken. Anderenfalls muss das Team verschiedene Flügel und so weiter produzieren. Es ist immer besser, wenn beide Fahrer in dieselbe Richtung entwickeln."
Frage: "Kannst du dich noch an den Tag erinnern, als Nico dir zum ersten Mal über den Weg gelaufen ist?"
Hamilton: "An den genauen Tag oder das Thema unseres ersten Gesprächs kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich habe das Jahr in Erinnerung behalten. Es muss 1997 oder 1998 gewesen sein und wir waren beide im Kartsport unterwegs. Unser erstes richtiges Rennen gegeneinander war in Parma in Italien. Er war damals so etwas wie der Werksfahrer in diesem Kartteam und ich scheuchte ihn über den Kurs. Dadurch konnten wir uns vom Rest des Feldes absetzen. 20 Runden lang kämpften Nico und ich um den Sieg. In der letzten Runde habe ich ihn dann überholt, aber wir hatten ein unglaubliches Rennen (lacht; Anm. d. Red.). Das war der Zeitpunkt, ab dem wir eine Verbindung aufbauten."
Frage: "Angesichts der Tatsache, dass du von McLaren kommst, erwartet jeder von dir die Führungsrolle im Team. Siehst du dich selbst schon als einer, der im Team die Richtung vorgibt?"
Hamilton: "Nein, überhaupt nicht. Ich komme neu zu einem Team, das zunächst einmal Nicos Zuhause ist. Ich bin der Neuling und muss meine Füße erst einmal auf den Boden bekommen. Ich möchte natürlich dazu beitragen, dass das Team Erfolg hat und werde gemeinsam mit Nico so hart wie möglich arbeiten, um das Team in die richtige Richtung zu lenken. Als Führungsfigur im Team sehe ich mich aber ganz sicher nicht."
Suche nach der ultimativen Genugtuung als Rennfahrer
Frage: "Wie sehen deine Ziele für die Saison 2013 konkret aus. Kannst du Rennen gewinnen?"
Hamilton: "Ich glaube, man muss einen Schritt nach dem anderen tun. Als allererstes müssen wir einmal ins Ziel kommen. Zielankünfte auf guten Positionen und Podestplätze sind dann das nächste Ziel. Anschließend werden wir versuchen, einen Sieg einzufahren. Sollten all diese Schritte schnell passieren, kann man weiterdenken. Ich muss aber aufpassen, die Saison nicht mit zu hohen Erwartungen zu beginnen. Es wird sicher nicht so sein, dass ich die Konkurrenz vom ersten Rennen an verblase, denn beim letzten Rennen des vergangenen Jahres fehlten Mercedes 1,1 Sekunden pro Runde auf McLaren. Ich weiß, dass es Zeit brauchen wird, diese Lücke zu schließen."
Hamilton: "Ja, das ist ein neues Kapitel für mich. Ich weiß nicht, ob es das zweite ist, auf jeden Fall ist es ein neues. Ich würde sagen, es ist womöglich das mittlere Kapitel in meiner Karriere. Ich bin gerade einmal 28 Jahre alt und gehe davon aus, dass ich mich bis 31 oder 32 weiter steigern kann. Anschließend geht es wohl bergab (lacht; Anm. d. Red.). Die Leute müssen wissen, dass ich mir zum Zeitpunkt meiner Entscheidung im Klaren darüber war, zu einem Team zu wechseln, das kein Spitzenteam ist. Ich wusste, dass es harter Arbeit bedarf, um dieses Team an die Spitze zu bringen. Ich glaube, in diesem Punkt unterscheide ich mich von anderen. Andere wechseln lieber zum nächstbesten Team oder aber bleiben einfach bei dem Team, das gewinnt. Das ist natürlich immer die einfachste Option. Ich hingegen wollte etwas anderes machen und mit einem Team zusammenarbeiten, das wachsen muss. Es braucht vielleicht zwei oder drei Jahre, aber ich hoffe, dass ich dann die ultimative Genugtuung verspüre, die ein Rennfahrer erleben kann. Ich weiß, dass Michael genau diese Genugtuung jahrelang bei Ferrari genoss und hoffe wirklich, dass ich sie auch genießen werde."
Großer Respekt vor Fernando Alonso
Frage: "Fernando Alonso antwortete in der vergangenen Woche auf die Frage nach seinem größten Gegner nicht mit dem Namen von Weltmeister Sebastian Vettel, sondern mit deinem Namen. Was hältst du davon?"
Hamilton: "Ich glaube, es wird schwierig werden, seinen Ansprüchen gerecht zu werden. Es ist aber natürlich ein positiver Kommentar von Fernando, der einer der größten Formel-1-Fahrer überhaupt ist. Ich selbst habe großen Respekt vor Fernando und es freut mich, dass dies auf Gegenseitigkeit beruht. Ich glaube, er besitzt in diesem Jahr eine großartige Titelchance. Gleiches gilt natürlich für Sebastian. Beide sitzen in WM-verdächtigen Autos, das hat man schon im vergangenen Jahr sehen können und für die neue Saison werden sich die Autos nicht großartig ändern. Was mich selbst und unser Team betrifft, so steht uns eine etwas schwierigere Aufgabe bevor. Wir müssen es schaffen, ein Auto, das nicht gewonnen hat, in eines zu verwandeln, das gewinnt. Daran arbeiten wir."
Frage: "Glaubst du, dass dieser Schritt schon in diesem Jahr gelingen kann?"
Hamilton: "Realistisch betrachtet ist es sicherlich nicht unmöglich, aber es wird nicht von Beginn an so sein. Es wird Zeit brauchen, denn es braucht einfach Zeit, um ein Auto zu entwickeln. Ich bin ja noch nicht einmal damit gefahren und habe keine Ahnung, wie das Auto abzustimmen ist. Wie stellen sich Kriterien wie Radsturz, Gewichtsverteilung, Balance und so weiter im Vergleich zu dem dar, was ich gewohnt bin? Es wird eine gewisse Zeit brauchen, sich zunächst an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen und diese dann nach meinem Geschmack zu verändern."
Hohe Meinung von Räikkönen und Perez
Frage: "Wen siehst du als Top-Favoriten auf den WM-Titel in diesem Jahr?"
Hamilton: "Das werden dieselben sein wie im vergangenen Jahr. Ich bin mir sicher, dass Jenson (McLaren-Pilot Button) vorn dabei sein wird, natürlich auch Fernando und Sebastian. Wahrscheinlich wird auch Kimi (Lotus-Pilot Räikkönen; Anm. d. Red.) wieder vorn mitfahren. Er hatte im vergangenen Jahr ein gutes Auto und wird es meiner Meinung nach auch in diesem Jahr haben. Zudem hoffe ich, dass ich selbst und Nico vorn dabei sein werden. Das wäre ziemlich cool."
Hamilton: "Nein, denn Kimi ist einfach ein Vollblut-Rennfahrer. Was immer man ihm auch an die Hand gibt - und sei es ein Bett mit vier Rädern dran - er wird sich hineinsetzen und damit fahren. Das ist der Typ Fahrer, den er verkörpert. Er hatte im vergangenen Jahr ein gutes Auto und machte einen tollen Job damit. Vielleicht war er im Vergleich zur Vergangenheit auch etwas fokussierter, aber ich kann mich auch täuschen. So oder so schnitt er toll ab. Überrascht war ich davon aber nicht, denn Kimi ist ein Ex-Weltmeister, der zudem über das entsprechende Auto verfügte, um vorn mitzufahren."
Frage: "Wie beurteilst du Sergio Perez, deinen Nachfolger bei McLaren?"
Hamilton: "Er ist ein toller Kerl, der über jede Menge Talent verfügt. Er ist sehr jung und muss noch eine Menge lernen. Wenn ihm McLaren die Zeit für die nötigen Erfahrungen einräumt, hat er die Chance, aufzublühen. Er hat ein großartiges Auto und ein tolles Team um sich herum. Auf diesem Gebiet hat er sicher keinen Rückstand, sehr wohl aber wenn es darum geht, dass er ab sofort an der Seite eines Weltmeisters (Teamkollege Button; Anm. d. Red.) antritt."
Frage: "Gehst du davon aus, dass Perez anfangs schneller sein wird als du?"
Hamilton: "Nun, das Auto mit dem ich die vergangene Saison beendet habe, ist deutlich schneller als das Auto, das mir jetzt zur Verfügung steht. So viel steht fest. Man könnte daher erwarten, dass er in Melbourne schneller sein wird als ich. Doch wer weiß, was noch mit unserem Auto passiert. Vielleicht ist es ja bis dahin schneller. Ich hoffe es auf jeden Fall. Wir werden sehen, was passiert."
Kein Heimweh in Richtung McLaren
Frage: "Im Zuge deines Abschieds von McLaren sprachst du davon, deine Heimat zu verlassen. Hast du seit Brasilien Heimweh verspürt?"
Hamilton: "Nein. Ich fühle mich ziemlich gut und bin aufgeregt, denn hier ist alles neu. Die Fabrik ist neu und ich kenne die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, noch nicht. Jedes Team hat seinen eigenen Arbeitsweisen und Terminologien. Diese Dinge muss ich alle erst lernen. So habe ich mir beispielsweise ein Lenkrad mit nach Hause genommen, um mich daran zu gewöhnen. Es unterscheidet sich grundlegend von dem Lenkrad, das ich gewohnt war. Es gibt für mich eine Menge zu lernen, aber ich verspüre sicherlich kein Heimweh."
Frage: "Es gibt Gerüchte, dass McLaren-Technikchef Paddy Lowe zu Mercedes wechseln könnte. Erwartest du, dass der Beginn deiner Mercedes-Karriere mit einigen Leuten von McLaren vonstatten gehen wird?"
Hamilton: "Das ist das erste Mal, dass ich davon höre. Mir ist nichts bekannt, dass jemand von McLaren zu Mercedes wechselt. Ich habe das Gefühl, schon jetzt eine tolle Truppe um mich herum zu haben und bin mir nicht sicher, ob es noch wesentlich mehr Leute braucht, um ein Auto in die richtige Richtung zu entwickeln. Es gibt hier eine Menge schlauer Leute."
Aufbauarbeit für die Saison 2014
Frage: "Gibt es irgendetwas, dass du von McLaren zu Mercedes mitnehmen kannst?"
Hamilton: "Ja, all die technischen Informationen und die Erfahrungswerte, die ich besitze. Diese werde ich versuchen, so gut es geht einzubringen. Schon jetzt werden gewisse Dinge ganz ähnlich wie bei McLaren angegangen. Meine Aufgabe ist es wohl, das Team weiter herauszufordern und einfach vor die Frage zu stellen 'Wäre es nicht besser, es so und so zu machen?' Zwei Ideen sind immer besser als eine, um dann unterm Strich die richtige Entscheidung treffen zu können."
Frage: "Ab der Saison 2014 gilt ein neues Motorenreglement. Erwartest du, dass du ab der nächsten Saison noch konkurrenzfähiger sein wirst?"
Hamilton: "Von Motorenseite her wird es sich mit Sicherheit gelohnt haben, denn Mercedes weiß einfach, wie man großartige Motoren baut. Schon in der Saison 2009 hatten wir einen tollen Motor und ein großartiges KERS-Paket. Ich weiß, was in Brixworth vor sich geht und habe vollstes Vertrauen, dass dieses Paket ein fantastisches sein wird. Auf der anderen Seite müssen wir aber auch ein tolles Auto bauen. Auf diesem Gebiet gibt es noch Verbesserungsbedarf und daran arbeiten wir. Es ist notwendig, neue Leute einzustellen und Umstrukturierungsmaßnahmen vorzunehmen. Die Saison 2014, vor der alle bei Null beginnen, wird eine tolle Gelegenheit darstellen, den richtigen Schritt zu machen. Das ist im Grunde das Jahr, auf das ich wirklich hinarbeite."
Die Frage nach dem eigentlichen Chef bei Mercedes
Frage: "Was denkst du über Toto Wolff, den neuen geschäftsführenden Direktor des Mercedes-Teams?"
Hamilton: "Ich kenne ihn nicht, habe aber viele gute Dinge über ihn gehört. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm, denn ich habe gehört, dass er wie ich sehr hungrig auf Erfolg ist. Er soll über große Entschlossenheit verfügen, das Team nach vorn zu bringen. Das deckt sich mit meiner eigenen Einstellung."
Hamilton: "Gar nichts, Dankeschön (Dankeschön auf Deutsch; Anm. d. Red.). Glücklicherweise ist Englisch die Sprache, die jeder in der Formel 1 spricht, aber ich bin nicht zu faul, etwas mehr Deutsch zu lernen. Es wäre cool, wenn ich Doktor Zetsche überraschen und mich ein wenig auf Deutsch mit ihm unterhalten könnte. Uns verbindet eine gute Freundschaft. Er ist ein sehr entschlossener Mensch, genau wie ich es bin. Ich versuche, ihn so stolz wie möglich zu machen."
Frage: "Wen siehst du als deinen Chef an: Toto Wolff oder Niki Lauda oder Ross Brawn?"
Hamilton: "Der ganz große Boss ist Doktor Z"
Frage: "Bist du traurig darüber, dass Norbert Haug nicht mehr für Mercedes tätig ist?"
Hamilton: "Als ich das erste Mal davon hörte, war ich natürlich traurig, dass eine solche Legende abtritt. Uns verbindet seit geraumer Zeit eine gute Freundschaft. Ich kannte ihn bereits, bevor ich in die Formel 1 aufstieg. Er war ein großer Teil meiner Karriere - angefangen im Kartsport bis hin zum Formel-1-Einstieg und dem Gewinn des Weltmeistertitels. Als Freund wird er immer da sein. Er hat mir versichert, dass ich mich jederzeit an ihn wenden kann, wenn ich seinen Rat brauche."
Neue Herausforderung, aber gewohnte Vorbereitung
Frage: "Fühlst du dich körperlich bereit für die neue Saison?"
Hamilton: "Ich fühle mich großartig. Das geht mir zu dieser Jahreszeit grundsätzlich so, denn im Anschluss an eine Saison lässt man es etwas ruhiger angehen. Im Dezember beginne ich dann immer mit dem Training. Es ist nie ganz einfach, sofort wieder den richtigen Rhythmus zu finden. Ich trainiere im Winter gern in großer Höhe. Wenn ich dann aus 2.700 Metern Höhe auf Meeresspiegel-Niveau zurückkehre, fühle ich mich jedesmal wie Superman, weil es hier so viel Sauerstoff gibt."
Frage: "Wie bereitest du dich mental auf die neue Saison vor?"
Hamilton: "Genauso wie vor jeder anderen Saison auch. Im vergangenen Jahr wusste ich, dass ich ein wettbewerbsfähiges Auto zur Verfügung haben würde, denn wir waren Ende der Saison 2011 bei der Musik. Ich wusste also, woran ich bin. In diesem Jahr ist die Situation natürlich etwas anders. Ich weiß, dass das Team Ende der vergangenen Saison ein gutes Stück zurücklag. Dennoch bereite ich mich auf die Saison vor wie immer, denn ich will gewinnen und werde beim ersten Rennen hundertprozentig zur Stelle sein. Ich muss mir jetzt einfach meine Energie für mehrere Dinge einteilen, denn es gibt nun wesentlich mehr Bereiche am Auto, die verbessert werden müssen."
Frage: "Bedeutet das mehr Druck für dich?"
Hamilton: "Es ist nicht so, dass ich mehr Druck verspüren würde. Wenn wir beim ersten Rennen nicht an der Spitze liegen, dann bestätigen sich nur unsere Erwartungen. Wenn wir beim ersten Rennen doch an der Spitze liegen, dann ist es eine schöne Überraschung für uns alle."