• 04. Oktober 2012 · 13:04 Uhr

Vettel: "Unser Ziel ist, die Weltmeisterschaft zu gewinnen"

Sebastian Vettel rechnet sich gute Chancen aus, seinen Anspruch auf einen dritten WM-Titel in Folge mit einem weiteren Suzuka-Sieg zu untermauern

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel kommt nach seinem Sieg beim Grand Prix von Singapur mit 29 Punkten Rückstand auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso (Ferrari) nach Suzuka, wo am Sonntag der Grand Prix von Japan und damit der 15. von 20 Saisonläufen steigt.

Foto zur News: Vettel: "Unser Ziel ist, die Weltmeisterschaft zu gewinnen"

Sebastian Vettels Blick richtet sich für den Rest der Saison nur nach vorn Zoom Download

In seiner Medienrunde am Donnerstag spricht Vettel über seine Hoffnungen auf einen dritten WM-Titel in Folge, über seine Erinnerungen an den Kurs in Suzuka, über die Diskussionen um den Frontflügel und über den Wechsel von Lewis Hamilton von McLaren zu Mercedes.

Frage: "Sebastian, sind deine WM-Chancen nach dem Sieg in Singapur wieder intakt?"

Sebastian Vettel: "Wir haben noch 150 Punkte, die wir holen können. Soweit ich weiß, ist mein Rückstand nicht so groß. Also ist das absolut möglich. Als Jäger ist eines klar, nämlich, dass wir mehr Punkte als Alonso machen müssen bis zum Ende der Saison. Sonst sieht es schlecht aus. Unser Ziel ist natürlich, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Jetzt aber krampfhaft nur über die WM zu reden und über die WM nachzudenken, bringt uns nicht wirklich nach vorne. Wir müssen schauen, dass wir die Sache Schritt für Schritt angehen, nichts liegenlassen und wirklich jedes kleine bisschen mitnehmen, um viele Punkte zu sammeln."

"Die Situation ist im Vergleich zum vergangenen Jahr natürlich eine andere. Die Konstanz ist in diesem Jahr entscheidender denn je. Es ist wie schon im gesamten Jahresverlauf schwer vorherzusagen, was passieren wird und wo wir hier stehen werden. Ideal wäre es natürlich, alle sechs verbleibenden Rennen zu gewinnen (lacht; Anm. d. Red.). Das wird zwar sehr schwierig, aber es ist auch nicht unmöglich. In der Vergangenheit waren wir auf dieser Strecke hier immer sehr gut unterwegs. Wir sollten also gerüstet sein. Wir haben auch ein paar kleinere Upgrades dabei. Ich hoffe, dass sie wie erwartet funktionieren und uns helfen, etwas schneller zu sein."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Japan


Frage: "Welchen Stellenwert hätte ein dritter WM-Titel für dich, wenn man bedenkt, wie ausgeglichen die Formel 1 in diesem Jahr ist?"

Vettel: "Das kann ich hoffentlich nach dem letzten Rennen der Saison beantworten. Ich bin aber kein großer Fan davon, Titel zu gewichten. Weltmeister zu werden, ist etwas ganz Besonderes und eine große Ehre. Wenn ich meine beiden WM-Titel miteinander vergleiche, dann fällt natürlich auf, dass der im Jahr 2011 auf ganz andere Weise zustande kam als der im Jahr 2010. Das Wichtigste ist aber der Gewinn der Weltmeisterschaft an sich. Der erste Titel ist natürlich allein schon deshalb etwas Besonderes, weil es der erste ist. Das ist beim ersten Sieg genau das Gleiche. Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr noch viele gute Ergebnisse einfahren werden, um dann ein Happy End feiern zu können."

Frage: "Suzuka ist ein toller Ort für dich, hier wurdest du im vergangenen Jahr zu zweiten Mal Weltmeister. Kamen schon ein paar Erinnerungen hoch, als du hier umhergelaufen bist?"

Vettel: "Ja, absolut. Das vergangene Jahr war hier natürlich etwas ganz Besonderes, aber auch die beiden Jahre davor, als ich jeweils das Rennen gewinnen konnte. Die Strecke ist eine unheimlich große Herausforderung und macht sehr viel Spaß. Deswegen kommt man gerne hierher. Die Fans sind auch immer sehr enthusiastisch und begeistern sich sehr für die Formel 1. Deswegen ist nochmal extra schön."

Frage: "Kaum gewinnst du wieder, gibt es schon wieder Diskussion um den Frontflügel von Red Bull. Gleiches gilt für den von McLaren. Wie ist der Stand der Dinge?"

Vettel: "Heute Morgen war alles in Ordnung. Alle Teams wurden gebeten, den Frontflügel einmal vorzuführen. Es hat aber alles gepasst, deswegen gibt es keine Sorgen."

Frage: "Was ist es für ein Gefühl, wenn man selbst seinen Vertrag für die kommende Saison in trockenen Tüchern hat, während sich das Transferkarussell um einen herum dreht?"

Vettel: "Es war natürlich schon überraschend, dass es an einem Tag dann doch so viele Neuigkeiten - gleich zwei Neubesetzungen - gab (Sergio Perez zu McLaren und Lewis Hamilton zu Mercedes; Anm. d. Red.). In gewisser Weise war es irgendwo auch abzusehen, da für nächstes Jahr noch nicht allzu viele Verträge fixiert sind. Es war wohl mehr eine Frage dessen, wann sich das Ganze neu orientieren wird. Ich war am vergangenen Freitag im Simulator. Wir haben es dann dem Internet entnommen. Einen wirklichen Insider-Tipp hatte ich vorher nicht. Man hat natürlich viele Gerüchte gehört, aber dass es dann wirklich passiert ist, haben wir auch erst gewusst, als es dann wirklich fix war."

Frage: "Den eigenen Vertrag in der Tasche zu haben, hilft aber schon, oder nicht?"

Vettel: "Es hilft einem in gewisser Weise, dass man die Stabilität hat und dass nicht viel darüber gesprochen und geschrieben wird, weil so etwas kann dann schon ablenken. Letzten Endes schaut man aber immer auf das, was aktuell vor einem liegt. Selbst wenn sich im Hintergrund das eine oder andere dreht, muss man trotzdem schauen, dass man den Kopf klar hat für das, was gerade vor einem liegt."

Frage: "Ist es so gesehen ein Vorteil, dass bei den großen Teams auch andere Themen wie beispielsweise das WM-Rennen an der Tagesordnung stehen?"

Vettel: "Wir müssen uns auf uns konzentrieren. Sowas nimmt man nebenbei wahr, aber es ändert für uns nichts. Wir müssen zusehen, dass unser Auto weiterhin konkurrenzfähig bleibt und im Idealfall schneller wird, sodass es bei den nächsten Rennen noch ordentlich vorwärts geht."

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