Kobayashi von Austin nicht beeindruckt
Sauber-Pilot Kamui Kobayashi über seine ersten Eindrücke von der neuen Strecke in Austin und seine Fortschritte bei der Sponsorensuche für 2013
(Motorsport-Total.com) - Die gesamte Formel-1-Szene jubelt über den "Prachtkurs Austin", nur Kamui Kobayashi bleibt mit seinem Urteil äußerst zurückhaltend. Der Japaner hält die Anlage in Texas für "nichts Besonderes". Allerdings will er genau dort besondere Leistungen im Sauber-Ferrari C31 zeigen und sich somit für eine Weiterbeschäftigung empfehlen. Kobayashi erklärt seine Sicht der Austin-Dinge und seine Fortschritte bei der Suche nach Sponsoren, die ihn im Geschäft halten sollen.
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Kamui Kobayashi ist von der Strecke in Austin nicht sonderlich angetan Zoom Download
Frage: "Kamui, hattest du schon die Möglichkeit, die Strecke zu erkunden und Erkenntnisse zu gewinnen?"
Kamui Kobayashi: "Ja, es wird schon okay sein. Das Layout bietet schnelle, mittelschnelle und langsame Passagen. Der grundsätzliche Eindruck ist in Ordnung. Aber es ist eine brandneue Strecke, somit haben wir keine Ahnung, wie viel Grip es gibt."
Frage: "Viele halten die erste Kurve für sehr besonders. Du auch?"
Kobayashi: "Nein, nicht so wirklich. Solche Dinge kennen wir aus Spa-Francorchamps. Es ist eben eine Kurve, wo man bergauf anbremsen muss - nicht sonderlich außergewöhnlich. Wirklich nichts Besonderes. In Portugal haben wir mal getestet. Dort ist es ähnlich, geht nur noch höher den Berg hinauf."
"Alle halten den Kurs für spektakulär, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich schon tollere Strecken gesehen habe: Spa und Portimao zum Beispiel. In Portimao haben wir damals im Regen getestet. Da ging es teilweise extrem den Berg hinauf und hinab. Bei Nässe hatte ich dort beim Beschleunigen bergab die ganze Zeit durchdrehende Räder. Ich hätte jede Runde heulen können - echt wahr."
Frage: "Auf solch neuen Strecken ist anfangs immer viel Dreck. Macht dies die Setuparbeit schwieriger, weil sich der Grip im Verlauf des Wochenendes stärker verändern wird?"
Kobayashi: "Zu Beginn wird es sicherlich schwierig sein, weil extrem schmutzig und rutschig. Es ist schwierig einzuschätzen, in welche Richtung man in Sachen Setup arbeiten muss, wenn der Asphalt noch so dreckig ist. Wir machen dann erst einmal Grundlagenarbeit, prüfen den optimalen Downforce-Level. So etwas kann man am Freitag gut machen."
"Im zweiten Training kann man auch schon an anderen Bereichen arbeiten. Spätestens im dritten Freien Training am Samstag wissen wir ziemlich genau, wie sehr sich die Strecke entwickelt und wie groß der Effekt ausfällt. Dann kann man an den Details des Setups arbeiten. Gleich zum Start ins Wochenende ist das nicht sinnvoll."
Frage: "Wie steht es denn nun um 2013? Gibt es Fortschritte? Hast du Geld sammeln können?"
Kobayashi: "Ich kann nichts sagen im Augenblick. Es gibt nun noch diese zwei Rennen in dieser Saison. Anschließend wird man eine Antwort finden. Derzeit habe ich keine Ahnung. Ich lasse mich davon jetzt nicht ablenken, sondern bin voll darauf fokussiert, in den zwei Rennen meinen Job zu machen. Es ist wichtig, dass ich die Saison auf einem Hoch beende."
Frage: "Neulich hast du zuversichtlich gewirkt bezüglich eines möglichen neuen Sponsors..."
Kobayashi: "Ich bin auch zuversichtlich, aber bislang hat sich an meiner Situation wenig geändert. Es wird schon alles gut gehen. Bezüglich der Finanzen ist meine Situation besser als zuvor. Es wird langsam. Mal sehen."