Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Alonso: "Es sind noch viele Punkte zu vergeben"
Fernando Alonso zeigt sich nach Platz zwei in Indien unbeirrt, weiß aber, dass Ferrari zulegen muss, um den WM-Titel in diesem Jahr tatsächlich zu erringen
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso betrieb mit Platz zwei in Indien Schadensbegrenzung. Da WM-Gegner Sebastian Vettel das Rennen gewann, verlor der Ferrari-Pilot aber weitere sieben Zähler und nimmt die letzten drei Renen des Jahres in Abu Dhabi, Austin und Sao Paulo mit 13 Punkten Rückstand auf Vettel in Angriff.
Im Rahmen der Pressekonferenz schildert Alonso das Rennen aus seiner Sicht, nimmt Stellung zum Kampf mit den beiden McLaren-Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button in Runde eins, zu seinem Duell mit Red-Bull-Pilot Mark Webber und spricht über seine Hoffnungen für den weiteren Saisonverlauf und das Ziel, den WM-Titel in diesem Jahr noch an sich zu reißen.
Frage: "Fernando, du bist unerbittlich. Gibst du jemals auf?"
Fernando Alonso: "Nein. Im Augenblick ist es nicht einfach, gegen Red Bull zu kämpfen. Wir geben aber nicht auf. Heute dürfen wir zufrieden sein, auch wenn wir ihnen gratulieren müssen. Glückwunsch, denn sie waren an diesem Wochenende fantastisch unterwegs. Gratulation an Red Bull und an Sebastian. Doch wir wollen in Brasilien jubeln, nicht nur hier. Ich bin mir sicher: Es kann gelingen."
Frage: "Du kamst zwar zwischen den beiden Red Bull ins Ziel, hast in der Weltmeisterschaft aber trotzdem Punkte verloren. War es so gesehen ein bittersüßes Rennen für dich?"
Alonso: "Wir haben zwar Punkte verloren, doch das war an diesem Wochenende fast vorprogrammiert. Wir waren nicht schnell genug, um es mit ihnen aufzunehmen. Wir haben so wenige Punkte verloren wie möglich. Es werden wieder bessere Rennen kommen."
Frage: "Wie schnell war dein Auto auf den Geraden und wie hast du die Anfahrt auf Kurve vier in der ersten Runde erlebt?"
Alonso: "Wir waren zwar schnell auf den Geraden, doch in den Kurven fehlt es uns noch ein bisschen an Grip. Hoffentlich wird sich das in den nächsten Rennen bessern. Trotzdem vielen Dank an das Team: Dafür, dass wir auf den Geraden schnell waren und einige gute Manöver zeigen konnten."
"In der ersten Runde können wir DRS ohnehin nicht nutzen. Dass ich beide McLaren überholen konnte, lag einfach am Windschatten und an einer guten Ausfahrt aus Kurve drei. Die beiden kämpften gegeneinander und vergaßen dabei, dass ich auch noch da war. In Kurve vier hätten wir uns beinahe berührt, aber es ging gut. Ich konnte immerhin einen der beiden überholen. In Kurve sechs hinein verteidigte sich Jenson recht energisch, sodass ich direkt nach dem Start nur einen der beiden überholen konnte. Nach ein paar Runden kam ich aber auch an Jenson vorbei, weil unser Auto etwas schneller war. Beim Duell mit Mark war es eine Kombination aus KERS und DRS. Ich glaube, Mark musste ohne KERS auskommen. So gab es natürlich einen großen Unterschied in puncto Topspeed und das Überholen war recht einfach."
Ferrari im Qualifying nicht schnell genug
Frage: "Platz zwei so knapp hinter Sebastian muss doch ermutigend für dich sein, oder nicht?"
Alonso: "Ja, für uns ist es toll zu wissen, dass wir im Rennen gegen Red Bull kämpfen können. Das war uns im Grunde aber schon vorher klar. Im Qualifying sind wir nicht nahe genug dran, um es auf die Pole-Position zu schaffen, aber im Rennen läuft es für uns in der Regel besser. Heute war ein weiteres Beispiel dafür, aber die Strategie des Teams war auch perfekt: Sehr guter Start, sehr guter Topspeed und Reifenmanagement. Alles war auf das Rennen hin angestimmt. Ich selbst habe in jeder Runde 120 Prozent gegeben. Die Kombination aus alldem brachte uns den zweiten Platz."
Frage: "Mit welchen Hoffnungen reist du nun nach Abu Dhabi?"
Alonso: "Ich denke, wir brauchen für Abu Dhabi ein paar neue Teile. Insgesamt müssen wir die Wettbewerbsfähigkeit des Autos verbessern, um schon am Samstag und hoffentlich auch am Sonntag näher an den Red Bull dran sein zu können. Bei noch drei ausstehenden Rennen ist die Weltmeisterschaft natürlich unser Hauptziel. Wir müssen ein paar Punkte aufholen. Es wäre also schön, in Abu Dhabi vor Sebastian ins Ziel zu kommen - egal auf welcher Position. Sollten wir das Rennen gewinnen können, wäre das natürlich umso besser. Um das zu schaffen, müssen wir aber einen Schritt nach vorn machen. Derzeit sind wir nicht in der Lage, zu gewinnen."
Glaube an den WM-Titel absolut intakt
Frage: "Gestern hast du erwähnt, dass du dir zu 100 Prozent sicher bist, in diesem Jahr die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Hast du dieses Gefühl nach dem heutigen Rennen noch immer?"
Alonso: "Natürlich. Wir wussten gestern, dass noch 100 Punkte zu vergeben sind. Jetzt sind es noch 75. Wir liegen nur 13 zurück, wissen aber, dass wir uns steigern müssen. Derzeit sind wir nicht schnell genug, vor allem samstags. Hoffentlich können wir die Situation in Abu Dhabi oder in den USA verbessern. Die Rennen sind lang. Wie wir heute bei Mark gesehen haben, kann ein KERS-Problem jeden treffen. Es kann Sebastian treffen, es kann mich treffen. Es sind noch viele Punkte zu vergeben und ich bin nach wie vor sehr optimistisch."
Frage: "Würdest du Platz zwei heute angesichts der Voraussetzungen als das beste Rennen des Jahres bezeichnen?"
Alonso: "Das ist schwer zu sagen. Es fällt mir schwer, da abzuwägen. Ich bin sehr stolz und glücklich über unsere Performance in Valencia. Auch Malaysia und einige andere Rennen, bei denen wir bis zum Schluss kämpften, waren toll. Monza war auch so ein Rennen. Das heutige war auf jeden Fall eines der besten. Ich kämpfte von der ersten bis zur letzten Runde, habe aber nicht mehr riskiert als in den Rennen zuvor. Ich bin recht zufrieden."
Frage: "Glaubst du, dass bei den verbleibenden drei Rennen eines dabei ist, das Ferrari besonders entgegen kommt?"
Alonso: "Ich glaube, Brasilien sollte uns gut liegen. Hoffentlich wird es ein freudiger Grand Prix."
Frage: "Eine Frage an Fernando und Sebastian: Gibt es etwas, das du Seb derzeit gern von Fernando hättest und Fernando, gibt es etwas, das du derzeit gern von Seb hättest?"
Sebastian Vettel (zu Alonso; Anm. d. Red.): "Kann ich...? An, nein du hast ein Cap. Ich wollte gerade sagen, die Mütze. Wo hast du die her?"
Alonso: "Ich kann sie dir geben, aber ich verstehe nicht..."
Vettel: "Ich denke, wir sind beide glücklich mit dem, was wir haben."