• 31. August 2012 · 17:22 Uhr

Vettel: "Vier Wochen warten und jetzt stehen wir da..."

Sebastian Vettel beließ es am verregneten Freitag in Spa bei einem Funktionscheck und muss sich mit dem Erproben neuer Teile bis zum Samstag gedulden

(Motorsport-Total.com) - Die andauernden Regenfälle in den Ardennen machten den Formel-1-Piloten am Freitag in Spa-Francorchamps schwer zu schaffen. Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel hätte nach der langen Sommerpause liebend gern mehr Kilometer als nur für einen kurzen Funktionscheck zurückgelegt. Die Bedingungen ließen dies jedoch nicht zu.

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Sebastian Vettel saß am Freitag die meiste Zeit tatenlos in der Box Zoom Download

In seiner Medienrunde am Freitag spricht Vettel über seine Sommerpause, über den regnerischen Trainingstag in Spa-Francorchamps, über die Weiterentwicklung bei Red Bull und über seine Chancen im WM-Kampf gegen Fernando Alonso.

Frage: "Sebastian, wie war der Urlaub?"

Sebastian Vettel: "Auch wenn uns die Italiener bei der EM rausgeschossen haben, war ich in Italien im Urlaub und habe versucht, ein bisschen zu entspannen und ein bisschen Sonne zu tanken - was man halt im Urlaub so macht. Das Wetter war aber überall gut. Auch als ich dann wieder daheim war, war es sehr heiß. Mir geht's gut."

Frage: "Kann man als Fahrer im Urlaub richtig abschalten?"

Vettel: "Naja, es gibt mit Sicherheit eine Zeit im Urlaub, in der man versucht, ganz wegzukommen, sich zu entspannen und die Batterien wieder aufzuladen. Das waren die zehn Tage, die ich weg war. Dann fängt es natürlich wieder an zu kribbeln. Man fängt wieder an zu trainieren. Eine echte Pause in dem Sinne gibt es nicht, aber die, die es gibt, muss man wirklich nutzen. Da gibt es dann praktisch keinen Kontakt. Auch die Ingenieure haben sich den Urlaub in der Sommerpause verdient. Danach fängt man eben wieder an, sich vorzubereiten. Ich war vergangene Woche im Simulator."

Frage: "Wie verlief der Freitag aus deiner Sicht?"

Vettel: "Es ist schade, dass es so stark regnet. Man wartet vier Wochen, dass man wieder einsteigen, wieder angreifen darf. Die Jungs arbeiten ziemlich hart, dass wir in eineinhalb Stunden möglichst viel rausholen können und jetzt stehen wir da. Das ist schon blöd. Da ist aber keiner schuld dran. Die Situation ist für alle gleich."

Frage: "Keiner weiß, wo er steht. Hat Red Bull hier neue Teile dabei?"

Vettel: "Wir haben ein bisschen was dabei, aber ein Tag wie heute hilft natürlich nicht, um das auszuprobieren. Deswegen ist es schade. Das meinte ich damit, dass das gesamte Team in der Zeit, die zur Verfügung war, natürlich weiter arbeitet. Im Moment wissen wir noch nicht allzu viel. Morgen und am Sonntag ist aber glaube ich schönes Wetter gemeldet. Lassen wir uns mal überraschen."

Frage: "Am Schluss warst du doch noch einmal auf der Strecke, warum?"

Vettel: "Das ist mehr ein Funktionscheck. Man fährt dann einfach nochmal raus und schaut, ob alles funktioniert. Es ist natürlich schade, vor allem für die Leute, die doch sehr tapfer ausgehalten haben bei dem Sauwetter."

Frage: "Wie war das Fahren bei diesen Bedingungen?"

Vettel: "Unterm Strich kann man bei diesen Bedingungen kein Rennen fahren. Du kannst nicht Vollgas geben, weil es zu viel Wasser auf der Strecke gibt. Wenn du dann im Rennen noch dazu direkt hinter einem anderen Auto herfährst, kannst du zu allem Überfluss nichts sehen. Unsere Autos und Reifen sind für derart viel Regen nicht gemacht. Auch die Drainage rund um die Strecke ist für solche Bedingungen nicht gemacht. Immerhin sieht die Vorhersage für morgen gut aus."

Frage: "Mit welchen Erkenntnissen geht das Team jetzt in den Samstag?"

Vettel: "Die paar Runden, wie wir gefahren sind, waren nur dazu da, zu schauen, ob alles funktioniert. Was neue Teile am Auto und so weiter angeht, kann man das natürlich nicht gut beurteilen. Da müssen wir auf morgen warten. Jeder schaut auch auf die Teile, die die anderen haben. Ob es wirklich ein Schritt nach vorne ist, wird sich morgen zeigen, wenn die Bedingungen vielleicht ein bisschen konstanter sind."

Frage: "Wie groß ist die Geduld oder die Ungeduld in diesem Jahr, da es bei dir etwas zäher läuft als in der vergangenen beiden Jahren?"

Vettel: "Man wird natürlich immer am vergangenen Jahr gemessen. Das ist auch richtig so. Wir hatten ein gutes Jahr und das zieht man auch gerne als Vergleich her, aber wenn man zum Beispiel mal zwei Jahre zurückblickt, dann haben wir uns in diesem Jahr weniger Fehler erlaubt. Damals sind uns doch noch mehr Sachen passiert, die man hätte vermeiden müssen. Alles in allem sind wir derzeit nicht vorne in der Meisterschaft, das ist auch klar. Es ist aber unser Ziel, vorne zu sein und das wird auch bis zum Ende des Jahres das Ziel sein. Wir müssen also noch ein bisschen angreifen."

Frage: "Kommt die Strecke in Spa Red Bull entgegen?"

Vettel: "Ich glaube, das ist in diesem Jahr schwer zu sagen, wem welche Strecke liegt. Wir haben schon oft genug gesehen, dass sich die Dinge doch anders entwickeln können als erwartet. Trotzdem bin ich zuversichtlich. Wir haben uns hier im vergangenen Jahr ganz gut geschlagen und hatten eigentlich ein sehr schnelles Auto. Abgesehen von dem Problem mit den Reifen und dem Hin und Her waren wir doch sehr konkurrenzfähig - hier und auch in Monza. Schauen wir mal, was in diesem Jahr rausspringt."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Belgien


Frage: "Wie schätzt du deine Chancen gegen Fernando Alonso ein, der mit dem nicht perfekten Ferrari die Weltmeisterschaft anführt?"

Vettel: "Die Leistung muss man anerkennen. Es gibt einen Grund dafür, dass er die Meisterschaft anführt und auch für die Art und Weise, wie er sie anführt. Trotzdem kann in diesem Jahr noch viel passieren. Wir werden natürlich alles geben. Ich glaube nicht, dass es immer automatisch gegeben ist, dass Fernando direkt hinter uns sein muss, wenn wir unsere Leistung bringen. Da können auch noch ein paar andere dazwischen sein. Lassen wir uns überraschen."

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