• 23. Juni 2012 · 19:15 Uhr

Hamilton: "Ich liebe Straßenkurse"

Der McLaren-Pilot rechnete damit, deutlich weiter hinten zu stehen und spricht von einem "großen Bonus" - "Würde eines Tages Rennen in Griechenland begrüßen"

(Motorsport-Total.com) - Mit Rang zwei in der Qualifikation zum Großen Preis von Europa am Samstag in Valencia war Lewis Hamilton überglücklich, schließlich hatte er sich zuvor mehr schlecht als recht durch das Wochenende geschleppt. In der FIA-Pressekonferenz zeigt sich der Brite überrascht davon, dass das Feld in der Formel 1 auch zur Mitte der Saison noch so geschlossen ist und bringt seine Vorliebe für Straßenkurse zum Ausdruck.

Foto zur News: Hamilton: "Ich liebe Straßenkurse"

Überraschter Zweiter: Lewis Hamilton hätte nicht gedacht, weit vorne zu landen Zoom Download

Frage: "Lewis, du stehst in der ersten Reihe. Sebastian sagt, der Abstand war überraschend. Hättest du erwartet, in Q3 näher dran zu sein?"

Lewis Hamilton: "Ehrlich gesagt hätte ich uns viel weiter hinten erwartet. Wir hatten das ganze Wochenende über Probleme, gerade mit dem Setup. Und in der Zeit vom dritten Freien Training bis zum Qualifying mussten wir einfach raten, was wir verändern sollten.

"Es scheint gut gelaufen zu sein und ich bin wirklich, wirklich überrascht. Die Jungs haben offensichtlich einen großartigen Job gemacht - wie immer. Weil sich das Auto gut anfühlte, denke ich, dass der Abstand tatsächlich groß ist und es morgen ein hartes Rennen wird - wie immer."

Frage: "Läuft es so in der Saison 2012: Du hast ein Rennen gewonnen und beim darauffolgenden strauchelst du und hast keine Ahnung mehr, wo du stehst?"

Hamilton: "Ich denke schon. Zumindest schien es so zu sein, als wir in das Freie Training gestartet sind. Aber ich denke, das die Lotus sehr stark sind, weil es so heiß ist. Sie sind diejenigen, die man morgen auf der Rechnung haben muss. Auch die Ferrari werden sehr schnell sein auf ihren Longruns. Aber wer weiß schon, was morgen passiert? Wir müssen bei diesen schwierigen Bedingungen einfach unsere Reifen schonen."

Hamilton betete für Glück beim Setup

Frage: "Du warst 2009 in Valencia auf der Pole-Position und sonst drei Mal auf Rang zwei. Bist du angesichts der Probleme von gestern glücklich mit der Leistung?"

Hamilton: "Wir haben wirklich Probleme gehabt mit dem Setup. Im Laufe des Jahres habe ich mich nicht so sehr schwer damit getan, die richtige Balance zu finden. Aber gerade an diesem Wochenende war das wirklich eine Herausforderung. Aber solche Tage gibt es eben manchmal. Es ist nicht möglich, immer alles perfekt hinzubekommen. Wegen der Veränderungen für das Qualifying habe ich einfach nur gebetet, dass sie funktionieren mögen."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Europa


"Und tatsächlich scheinen sie funktioniert zu haben, ich war ziemlich glücklich mit der Balance. Und es ist mir gelungen, alles aus der Runde herauszuholen - genau wie es Sebastian geschafft hat, allerdings war meine Runde nicht so schnell wie seine. Aber auf die Strecke zu gehen, diese einzelnen Runden auf den Asphalt zu knallen und die Leistung ans Limit zu treiben - das befriedigt mich. Also bin ich zufrieden."

Frage: "Es ging so eng zu, obwohl es so eine lange Strecke ist. Im wahrsten Sinne des Wortes machen Tausendstel den Unterschied."

Hamilton: "Absolut. Und das ist sehr, sehr überraschend. Nein, nicht überraschend, aber interessant. Es ist interessant, zu sehen, dass so viele Teams sich verbessern und weiter Updates bringen - und das Feld deshalb so geschlossen bleibt, wie es sich zur Zeit präsentiert. Es ist doch großartig, dass alle Teams so konkurrenzfähig sind. Das macht es für uns als Fahrer, aber auch für die Teams zu einer noch größeren Herausforderung."

Alonso und Webber nicht abgeschrieben

Frage: "Was macht es aus, dass es in diesem Jahr nur eine DRS Zone gibt? Im vergangenen Jahr waren es noch zwei."

Hamilton: "Um ehrlich zu sein, kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern, was im vergangenen Jahr war. Aber ich weiß nicht: Überholen in Valencia ist immer schwierig. Es ist genauso kompliziert, hinter einem anderen Auto hinterherzufahren, wie in Monaco. Ganz speziell in Kurve zehn, wenn es zurück auf die Gegengerade geht. Aber das DRS wird im Rennen definitiv ins Spiel kommen. Hoffentlich habe ich eine Chance. Wer weiß? Aber wir werden sehen."

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Straßenkurses sind trotz Überholproblemen ganz nach Hamiltons Geschmack. Zoom Download

Frage: "Weißt du, dass du morgen die große Chance hast, Fernando Alonso, deinen Verfolger in der WM, zu distanzieren? Arbeitest du an einer Strategie, um sichere Punkte einzufahren?"

Hamilton: "Nein. Ich rechne damit, dass er im Rennen sehr stark sein wird. Das Qualifying ist für manche Konkurrenten nicht allzu wichtig. Ich denke etwa an Lotus. Sogar Mark (Webber, Anm. d. Red.) wird morgen ein ernstzunehmender Gegner sein. Sie sind auf den Longruns sehr schnell und schonen die Reifen mehr als alle anderen."

"Ich weiß auch, dass Ferrari Upgrades gebracht hat - zumindest hat Fernando mir das gesagt. Ich erwarte, dass sie sehr konkurrenzfähig sein werden. Ich bin überrascht von unserer Leistung. Weil wir keine Upgrades hatten und so ist es ein großer Bonus für uns, da zu stehen, wo wir stehen."

Kein Raum für Fehler

Frage: "Es ist ein Straßenkurs um im kommenden Jahr ist New Jersey im Kalender. Es gibt den Plan, ein ähnliches Rennen in Athen zu auszurichten. Was denkt ihr, ist die perfekte Mischung zwischen Straßenkurs und permanenter Rennstrecke, wenn es um einen Grand Prix in Griechenland geht?"

Hamilton: "Ich weiß nicht, wie im Kalender das Verhältnis zwischen Straßenkurs und permanenten Strecken aussehen sollte. Aber ich liebe Straßenkurse. Sie liefern immer unterhaltsame Rennen, auch wenn es nicht immer die Pisten sind, die Überholen erlauben - so wie zum Beispiel Spa."

"Aber als Fahrer machen sie einfach am meisten Spaß, weil es weniger Raum für Fehler gibt. Ich war erst ein Mal in Griechenland, vor vielen Jahren mit Nico Rosberg. Wir waren dort im Urlaub, als ich 13 Jahre alt war und ich will seitdem dorthin zurück. Ich hatte es für Anfang des Jahres geplant, aber das Wetter war nicht so, wie ich gehofft hatte. Ich kann mir vorstellen, dass die Welt eines Tages - wenn Griechenland über den Berg ist - so ein Rennen begrüßen würde. Zumindest ich."

Frage: "Der Abstand zwischen Grosjean und Massa im zweiten Qualifikationsabschnitt betrug 0,291 Sekunden. Ist dieser kleine Unterschied der Grund, warum du perfekt fahren willst? Geht ihr deshalb die Abstimmungsarbeit anders an?"

Hamilton: "Nein, das verändert meine Herangehensweise an das Qualifying gar nicht. Du greifst immer an und wenn überhaupt bedeutet es, dass du noch präziser fahren musst."

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