• 27. Juli 2012 · 19:29 Uhr

Button: "Das Rennsetup macht den Unterschied"

Der McLaren-Pilot will Red Bull nicht abschreiben, hat bei Hitze aber Lotus auf der Rechnung - "Wir haben das Gefühl, ein gutes Auto zu haben"

(Motorsport-Total.com) - Mit Rang sechs im Gesamtergebnis am Freitag auf dem Hungaroring hat Jenson Button untermauert, dass mit ihm spätestens seit dem Rennen in Hockenheim wieder zu rechnen ist. Der Brite, für den eine persönliche Bestzeit von 1:22.794 Minuten zu Buche steht, lag 0,752 Sekunden hinter Teamkollege Lewis Hamilton. Im Interview schildert Button, wieso in der Saison 2012 allen voran das Rennsetup von Belang ist.

Foto zur News: Button: "Das Rennsetup macht den Unterschied"

Button ist zuversichtlich, ein weiteres Spitzenresultat einfahren zu können Zoom Download

Frage: "Jenson, wie waren die beiden Freien Trainings?"

Jenson Button: "Die erste Session war ziemlich gut. Es gut tut, zu sehen, dass wir von Anfang an konkurrenzfähig sind. Am Nachmittag haben wir verschiedene Dinge ausprobiert, um die Balance zu verbessern. Ich denke nicht, dass das Richtige dabei war. Wir sind dann wieder zurückgegangen. Ich bin mit dem Auto zufrieden und denke, dass wir hier eine Rolle spielen werden."

Beeindruckt von Räikkönen

"Aber die zweite Session hat gezeigt, dass das für Viele gilt. Das wird an diesem Wochenende ein harter Kampf. Nach allem, was wir gehört haben, wird es größtenteils trocken bleiben. Wir wurden bei unserem Programm zwar vom Wetter gestört, aber wenn wir morgen Vormittag etwas Zeit bekommen, können wir das nachholen und das Auto verstehen."

"Kimi (Räikkönen, Anm. d. Red.) hat nicht einmal eine Runde zusammenbekommen und war Zweiter. Ich denke, der Lotus ist schnell, und ich glaube, alle anderen werden auch schnell sein. Es wird in diesem Sport niemals so große Unterschiede geben, ganz besonders nicht in diesem Jahr."

"So wird es ein enges Qualifying und auch ein enges Rennen. Es geht darum, die perfekte Balance zu finden. Wir hatten das im ersten und zweiten Freien Training. Wir haben hier und da getüftelt und sind mit einigen Sachen in die falsche Richtung gegangen. Aber wir wissen, was zu tun ist."

Niemanden unterschätzen

"Wir scheinen auf einer kälteren Strecke schneller zu sein. Bei höheren Temperaturen spielt der Lotus seine Stärken aus. Das ist dieses Jahr immer das Gleiche - wenn ich beispielsweise an Bahrain denke. 45 Grad Celsius Streckentemperatur sind wohl zu viel für uns, aber wir müssen damit klarkommen und das beste Setup finden, damit umzugehen."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Ungarn


Frage: "Wie schätzt du Red Bull ein?"

Button: "Sie sind mit Sicherheit schnell. Sebastian (Vettel, Anm. d. Red.) ist eine Rundenzeit von 1:22,824 Minuten auf den härteren Reifen gefahren. In der ersten Session waren sie nicht so gut - wer weiß schon, warum? Vielleicht haben sie einige Dinge ausprobiert. Aber in der zweiten Session waren sie mit bei der Musik. Man muss jeden auf der Rechnung haben, das ist nur ein Training."

Frage: "Wie wichtig ist der Samstag zur Vorbereitung?

Button: "Ich fahre samstags meistens mehr, weil wir mit weniger Sprit unterwegs sind. Mit viel Sprit habe ich nicht viel gemacht. Es ist aber zur Zeit nicht möglich, sich komplett auf das Qualifying zu konzentrieren. Es ist wichtig, aber so wie die Reifen sind, macht es den Unterschied, ob du ein gutes Setup für das Rennen gewählt hast."

Nur wenige neue Teile bei McLaren

"Wie wir im vergangenen Rennen gesehen haben, sind die Sauber von weit hinten gestartet und auf den Plätzen vier und sechs ins Ziel gekommen. Das zeigt, dass das Rennen wichtig ist. Wichtiger als in anderen Jahren."

Frage: "Was bedeutet es für dein Selbstbewusstsein, das Programm heute nicht ganz abgespult zu haben?"

Button: "Es ist ziemlich wichtig, weit vorne zu stehen. Es ist aber nicht so wichtig wie in Monaco. Im Rennen ein gutes Auto zu haben ist wichtig. Abgesehen von Monaco haben wir viele Überholmanöver gesehen. Deshalb sollten wir uns darauf konzentrieren."

Frage: "Wie schätzt du die Auswirkungen der Weiterentwicklung des Autos bei diesem Rennen ein?"

Button: "Das müssen wir abwarten. Wir haben nur wenige neue Dinge, die wir an diesem Wochenende benutzen. Wir haben das Gefühl, ein gutes Auto zu haben - seit Hockenheim. Wir sollten konkurrenzfähig sein, aber wir wissen nicht in welchem Maße. Darum geht es im Training: ein Gefühl für das Auto bekommen und sich auf das Qualifying und das Rennen vorbereiten."

Frage: "Das Qualifying ist hier sehr wichtig, weil das Überholen so schwierig ist."

Button: "Ich denke nicht, dass es so schlimm ist. Es gibt schlechtere Kurse zum Überholen. Ich denke, dass wir trotzdem Überholmanöver sehen werden, speziell in der DRS-Zone auf der Start-Ziel-Geraden. Es ist ein Kurs, auf dem das Fahren Spaß macht und das Qualifying ist wichtig, aber nicht das Ende."

Intermediates taugten wenig

Frage: "Es gibt immer mehr asphaltierte Auslaufzonen. Hast du Bedenken, dass du da abfliegen könntest, weil du zu viel riskierst?"

Button: "Ich versuche seit zwölf Jahren, innerhalb der Streckenbegrenzung zu bleiben. Daran hat sich nicht viel daran geändert. Es ist eigentlich ganz einfach, auf dem Kurs zu bleiben. Wenn da eine Mauer wäre, würde ich dort nicht hinfahren. Darum geht es in diesem Sport: Entscheidungen treffen."

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Hitze schmeckt dem McLaren nicht: Button bevorzugt es - very british - kühler Zoom Download

Frage: "Wie wichtig ist das Rennen, um Ferrari zu zeigen, dass McLaren noch im WM-Kampf mitmischt?"

Button: "Das ist nicht der Grund, warum wir schnell sein wollen. Es geht nicht darum, das irgendjemand anderem zu zeigen. Unser Ziel ist es, das Auto für jedes Rennen zu verbessern und das Beste herauszuholen. Unser Tempo in Hockenheim hat bewiesen, dass das Auto funktioniert. Jetzt geht es darum, dass uns das auch auf einem ganz anderen Kurs wie dem in Ungarn gelingt."

Frage: "Wie waren die Bedingungen, als die Strecke nass war?"

Button: "Ich bin eine Runde auf Intermediates gefahren. Es war ziemlich nass, auf der Strecke gab es Bäche. Mit diesen Reifen lohnt sich das Herausfahren kaum, obwohl die Hälfte der Strecke trocken war und die Hälfte unter Wasser stand. So habe ich mir die Reifen auf einer halben Runde zerstört und hatte dann keine guten Reifen mehr, als ich ins Nasse kam."

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