Vettel: "Schade für die Leute, die im Regen sitzen"
Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel schildert seine Eindrücke zum Regen-Training in Silverstone und spricht über das stehende Wasser auf der Strecke
(Motorsport-Total.com) - Nur 21 Runden in drei Stunden: Sebastian Vettel brachte am Freitag die meiste Zeit in der Box und nicht auf der Strecke zu, weil die Bedingungen keinen geordneten Fahrbetrieb zuließen. Zu sehr regnete es in Silverstone, als dass die Formel 1 hätte sinnvolle Abstimmungsarbeit verrichten können. In seiner Medienrunde spricht Vettel über die nun fehlenden Kilometer, über die britischen Fans und über seine weiteren Aussichten in Großbritannien. Noch könne man aber keine Prognose abgeben.
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Sebastian Vettel und seine Kollegen waren im Training zum Stillsitzen gezwungen Zoom Download
Frage: "Sebastian, wie würdest du deine Eindrücke beschreiben?"
Sebastian Vettel: "Es war mit Sicherheit nicht so, wie wir uns das alle gewünscht hatten. So ist das aber, wenn so viel Wasser auf der Straße steht. Dann können wir halt nicht fahren. Leider konnten wir nicht so viele Runden zurücklegen. Schade ist das vor allem für die Leute, die im Regen sitzen."
Frage: "Das Wetter soll am Samstag und am Sonntag ähnlich aussehen. Wie ist es denn, wenn man dann fahren muss? Kannst du das beschreiben?"
Vettel: "Nun gut, es lässt sich nicht fahren. Das ist der Grund, weshalb keiner fährt."
"Wenn es zu viel Wasser hat, dann macht es nicht viel Sinn. Dann ist man mehr Passagier als dass man das Auto fährt. Also schauen wir mal. Ich glaube, es wird ein bisschen besser als heute. Der Freitag war laut der Vorhersage der schlimmste Tag. Lassen wir uns überraschen."
Frage: "Wo auf der Strecke steht das Wasser besonders?"
Vettel: "Überall (lacht; Anm. d. Red.). Ich denke, man sieht, die erste Kurve ist ziemlich schlimm. Gerade die Kurven, die im Trockenen keine wirklichen Kurven sind, sind im Nassen sehr schwierig. Auf der Gegengeraden, der Hangar Straight, hat es ziemlich viel Wasser. Das gilt auch für den Bereich eingangs der Zielgeraden. Ich könnte also fast jede Kurve nennen."
Vettel hat Mitleid mit den Fans
Frage: "Wie schwierig waren diese Bedingungen?"
Vettel: "Geh' mal hin und frage die Fans auf den Tribünen (lacht; Anm. d. Red.). Wir dürfen uns glücklich schätzen, in der Garage sitzen zu können - im Trockenen. Die Leute auf den Rängen wissen, wie stark es geregnet hat."
Frage: "Geht man beim Setup deshalb eine Mischabstimmung ein? Das hat ja dann auch gewisse Auswirkungen auf Qualifikation und Rennen ..."
Vettel: "Man muss sich das jetzt erst einmal anschauen, ob man da noch ein bisschen was machen kann, um in diesen Bedingungen vielleicht noch etwas besser zurechtzukommen. Ansonsten konnten wir heute ja nichts probieren."
Frage: "Gab es trotzdem Erkenntnisse für euch? Und wie kommt ihr mit der Reifensituation klar?"
Vettel: "Nun, ich denke, wir haben die Reifen aufgespart, indem wir nicht gefahren sind. Ansonsten stand zu viel Wasser auf der Strecke, was es schwierig gemacht hat. Sehr schade für die Fans. Dass wir wenigstens zum Schluss noch hinausfuhren, war fast eine Verschwendung, weil du eh nichts an Erkenntnissen gewinnen kannst."
Wird das Setup zum Ratespiel?
Frage: "Wird es eine Lotterie?"
Vettel: "Kann passieren. Wenn es regnet, ist das Risiko immer größer. Deshalb kann es auch eher eine Lotterie werden. Wir versuchen trotzdem, besser damit klarzukommen als alle anderen."
Vettel: "Ja, so ist es. Wir wissen nicht, was passiert. Das sehen wir dann, wenn wir am Samstag aufwachen. Freitag soll der schlimmste Tag sein. Hoffentlich bessert es sich jetzt. Wir wollen natürlich viel fahren."
Frage: "Deutet sich an, dass ihr an eure Form aus Valencia anknüpfen könnt?"
Vettel: "Schauen wir einmal. Wir hatten jetzt einen anderen Auftakt unter anderen Wetterbedingungen. Warten wir ab, was am Samstag geschieht. Das Wetter nimmt die Schlüsselrolle ein und bestimmt den weiteren Verlauf des Wochenendes. Hoffentlich können wir am Samstagmorgen viel fahren und uns auf die Qualifikation vorbereiten."