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Kaltenborn: "Man merkt die große Verantwortung"
Monisha Kaltenborn fühlt sich in ihrer neuen Rolle als Sauber-Teamchefin wohl, gibt aber zu, dass sie die neue Verantwortung auf ihren Schultern durchaus spürt
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Frau Kaltenborn, gestern fand die große Amtsübergabe statt. Peter Sauber ist als Teamchef zurückgetreten und hat an Sie übergeben. Wie fühlt es sich an, jetzt offiziell diese Bezeichnung tragen zu dürfen?"
Monisha Kaltenborn: "Es fühlt sich gut an, aber man merkt natürlich die große Verantwortung, die man jetzt trägt. Das ist doch noch ein Unterschied zum letzten Rennen, wo das ja noch nicht der Fall war, und das spürt man."
Frage: "Für viele kam die Übergabe mitten in der Saison überraschend. Hat das auch ein bisschen was mit der Freude und der Euphorie nach dem dritten Platz von Kamui Kobayashi in Japan zu tun?"
Kaltenborn: "Es hat sicherlich ein bisschen was damit zu tun. Peter war ja bei dem Rennen nicht dabei, hatte aber glaube ich große Freude, wie alles geklappt hat. Für ihn ist wichtig, dass die Nachfolge geregelt ist. Die hatte er eigentlich schon vor längerem angekündigt, und ich glaube, der Moment hat für ihn gepasst. Das Team steht auf guten Beinen, die Performance war auch da. Das hat ihn beruhigt, denke ich."
Frage: "Ein bisschen schmerzt es ihn aber schon, Abschied zu nehmen, nicht wahr?"
Kaltenborn: "Ja, natürlich. Erstmal muss man sagen, dass er das ja nicht macht, weil er nicht mehr dabei sein möchte - ganz im Gegenteil. Er hat immer noch große Freude daran, am Rennplatz zu sein, wird das auch weiterhin tun. Das ist ja nicht irgendwie aus einem Ärgernis heraus, sondern er findet, der Moment ist jetzt gut von der Stimmung her."
"Und man muss sich ja auch vorstellen: Er hat die Firma vor mehr als 40 Jahren gegründet, er ist 20 Jahre lang in der Formel 1 - und die paar Jahre in der Botschafter-Rolle bei BMW war er auch nie ganz weg. Dann wieder dieser sehr intensive Rückkauf und die schwierigen Jahre, die wir hatten. Da ist es auch sehr schwierig, loszulassen."
Frage: "In Japan ist es super gelaufen. Was erwarten Sie sich hier?"
Kaltenborn: "Wir wissen, dass es hier schwieriger wird als in Japan - die Strecke liegt uns nicht so gut. Wir haben im zweiten Training mit einem Auto etwas Zeit verloren, aber mit dem anderen sah es auf den Longruns eigentlich gut aus. Mal schauen, wie es kommt."