Hülkenberg: "Es war nicht nur Glück"

(Motorsport-Total.com) - Wieder einmal ließ Nico Hülkenberg heute im Qualifying von Hockenheim seine Qualitäten als Regenfahrer aufblitzen. Der 24-Jährige fuhr mit seinem Force India auf Position fünf, durch die Strafversetzung von Mark Webber wird er morgen im Rennen neben Michael Schumacher aus der zweiten Reihe starten. Das gute Resultat ist für Hülkenberg kein Glücktreffer, wie er im Interview klarstellt. Der Deutsche berichtet außerdem über den brenzligen Moment in Q3 und blickt auf das Rennen und den weiteren Saisonverlauf hinaus.

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Nico Hülkenberg fuhr in Hockenheim das beste Qualifying des Jahres Zoom Download

Frage: "Nico, das war ein ganz ordentliches Qualifying."
Nico Hülkenberg: "In Q3 habe ich mich zu Beginn etwas wohler im Auto gefühlt, vor allem zu Beginn, als es noch nasser war. Als es am Ende abgetrocknet ist, hatte ich ein paar Schwierigkeiten. Einige Fahrer, wie zum Beispiel Alonso, sind noch einmal an die Box gefahren. Ich weiß nicht, ob sie den Luftdruck geändert oder einen neuen Reifensatz aufgezogen haben. Für ihn hat es offensichtlich sehr gut funktioniert, er war sehr schnell. Aber alles in allem war es eine gute Session."

Frage: "Wenn es morgen trocken sein sollte, musst du dich dann vor allem nach hinten verteidigen?"
Hülkenberg: "Realistisch gesehen wird das so sein. Es stehen einige schnelle Autos hinter uns, die Top10 muss unser Ziel sein."

Frage: "Du hattest im letzten Abschnitt des Qaulifyings einen sehr aufregenden Moment."
Hülkenberg: "Ja, das war so nicht geplant und ziemlich erschreckend. Ich bin die Parabolica entlanggefahren, und da war sehr viel Wasser. Ich hatte plötzlich Aquaplaning mit dem Unterboden und habe gebetet, dass ich nirgendwo einschlage. Glücklicherweise war das der Fall. Ich bin nur ins Kiesbett gerutscht und konnte weiterfahren."

Frage: "Vijay (Mallya, Teamchef, Anm. d. Red.) hat gesagt, dass ihr Glück braucht, um in diesem Jahr aufs Podium zu fahren. War das heute also nur Glück?"
Hülkenberg: "Es war nicht nur Glück, sondern eine gute Leistung. War waren im richtigen Moment auf der Strecke, ich bin gute Rundenzeiten gefahren. Aber Glück gehört auch immer dazu."

Frage: "Du stehst beim Rennen in Deutschland in der zweiten Startreihe. Wie aufregend ist das für dich?"
Hülkenberg: "Sehr aufregend. Ich stehe ja nur in der zweiten Runde, weil Mark die Strafe bekommt. Aber auch der fünfte Platz wäre richtig gut."

Frage: "Wenn es morgen trocken sein sollte, wisst ihr dann, was euch erwartet?"
Hülkenberg: "Ehrlich gesagt nicht völlig. Wir hatten nur wenig Trainingszeit im Trockenen. Ich habe nur einen Longrun auf den Medium-Reifen gemacht. Es war schwierig die Informationen zu gewinnen, die wir brauchen, um hundertprozentig vorbereitet zu sein, verglichen mit einem trockenen Wochenende. Aber das ist für alle das Gleiche."

Frage: "Hättest du das Auto anders abgestimmt, wenn sicher wäre, dass es morgen trocken ist?"
Hülkenberg: "Wir haben das Auto für das Qualifying nicht verändert."

Frage: "In Valencia hattest du ein starkes Rennen, in Silverstone lief es nicht gut. Wie wichtig wäre es, im Hinblick auf die zweite Saisonhälfte, morgen ein gute Resultat zu erzielen?"
Hülkenberg: "Wir starten in einer guten Position und müssen diese ins Ziel bringen. Das wird morgen die Herausforderung sein. Das werden wir versuchen. Der Druck ist immer da. Sauber und Williams liegen vor uns. Wir müssen Punkte aufholen, daher müssen wir versuchen, das Maximum aus diesem Wochenende herauszuholen. Es ist unser Plan, mit guten Resultaten und Schwung in die Sommerpause zu gehen. Ungarn ist auch eine Strecke, die uns liegen sollte."

Frage: "Du bist vor zwei Jahren unter schwierigen Bedingungen in Sao Paulo auf die Pole-Position gefahren. Heute hast du unter ähnlichen Bedingungen wieder ein starkes Qaulifying gefahren. Siehst du dich selbst als Regenspezialist?"
Hülkenberg: "Die Bedingungen waren unterschiedlich. Damals bin ich bei abtrocknender Strecke auf Slicks gefahren, heute auf Regenreifen."