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Button: "Keine Ahnung, warum wir das gemacht haben"
Dem McLaren-Piloten ist die Ausgestaltung seiner Drei-Stopp-Strategie durch das Team ein schieres Rätsel - Zweifel daran, dass das Auto schnell ist, hat er aber nicht
(Motorsport-Total.com) - Mit dem sechsten Rang auf dem Hungaroring am Sonntag konnte Jenson Button seinen Aufwärtstrend seit dem Deutschland-Grand-Prix nur bedingt bestätigen. Der Brite hat kein Verständnis für die Zeitpunkte, zu denen ihn sein Team an die Box rief und glaubt, dass mit einer klügeren Wahl deutlich mehr möglich gewesen wäre. Im Interview zeigt sich Button mit dem Auto trotz einiger Balanceprobleme zufrieden.
Frage: "Jenson, wie war dein Rennen?"
Jenson Button: "Als Erstes gratuliere ich Lewis und dem ganzen Team. Es hat Spaß gemacht. Ich hatte einen guten Start, obwohl ich auf der schlechteren Seite losfahren musste. Ich habe es geschafft, an Sebastian (Vettel, Anm. d. Red.) auf der Außenbahn vorbeizukommen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schnell genug."
Unverständnis für Entscheidungen
"Wir sind dann sehr früh an die Box gekommen, meine Reifen waren beim zweiten und dritten Stopp aber in Ordnung. Die frühen Stopps haben uns zurückgeworfen, ich bin im Verkehr gelandet und habe dort festgehangen. Die Autos waren langsamer als die, gegen die ich zu diesem Zeitpunkt gefahren bin. Es muss ein Missverständnis gegeben haben, was die Abstände und die Stelle, an der ich aus der Boxengasse komme, betrifft. Sonst würde man das nicht machen."
"Den ersten Stopp haben wir unternommen, weil ich großen Reifenabbau bemerkt hatte. Der zweite und dritte - keine Ahnung, das Tempo war noch da und ich habe aufgeholt. Hoffentlich lernen wir daraus, schließlich ist es zwei Mal passiert. Normalerweise macht man Boxenstopps, weil man freie Fahrt haben will. Aber ich bin immer im Verkehr gelandet."
Button wundert sich über Team
Frage: "Was war Plan A und Plan B?"
Button: "Wir haben uns dafür entschieden, drei Stopps zu machen. Aber immer wenn ich in der Box war - obwohl die Reifen gut waren - steckte ich im Verkehr. Ich habe keine Ahnung, warum wir uns für diese Zeitpunkte entschieden haben. Ich habe die Jungs gefragt, ob diese Strategie dazu führen könne, dass ich die Leute, gegen die ich wirklich fahre, einhole. Und sie haben mir geantwortet: 'Nein'. Da habe ich sie gefragt, wieso wir das dann bitte gemacht haben."
Frage: "Wie zerstörerisch war diese Strategie?"
Button: "Ich denke, es wäre eigentlich in Ordnung gewesen. Drei Stopps haben nicht bei allzu vielen Fahrer funktioniert, aber ich verstehe einfach nicht, warum wir so früh an die Box gekommen sind - jedes Mal. Vor dem dritten Stopp waren die Reifen noch in guter Verfassung. Das Team muss gesehen haben, dass ich die Leute vor mir über die Strategie hätte attackieren können. In dieser Hinsicht haben wir nicht gut ausgesehen, besonders, was mich betrifft."
McLaren sonst schnell unterwegs
Frage: "Warst du sonst zufrieden?"
Button: "Ich bin mit der Strategie nicht glücklich. Aber damit, wie wir das Auto entwickelt haben. Im zweiten Stint hat es sich nicht gut angefühlt und wir hatten kein hohes Tempo, aber ich habe die Konkurrenten vor mir gesehen - nicht so schlecht. An Boden verloren habe ich erst nach den Boxenstopps."
Frage: "Hat Bruno Senna dein Rennen runiniert?"
Button: "Hat er nicht. Er war nunmal da auf der Strecke, wo er war. Wir haben unser Rennen mit den Boxenstopps zerstört."
Frage: "Was wäre mit einem sauberen Rennen möglich gewesen?"
Button: "Die Balance hat sich nicht großartig angefühlt. Wir sollten keinen Zweifel daran haben, dass das Auto auf der Höhe ist. Das hat Lewis unter Beweis gestellt. Wir haben wegen der Strategie viele Punkte verloren. So eng, wie es momentan in der Formel 1 zugeht, kostet jeder Fehler sofort viele Plätze."
Optimistisch für Spa und Monza
Frage: "Gab es wieder das Problem mit der blockierenden Vorderachse? Wird es mit dem Update besser?"
Button: "Nach dem ersten Stopp war ich in Kurve zwei und konnte Lewis am Ausgang von Kurve drei sehen. Das Tempo war also da, aber wir haben bei der Strategie etwas völlig falsch gemacht und lernen daraus hoffentlich für das nächste Rennen."
Frage: "Freust du dich darauf, einige Wochen frei zu haben?"
Button: "Ja, das ist großartig. Ich freue mich da wirklich drauf."
Frage: "Die nächsten Strecken sind allesamt schnelle Kurse. Liegt das dem McLaren?"
Button: "Das Auto funktioniert jedenfalls gut, ich war Zweiter in Hockenheim, Lewis hat heute gewonnen. Da sehe ich keinen Grund, warum es in Spa und in Monza nicht klappen sollte."