Kobayashi: "Die Bremsbalance war völlig verstellt"

Ein Ausfall der Telemetrie brachte die Abstimmung von Kamui Kobayashis Auto durcheinander, sodass der Japaner im Qualifying nur 17. wurde

von Dieter Rencken · 27.10.2012 18:36

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying zum Großen Preis von Indien verlief für Sauber-Pilot Kamui Kobayashi enttäuschend. Während sein Teamkollege Sergio Perez der Einzug in Q3 gelang, war für den Japaner nach Position 17 in Q2 das Qualifying beendet. Durch einen Ausfall der Telemetrie wurde ein KERS-Problem nicht erkannt, wodurch die Bremsbalance des C31 aus dem Ruder lief. Im Interview spricht Kobayashi über die technischen Probleme, seine Aussichten im Rennen und wagt einen Ausblick auf die Strategie.

Vor Kamui Kobayashi liegt im Rennen eine Menge Arbeit


Frage: "Kamui, das ist sicherlich ein enttäuschendes Resultat für dich. Kannst du erklären, was das Problem war?"

Kamui Kobayashi: "Wir sind im letzten Anlauf mit neuen Reifen in Q2 nur eine schnelle Runde gefahren. Wir wollten um den Einzug in Q3 kämpfen und hatten eine gute Chance, das zu erreichen. Aber leider hatten wir in der letzten Runde ein Problem mit der Telemetrie. Das Auto hat sich ganz merkwürdig verhalten. Ich habe versucht, dass zu ändern, aber da wir keine Informationen von der Telemetrie erhalten haben, war letztlich die Bremsbalance völlig verstellt."


Frage: "Das Auto war also völlig unfahrbar?"

Kobayashi: "Nicht unfahrbar, aber es war nicht möglich schnell zu fahren, da die Bremsbalance völlig aus dem Ruder gelaufen war. Es blieb uns nichts anders übrig, als in die Box zu fahren."


Frage: "Was glaubst du, wäre drin gewesen? Hättest du die gleiche Zeit wie Sergio fahren können?"

Kobayashi: "Was im Qualifying passiert, kann man vorher nie genau wissen. Aber gestern waren unsere Rundenzeiten sehr ähnlich, daher hätte ich wahrscheinlich die Möglichkeit gehabt, ihn zu schlagen."


Frage: "Glaubst du, dass ihr das Problem für das Rennen gelöst habt?"

Kobayashi: "Ja, denn es war nur eine Frage der Abstimmung."


Fotos: Kamui Kobayashi, Großer Preis von Indien



Frage: "Bis in die Punkte ist es ein weiter Weg. Was glaubst du, ist morgen möglich?"

Kobayashi: "Ich werde alles geben, um in die Punkte zu fahren, aber was genau möglich sein wird, kann ich nicht sagen. Das Überholen ist hier etwas einfacher als auf anderen Strecken. Ich hoffe, ich habe die Möglichkeit, einige Positionen gutzumachen."


Frage: "Ist von deiner Position aus eine Ein-Stopp-Strategie die sinnvollste Option?"

Kobayashi: "Ich glaube die meisten werden versuchen, mit einem Stopp durchzufahren."


Frage: "Es gibt momentan viele Spekulationen über deine Zukunft. Wie sehr beeinflusst dich das beim Fahren? Kannst du das völlig ausblenden?"

Kobayashi: "Ich muss mich auf die letzten vier Rennen konzentrieren, die für unser Team entscheidend sind. Es ist wichtig, dass ich erfolgreich bin und dass wir vor Mercedes landen. Das ist das erste Ziel. Aber natürlich muss ich auch an das nächste Jahr denken. Im Moment habe ich noch keine Ahnung, welche Optionen es geben wird."


Frage: "Es wird spekuliert, dass du Geld mitbringen musst, um im nächsten Jahr bei Sauber zu fahren. Glaubst du, dass das möglich ist, in Japan Sponsoren zu finden?"

Kobayashi: "Ja, ich denke schon. Das Rennen in Suzuka hat dabei sicherlich sehr geholfen. Ich hatte gehofft, nach dem Rennen in Suzuka und Südkorea ein wenig feiern zu können, aber stattdessen musste ich Gespräche mit Sponsoren führen. Nach Abu Dhabi werde ich wieder nach Japan fahren und Sponsoren suchen. Darum müssen wir uns jetzt kümmern."


Frage: "Du bist demnach zuversichtlich, dass du auch im kommenden Jahr in der Formel 1 fahren wirst?"

Kobayashi: "Ja, ich glaube schon."