Maldonado: "Top 6 sind realistisch"
In den beiden letzten Saisonrennen möchte Pastor Maldonado die starke Williams-Form konservieren - Austin-Einschätzung momentan schwierig
(Motorsport-Total.com) - Williams präsentiert sich seit Indien in starker Form. Nach der Lösung eines Aerodynamik-Problems konnte Pastor Maldonado in Abu Dhabi erneut die Spitzenpiloten ärgern. In Austin möchte der Barcelona-Sieger am liebsten aufs Podium fahren. Zumindest die Top 6 sollten ein realistisches Ziel sein. Für 2013 hat er noch keinen Vertrag. Im Interview äußert er sich zu den Verhandlungen mit Williams und erklärt, ob er sich auch bei anderen Teams umsieht.
© xpbimages.com
Pastor Maldonado hofft, auch in der kommenden Saison für Williams zu fahren Zoom Download
Frage: "Konntest du dir die Strecke schon richtig ansehen?"
Pastor Maldonado: "Noch nicht. Ich werde mir die Strecke dann ansehen."
Frage: "Bist du die Strecke schon im Simulator abgefahren?"
Maldonado: "Ja, ein bisschen. Ich bin etwa eine Stunde gefahren. Es sieht anspruchsvoll aus, besonders der erste Sektor. Die S-Kurven sind sehr herausfordernd. Es wird wichtig sein, einen guten Kompromiss zu finden. Der erste Sektor ist sehr schnell, der zweite hat eine lange Gerade und langsame Kurven. Wir sind bereit und ich denke, dass sich der Kurs stark verbessern wird, weil der Asphalt ziemlich sanft ist. Es ist schwierig, jetzt etwas über die Strecke zu sagen, weil wir morgen erst testen und dabei Daten sammeln müssen, die wir dann analysieren können, um uns für Samstag vorzubereiten."
Frage: "Bist du nach den Rennen in Abu Dhabi zuversichtlich? Was habt ihr seitdem verändert?"
Maldonado: "Wir werden wieder an der Aerodynamik arbeiten. Wir hatten vorher bei einigen Rennen große Probleme. Wir haben das Problem gefunden und eine Lösung gefunden. Das ist sehr wichtig für uns, um das Auto weiterzuentwickeln. In Indien waren wir ziemlich konkurrenzfähig, hatten aber Pech, weil ich durch Kobayashi einen Plattfuß hatte. In Abu Dhabi hatten wir mehr Zeit, um mit dem Paket zu arbeiten. Wir waren ziemlich gut. Das Auto war bei allen Bedingungen stark. Der Kurs hier ist anders, doch ich hoffe, dass wir eine gute Leistung zeigen können. Ich weiß noch nicht, ob wir ums Podium kämpfen können. Die Top 10 sind das Ziel. Das halte ich für möglich"
Anpassung an wechselnde Bedingungen
Frage: "Dieser Kurs ist ziemlich abwechslungsreich. Hast du Angst, dass du dadurch nicht dort sein wirst, wo du in Abu Dhabi warst?"
Maldonado: "Nein, denke ich nicht. Die Reifen werden entscheidend sein. Wir haben einen zusätzlichen Satz Reifen. Das hilft allen, den Kurs besser kennenzulernen und das Auto abzustimmen. Es wird sehr wichtig sein, das Auto mit vollem Tank zu verstehen. Der Kurs wird sich stark verändern. Selbst wenn man am Freitag eine Rennsimulation absolviert, wird es Sonntag ganz anders sein. Wir müssen den Kurs verstehen und genau einschätzen, was am Wochenende passiert."
Frage: "Du warst in diesem Jahr ziemlich stark, wenn es darum ging, sich an wechselnde Bedingungen zu gewöhnen. Das hast du meist ziemlich gut hinbekommen. Gibt dir das Hoffnung?"
Maldonado: "Sicher. Ich bin zuversichtlich. Besonders das Qualifying ist wichtig. Man muss so weit vorne stehen wie möglich. Ich bin bereit. Ich habe ein gutes Vertrauen zum Auto und zum Team. Als wir die Probleme hatten, konnten wir diese schnell lösen. Die Konzentration im Team ist gut. Ich bin für dieses und nächstes Wochenende sehr zuversichtlich."
Die große Frage: Wie geht es 2013 weiter?
Frage: "Was passiert im kommenden Jahr?"
Maldonado: "Es gibt noch keine Bestätigung. Wir warten im Moment noch darauf. Es gibt Verhandlungen."
Frage: "Hast du einen Einblick, wie das Auto für 2013 wird?"
Maldonado: "Ich bin beim neuen Auto stark involviert. Die Regeln ändern sich nicht allzu sehr. Es wird nicht so viele Änderungen wie in diesem Jahr geben. Dennoch gibt es wichtige Innovationen. Ich wünsche mir, dass das Auto sehr konkurrenzfähig wird."
Frage: "Du sagst, dass es Verhandlungen gibt. Gibt es so viel zu verhandeln?"
Maldonado: "Ja und nein. Es ist schwierig. Es gibt noch keine Bestätigung, weder für Bruno noch für mich. Wir wissen es nicht."
Frage: "Steht PDVSA hinter dir?"
Maldonado: "Sie stehen hinter mir, haben aber einen eigenen Vertrag mit dem Team. Sie gehören zu mir, sind aber gleichzeitig eigenständig. Wir müssen die kommenden zwei Wochen abwarten und werden dann sehen, wie es weitergeht."
Frage: "PDVSA möchte sicher, dass du im Auto sitzt. Wozu sollten sie sich sonst noch engagieren, wenn kein Fahrer aus Venezuela im Auto sitzt?"
Maldonado: "Schwierig zu sagen, doch sicher sind sie interessiert, mich im Team und Auto zu sehen, besonders im Auto, das sie unterstützen. Ich hoffe, dass ich hier bleiben kann. Wir werden hoffentlich bald ein Ergebnis haben."
Frage: "Du erwartest, dass die Bekanntgabe erst nach der Saison erfolgen wird?"
Maldonado: "Vielleicht noch vor dem Saisonende. Wir müssen die zwei Wochenenden abwarten. Ich bin nicht zu 100 Prozent sicher, wann es soweit sein wird."
Williams oder ein anderes Team?
Frage: "Du musst dir sicherer sein, weiterhin dabei zu sein, als den Platz zu verlieren, oder?"
Maldonado: "Ich denke, dass ich gute Arbeit geleistet habe. Vielleicht habe ich mir ein paar Fehler erlaubt. Es war eine harte Saison. Die Abstände waren sehr gering. Ich konnte in einigen wichtigen Rennen einen Unterschied ausmachen. Ich denke, dass das Team mit mir auch recht zufrieden ist."
Frage: "Schaust du nur auf Williams oder vielleicht auch auf Force India?"
Maldonado: "Ich denke, seit dem Vorjahr habe ich mich hier gut eingelebt. Auch das Team hat sich gut an mich gewöhnt. Ich hoffe, hier zu bleiben. Doch es gibt noch keine Bestätigung. Deshalb kann ich noch nicht sagen, dass ich hier bleibe. In der Formel 1 kann alles passieren."
Frage: "Strebst du einen längeren Vertrag an oder wäre ein Vertrag über ein Jahr besser?"
Maldonado: "Ein längerer Vertrag wäre gut. Dann wäre ich entspannter und könnte mich besser auf die Arbeit konzentrieren. Wenn man ein Auto für die kommende Saison entwickeln möchte, ist es dann einfacher für das Team. Es sieht gut aus."
Frage: "Gehört die Vertragslaufzeit zu den Schwerpunkten der Verhandlungen?"
Maldonado: "Es ist kompliziert. Wir werden bald eine Lösung haben."
Der Kampf mit Force India
Frage: "ihr kämpft immer noch um den siebten Platz bei den Konstrukteuren. Ist das ein wichtiges Ziel oder ist es kein großer Unterschied, ob man Siebter oder Achter wird? Ist das Team richtig darauf fokussiert, diesen siebten Platz noch zu erreichen?"
Maldonado: "Wir müssen pushen und versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Sie (Force India; Anm. d. Red.) sind nicht so weit weg. Wenn wir wie zuletzt beide Autos in die Punkte bringen können, dann wäre das sehr wichtig für uns."
"Wir möchten sie schlagen. Es gibt die Chance. Das Auto ist konkurrenzfähig. Es war schade, dass wir auf Grund der Performance bei ein paar Rennen nicht gut ausgesehen haben. Momentan sieht es für uns gut aus. Wir sind momentan stärker. Doch sie haben auch zwei sehr gute Fahrer und ein gutes Auto. Es wird eng."
Frage: "Denkst du, dass Top-6-Plätze bei den ausstehenden Rennen realistisch sind?"
Maldonado: "Das ist realistisch. Doch wir müssen versuchen, 100 Prozent aus dem Auto und aus dem Team zu holen."