Massa: "Kann mehr leisten als in der ersten Saisonhälfte"
Felipe Massa hofft auf eine Verlängerung seines Ferrari-Vertrags, ist für das Rennen in Spa optimistisch und erklärt, warum ihm die Eau Rouge keine Freude mehr bereitet
(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa geht mit einem guten Gefühl in den Grand Prix von Belgien an diesem Wochenende. Auf der schnellen "Ardennen-Achterbahn" in Spa-Francorchamps rechnet sich der Brasilianer in Diensten des Ferrari-Teams basierend auf den Erkenntnissen aus der Vergangenheit gute Chancen auf ein Top-Ergebnis aus.
© xpbimages.com
Massa würde seinen Wilhelm am liebsten unter einen neuen Ferrari-Vertrag setzen Zoom Download
In seiner Medienrunde am Donnerstag spricht Massa über seine Liebe zu Spa-Francorchamps, über die Herausforderung Eau Rouge, die für ihn keine mehr ist und über den aktuellen Stand der Dinge seiner Vertragsverhandlungen.
Frage: "Felipe, in Ungarn sah Ferrari im Vergleich zu McLaren, Lotus und Red Bull nicht besonders gut aus. Glaubst du, dass sich die Situation hier ähnlich darstellen könnte?"
Felipe Massa: "Nein, das glaube ich nicht. Ich habe die große Hoffnung, dass unser Auto wettbewerbsfähiger sein wird als in Ungarn - nicht nur hier, sondern bis zum Ende der Saison. In Ungarn sahen wir bekanntlich nicht gut aus."
Frage: "Inwiefern kommt dir Spa-Francorchamps hinsichtlich deines Fahrstils entgegen?"
Massa: "Ich mag die Strecke und war hier immer sehr schnell. Es ist ganz sicher derjenige Kurs im Kalender, auf dem ich das Fahren am meisten genieße. Jetzt hoffe ich auf ein gutes Rennen an diesem Wochenende."
Frage: "Von der Charakteristik her ähnelt die Strecke in Spa-Francorchamps jener in Montreal, wo Ferrari gut aussah. Glaubst du, dass sich gewisse Dinge übertragen lassen?"
Massa: "Nun, wir hatten in Montreal in der Tat ein gutes Auto und hoffen, dass das auch hier der Fall sein wird. Der Unterschied ist: In Montreal gibt es keine schnellen Kurven, hier schon. Normalerweise liegen schnelle Kurven unserem Auto. Ich hoffe, dass wir hier gut aussehen werden."
Frage: "Welche Kurve bereitet dir in Spa am meisten Freude?"
Massa: "Lange Zeit war es die Eau Rouge. Inzwischen ist das aber keine Kurve mehr, da sie Runde für Runde problemlos voll geht, ganz gleich ob mit viel oder wenig Sprit im Tank. Als ich in der Formel 1 anfing (im Jahr 2002; Anm. d. Red.), war die Eau Rouge noch eine richtige Kurve. Mittlerweile liegen die Autos dort so gut, dass der Einfluss des Fahrers verlorengegangen ist. Inzwischen gefällt mir der zweite Sektor am besten. Dort geht es bergab und es gibt schnelle Richtungswechsel."
Hoffnung auf neuen Ferrari-Vertrag
Frage: "Dein Teamkollege Fernando Alonso führt die Weltmeisterschaft mit einem beträchtlichen Vorsprung an. Führst du das auf seine Fähigkeiten als Fahrer zurück oder auf Glück, das er hatte beziehungsweise auf Pech, das die Gegner hatten?"
Massa: "Fernando hatte eine unglaublich starke erste Saisonhälfte. Auch auf den Strecken, wo unser Auto nicht sehr gut war, machte er einen hervorragenden Job. Ihm gelang es immer wieder, weiter vorn ins Ziel zu kommen als das angesichts des Materials zu erwarten war. Er befindet sich derzeit in der perfekten Position. Bei mir hingegen kam immer wieder etwas dazwischen, weshalb ich nicht auf den Positionen ins Ziel kam, die möglich gewesen wären. Auch wenn das Tempo stimmte, gab es immer irgendetwas, das ein gutes Ergebnis verhindert hat. Ich muss mich jetzt darauf konzentrieren, denselben Weg wie Fernando einzuschlagen und darauf freue ich mich."
Frage: "Wo stehst du in puncto Vertragsverhandlungen? Ist es dein oberstes Ziel, bei Ferrari zu bleiben?"
Massa: "Natürlich ist es mein Ziel, zu bleiben. Bisher ist aber noch nichts sicher und wir müssen uns zunächst auf die Rennen konzentrieren. Unterm Strich sind gute Ergebnisse das Wichtigste für mich. Daran arbeite ich."
Frage: "Siehst du aus diesem Grund die anstehenden neun Rennen als die wichtigsten deiner Karriere an?"
Massa: "Es sind nicht die wichtigsten Rennen meiner Karriere. Es hat schon oft wichtige Rennen und Momente gegeben. Für mich ist es gerade einfach ein weiterer der wichtigsten Abschnitte meiner Karriere."
Frage: "Du warst in deiner Formel-1-Karriere bisher ausschließlich mit Ferrari-Motoren unterwegs. Kannst du dir vorstellen, einen anderen Motor im Heck zu haben?"
Massa: "Das weiß ich nicht. Wir müssen abwarten, was im Hinblick auf das nächste Jahr passiert. Vielleicht fahre ich auch weiterhin mit einem Ferrari-Motor. Solange kein Vertrag unterschrieben ist, ist das schwer zu sagen."
Frage: "Aus welchem Grund sollte Ferrari deiner Ansicht nach für die Saison 2013 an dir festhalten?"
Massa: "Weil ich glaube, dass ich ein guter Fahrer bin, der viel mehr leisten kann, als er in der ersten Saisonhälfte gezeigt hat. Ich fühle mich inzwischen viel wohler und im Vergleich zu den ersten Rennen des Jahres besser auf Kurs. Ich kann mehr zeigen, als das in der ersten Jahreshälfte der Fall war."