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Vettel: "Der Druck kommt von Außen"
Glanzleistung wie in Bahrain oder Mittelfeld wie in Barcelona? Der Red-Bull-Pilot ist unsicher, mit welchen Erwartungen er in das Monaco-Wochenende starten soll
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel reist mit einem Koffer voll Ungewissheit nach Monaco. Die Leistungen der Red-Bull-Mannschaft waren zuletzt alles andere als konstant. Dazu ist die Strecke durch die Häuserschluchten des Fürstentums mit keinem der vorangegangenen fünf Kurse vergleichbar. Der Doppelweltmeister aus Heppenheim glaubt aber an einen Erkenntnisgewinn im Reifenpoker und glaubt, dass die Pneus in Monaco weniger stark beansprucht werden.
© Pirelli
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Frage: "Sebastian, hattet ihr daran geglaubt, in Barcelona die Leistung aus Bahrain wiederholen zu können?"
Sebastian Vettel: "In Bahrain hatten wir ein sauberes Wochenende ohne jegliche Probleme. Und natürlich ein sehr gutes Resultat. Ich war ziemlich glücklich mit der Balance des Autos. Als wir nach Barcelona gekommen sind, haben wir auf ein ähnliches Ergebnis gehofft."
"Aber es sieht so aus, als seien wir eben nicht in diesem Maße konkurrenzfähig. Wir haben die vergangenen zwei Wochen damit verbracht, zu verstehen, warum es so war. Wir haben einige Ideen und haben viel darüber gesprochen."
Frage: "Was ist in Barcelona schief gelaufen?"
Vettel: "Schwierig zu sagen. Wir haben da keine eindeutige Antwort. Ich war ziemlich glücklich im Freien Training. Als es ins Qualifying ging, waren wir nicht mehr in der Lage, den Schritt nach vorne zu machen, der der Mehrheit des Starterfeldes gelungen ist. Vielleicht hat sich das nicht so sehr in Positionen ausgedrückt, sondern eher im Tempo."
"Der Abstand nach vorne wurde zu groß. Aber am Sonntag? Es ist schwierig, da Rückschlüsse zu ziehen. Wer weit hinten steht, kommt zu Anfang in den Verkehr. Am Ende lief es dann besser, aber das hatte mit unserer freien Fahrt zu tun. Nichtsdestotrotz lag unser Maximum irgendwo um Platz fünf herum. Es ist also nicht so, dass wir ernsthaft um die ersten vier Ränge hätten mitfahren können."
Frage: "Ist das Haushalten mit den Reifen auf einem Stadtkurs schwieriger oder einfacher?"
Vettel: "Das kommt darauf an. Normalerweise sollte es für den Reifen einfacher sein, weil es weniger Highspeed-Kurven als in Barcelona gibt und damit auch weniger Belastung. Auf der anderen Seite ist die Reifenwahl aggressiver. Die Mischungen Soft und Super Soft stehen uns zur Verfügung."
"Sicherlich ist es kein Geheimnis, dass auf einem Stadtkurs ein Auto mit viel Traktion gefragt ist. Von guten Reifen profitiert man also jedes Mal. Wir werden morgen sehen, wo wir stehen. Allgemein ist es aber einfacher für die Reifen, verglichen mit Barcelona."
Frage: "Die Leute sagen, dass die Formel 1 zur Lotterie geworden ist. Bist du damit einverstanden? Ist deine WM-Führung glücklich?"
Vettel: "Ich denke, wenn man sich die durchschnittliche Leistung der ersten fünf Rennen ansieht, sind die Fahrer und Teams vorne, die es verdient haben. Es ist ja nicht notwendigerweise so, dass eine Mannschaft an der Spitze stehen muss. Es sind fünf verschiedene Teams und fünf verschiedene Fahrer. Derjenige, der am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, ist der Champion."
"Es ist noch langer Weg, aber im Moment ist es für uns extrem schwierig, zu verstehen, warum wir teilweise schnell und teilweise langsam sind. Und dann kann man sich vorstellen, wie schwierig es für Außenstehende ist, zu verstehen, warum der eine Fahrer erst vorne, dann im Mittelfeld und dann wieder im Nirgendwo ist. Der Druck kommt im Moment von Außen."
"Es ist kompliziert, jeden zufriedenzustellen. Aber es ist noch immer der Anfang der Saison. Die Reifen sind extrem schwierig zu verstehen. Normalerweise hatten wir damit kein Problem, aber im Moment sieht es danach aus. Aber andere Teams haben diese Probleme auch."
Vettel: "Zum ersten Mal war ich im Jahre 2000 hier - zum Monaco-Kart-Cup. Es war großartig, Monaco kennenzulernen und hier Kart zu fahren. Wir haben nur den letzten Sektor genutzt, nicht die ganze Strecke. Das war schön, aber an das Finale erinnere ich mich gar nicht mehr. Im Jahr danach habe ich das Rennen gewonnen. Es war etwas Besonderes, überhaupt teilnehmen zu dürfen. Ich war 15 oder 16 Jahre alt und es war eine großartige Erfahrung."