Hülkenberg: "Problematisch selbst mit Vollregenreifen"
Der Force-India-Pilot kennt die Tücken, die die Strecke in Budapest bei Nässe parat hält und hat Bedenken, ob Rennaction bei starkem Regen überhaupt möglich ist
(Motorsport-Total.com) - Am Freitag in Ungarn zählte Nico Hülkenberg zu den Kurzarbeitern unter den Formel-1-Fahrern. Der Force-India-Pilot musste seinen Boliden am Vormittag Testpilot Jules Bianchi überlassen, am Nachmittag kostete einsetzender Regen den Mann aus Emmerich Trainingszeit im Trockenen. Gegenüber den Journalisten gibt sich Hülkenberg gelassen, befürchtet bei Nässe im Renen aber einen Abbruch auf dem Hungaroring.
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Nico Hülkenberg präsentiert sich zum Ungarn-Auftakt gelassen und entspannt Zoom Download
Frage: "Nico, wie groß sind die Erkenntnisse nach nur einer Session - und die im Regen?"
Nico Hülkenberg: "Nicht schlecht eigentlich. Natürlich fehlt der Longrun zum Schluss auf der weichen beziehungsweise der mittelharten Mischung, aber das ist für alle gleich. Niemand hat einen Longrun geschafft. Sonst ist eigentlich alles ganz okay. Dass ich das erste Freie Training nicht gefahren bin, hat mich nicht viel gekostet."
Genügend Fahrpraxis gesammelt
Frage: "Wie schlimm ist der fehlende Longrun?"
Hülkenberg: "Wenn es morgen trocken ist, werden wir den Longrun dann sehen bei einigen - von Mercedes auf jeden Fall. Aber auch viele andere werden einen machen, weil es wichtig ist, zu wissen, wie sich der Reifen verhalten wird. Auf der anderen Seite ist für Sonntag Regen angesagt - und nicht zu wenig."
Frage: "Konntet ihr die neuen Teile vernünftig ausprobieren? Bringen euch die Daten weiter?
Hülkenberg: "Ja, heute Morgen war es ohnehin trocken, heute Mittag sind wir auch genügend im Trockenen gefahren. Ich glaube, die Teile gehen in die richtige Richtung und bleiben - soweit ich weiß - am Auto."
Frage: "Ist die Arbeit von Jules Bianchi für dich an solchen Tagen wichtiger als sonst?"
Hülkenberg: "Wir haben ja auch noch das andere Auto im ersten Freien Training. Klar, dass genau geschaut wird, was sie gemacht haben und wie der Fahrer es gemocht hat."
Knifflige Bedingungen
Frage: "Du hast die schnellste Zeit im Regen gefahren. Wie fühlte sich die Strecke zu diesem Zeitpunkt an?"
Hülkenberg: "Teilweise war es richtig trocken. Ab Kurve vier bis Kurve acht war alles trocken. Die nächste dann wieder nass. Da wurden einige Leute überrascht."
Frage: "Können die Flüsse auf der Strecke zur Unfahrbarkeit führen, wenn es richtig schüttet? Weil du an einer Stelle automatisch abfliegst?"
Hülkenberg: "Wenn es da richtig regnet wird es selbst mit Vollregenreifen richtig problematisch."
Frage: "Kann das zu einer Roten Flagge führen?"
Hülkenberg: "Vielleicht ja."
Keine Probleme mit dem neuen Asphalt
Frage: "Timo Glock hat die Kritik geübt, dass die Reifen nicht genügend Wasser verdrängen und das relativ schnell zu Abbrüchen führt. Siehst du das auch so?"
Hülkenberg: "Weiß ich nicht. Die Bridgestone-Reifen konnten mit ein bisschen mehr Wasser umgehen, aber der Pirelli ist eben so."
Frage: "Wie bist du mit dem neuen Asphalt in der letzten Kurve zurechtgekommen? Paul di Resta hat sich beschwert, dass sich das Auto in alle Richtungen bewegt."
Hülkenberg: "Am Anfang ja, aber dann kommt plötzlich Grip ohne Ende."