• 01. September 2012 · 16:50 Uhr

Alonso: "Wir wandern auf einem schmalen Grat"

Fernando Alonso konnte im heutigen Qualifying in Spa zwar wichtige Konkurrenten hinter sich halten, man müsse laut ihm den Ferrari jedoch dringend verbessern

(Motorsport-Total.com) - Nach seiner Bestzeit im dritten Freien Training am Samstagvormittag reichte es für Fernando Alonso im Qualifying zum Großen Preis von Belgien nur zu Startplatz sechs. Der WM-Führende musste sich damit der Konkurrenz allerdings nur teilweise geschlagen geben, da die ärgsten Widersacher Mark Webber (Getriebewechsel), Sebastian Vettel und Lewis Hamilton hinter dem Spanier landeten.

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Fernando Alonso begutachtet das Auto seines Konkurrenten Kimi Räikkönen Zoom Download

"Der WM-Führende auf Rang sechs und vor ihm nur Leute, die nicht mehr direkt eingreifen können in den WM-Kampf - außer Räikkönen noch theoretisch", beschreibt Ex-Formel-1-Pilot Adrian Sutil die Ausgangslage Alonsos. "Ich glaube, Alonso ist gar nicht so unzufrieden. Platz sechs und Vettel mit Problemen weit dahinter, er kann durchaus seine WM-Führung ausbauen - und nur darauf schaut er, da hat er gute Chancen."

Für den Rennsonntag erhofft sich Alonso einen Platz auf dem Podium. Lediglich in die Punkte zu fahren dürfte angesichts der starken Konkurrenz auf Dauer für den Ferrari-Fahrer im WM-Kampf jedoch nicht reichen, was er auch selber einräumt. Laut Alonso gelte es für die Scuderia jetzt mehr denn je, den F2012 zu verbessern.

"Platz sechs und Vettel mit Problemen weit dahinter, er kann durchaus seine WM-Führung ausbauen."Adrian Sutil
Frage: "Fernando, wenn du dir den Reifenverschleiß auf dieser Strecke nach nur einer Session im trockenen, die recht außergewöhnliche Startaufstellung, die Strecke und deine WM-Führung vor Augen führst: Was denkst du, ist morgen möglich?"
Fernando Alonso: "Ich denke realistisch gesehen ist das Podium das Maximum, was wir erreichen können. Der Sieg dürfte schwierig werden, er ist denke ich nicht drin, weil wir nicht schnell genug sind. Wir müssen ehrlich zu uns selbst sein. Am wichtigsten wird sein, vor unseren Titelkonkurrenten ins Ziel zu kommen. Die Chancen sind ganz gut, weil sie hinter uns stehen, zumindest Hamilton, Webber und Vettel. Sollten wir das morgen umsetzen, wäre das schon fantastisch."

Frage: "Bei der Konkurrenz lief es heute nicht optimal: Red Bull muss ein Getriebe wechseln, schafft es nicht in Q3, Hamilton liegt hinter seinem Teamkollegen. Brauchst du solche Schwächen der Konkurrenz um deinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft zu verteidigen?"

Alonso: "Das werden wir sehen. Wir wollen natürlich das Auto weiter verbessern. Mal hat die Konkurrenz Probleme, mal ist Hamilton nicht ganz so schnell. Aber wir können nicht immer auf diesem schmalen Grat wandern. Wenn wir die Weltmeisterschaft gewinnen wollen, müssen wir schneller werden und das Auto verbessern. Darauf konzentrieren wir uns nun. Aber selbst mit einem nicht so guten Paket haben wir ganz gute Rennen in denen wir wichtige Punkte holen. Doch wir wissen, dass es schwierig werden dürfte, das fortzusetzen."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Belgien


Frage: "Du scheinst mit etwas weniger Abtrieb gefahren zu sein als Button. Ein paar Konkurrenten hinter dir fahren mit etwas mehr Flügel. Inwiefern wird das das morgige Rennen beeinflussen?"

Alonso: "Nach dem ersten und zweiten Freien Training darf man die Getriebeübersetzungen und den Abtrieb nicht mehr verändern. Uns fehlt etwas der Vergleichswert, weil wir uns normalerweise im Freitagstraining in dieser Hinsicht an der Konkurrenz orientieren und mit ähnlich viel Flügel fahren wie sie. Es ist gut, dass alle eine etwas andere Einstellung gewählt haben, das spricht für ein gutes Rennen morgen. Manche Autos werden in Sektoren schnell sein, wo andere langsamer sind. Wir werden morgen sehen, wer letztendlich am besten sein wird."

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