Räikkönen: "Erst glücklich, wenn wir gewinnen"
Beim turbulenten Rennen in Valencia erobert Kimi Räikkönen Platz zwei - Trotzdem ist der Lotus-Pilot nicht ganz zufrieden, weil der Sieg nicht möglich war
(Motorsport-Total.com) - Zum dritten Mal in seinem Comeback-Jahr schaffte es Kimi Räikkönen auf das Podest. Beim Grand Prix von Europa in Valencia fuhr der "Iceman" lange im Verfolgerfeld hinter Sebastian Vettel (Red Bull). Als der Weltmeister ausschied, übernahm Fernando Alonso (Ferrari) das Zepter. Räikkönen musste gegen Lewis Hamilton (McLaren) und Pastor Maldonado (Williams) kämpfen. Schließlich setzte sich der Lotus-Pilot durch und kletterte als Zweiter auf das Podest. In der Pressekonferenz äußerte sich der Weltmeister von 2007 über sein Rennen.
Frage: "Kimi, du stehst zum dritten Mal in dieser Saison auf dem Podium. War der Sieg möglich, oder waren die Reifen am Ende?"
Kimi Räikkönen: "Ich glaube, dass jeder zu diesem Zeitpunkt alte Reifen hatte. Ich hatte nicht mehr genug Reifen übrig. Es hatte gereicht, um an Hamilton vorbeizugehen. Ich glaube, das war die vorletzte oder drittletzte Runde. Wir hatten aber nicht den Speed, um für den Sieg zu kämpfen. Ich glaube, ich hatte einen guten Start, aber dann wurde ich in der ersten Rechtskurve von Maldonado blockiert. Dabei verlor ich wieder einige Positionen. Zu Diesem Zeitpunkt lag ich schon etwas zurück. Wir konnten aber gut aufholen. Gegen einige Leute musste ich hart kämpfen und wurde Zweiter. Das ist natürlich okay, aber nicht das, was wir wollen."
Frage: "Es war ein aufregendes Rennen für dich. Du hast gegen Maldonado und Hamilton gekämpft."
Räikkönen: "Ja! Ich hatte einen guten Start, wurde aber in der ersten Rechtskurve blockiert und verlor einige Plätze. Von da an musste ich aufholen. Ich kam an ein paar Leuten vorbei, aber Überholen war heute schwierig. Bei Maldonado probierte ich es mehrmals, aber er drückte mich nach außen. Ich versuchte es und versuchte es, und schließlich kam ich nach der Safety-Car-Phase an einigen Gegnern vorbei. Beim Neustart verlor ich einen Platz an Hamilton. Die Hinterräder drehten zu stark durch. Es war wie immer ein stressiges Rennen."
"Als ich Dritter war, schieden Autos aus und ich dachte mir, ich schone die Reifen und versuche dann Hamilton etwas später zu kriegen. Ich sah, dass er etwas rutschte. Schließlich konnte ich ihn kurz vor dem Ziel überholen. Der zweite Platz ist nach diesem Rennen okay, aber wir sind nicht zufrieden, bevor wir nicht gewinnen. Das Team hatte Pech. Es wäre viel schöner gewesen, wenn beide Fahrer auf dem Podium gestanden wären."
Frage: "Waren deine Reifen am Ende?"
Räikkönen: "Ja, die Hinterreifen hatten stark abgebaut. Speziell in der Mitte der Runde war es schwierig. In drei oder vier Kurven war es richtig schlimm. Der Rest war nicht so schlecht, aber ich glaube, dass alle diese Probleme hatten."
Frage: "Ist es realistisch zu sagen, dass wenn du Hamilton früher überholt hättest, du auch noch Alonso attackieren hättest können?"
Räikkönen: "Ich hätte ihn ja überholt, wenn es gegangen wäre. Ich habe nicht auf die letzte oder vorletzte Runde gewartet. Ich hatte einfach nicht den Speed. Ich musste warten, bis seine Reifen am Ende waren. Dann bekam ich die Chance. Davor versuchte ich immer näher und näher zu kommen, aber ich war nicht schnell genug. Andernfalls hätte ich versucht, ihn zu überholen. Prinzipiell habe ich ihn nach dem Neustart vorbeigelassen. Nach der Brücke war mir ein Fehler passiert und er konnte durchschlüpfen. Es war mein Fehler."
"Ich hatte ein gutes Auto. Wenn Hamilton nicht vorbeigekommen wäre, dann hätten wir vielleicht eine Chance gehabt. So ist das eben. Man macht einen Fehler und zahlt den Preis dafür. Heute waren wir nicht so nah am Sieg dran. Wir waren schon näher. Mit einem guten Start wäre es einfacher gewesen. Wir haben den Speed, müssen die Abstimmung für das Qualifying und das Rennen aber noch verbessern. Es läuft in die richtige Richtung, aber bevor wir nicht gewinnen, sind wir nicht zufrieden."
Frage: "Auf wen setzt du in der WM dein Geld? Auf Alonso, oder haben Vettel und Hamilton noch eine Chance?"
Räikkönen: "Ich weiß jetzt gar nicht, wie die Punktesituation aussieht. Deshalb ist es schwierig zu sagen. Wir haben gesehen, wie schnell sich die Dinge in diesem Jahr ändern können. Es braucht nur ein schlechtes Rennen und der Konkurrent gewinnt. Ich würde mein Geld nicht wetten und wahrscheinlich etwas anderes damit tun."