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Boullier: Unser Auto ist nun noch schneller
Lotus bereitete sich diese Woche auf der Strecke und im Windkanal auf den Spanien-GP vor - Eric Boullier sieht sein Team für Barcelona im Vorteil
(Motorsport-Total.com) - In dieser Woche testete das Lotus-Team an zwei unterschiedlichen Orten. Beim offiziellen Test in Mugello testeten Stammfahrer Romain Grosjean und Testpilot Jerome D'Ambrosio, im Winshear-Windkanal in den USA feilte man derweil an der Aerdynamik des E20-Boliden. Beide Tests führten zu positiven Ergebnissen, wie Teamchef Erico Boullier vor dem Spanien-Grand-Prix anmerkt.
Frage: "Eric, was kommt dir spontan in den Sinn, wenn du an das Rennen in Bahrain denkst?"
Eric Boullier: "Als allererstes die Freude des Teams bei der Podiumszeremonie. Es hat unsere Piloten seit 2006 nicht mehr dort oben gesehen. Am meisten bleiben mir aber die Gesichtsausdrücke von Kimi und Romain im Gedächtnis. Mir gefällt die Tatsache, dass sie erleichtert, aber nicht vollkommen glücklich waren. Wir haben ein tolles Ergebnis erzielt, aber die beiden wollten bereits mehr. Sie wussten, dass sie hätten gewinnen können. Anstatt nur den Moment zu genießen, versuchten sie schon herauszufinden, was schief gelaufen war, was zum obersten Platz auf dem Podium noch gefehlt hatte. Das sagt viel über den momentanen Geist unseres Teams aus."
Frage: "Hattet ihr die letzten drei Wochen viel zu tun?"
Boullier: "Ja, ziemlich viel sogar! Wir brachten die Chassis zum ersten Mal seit der Abreise nach Australien zurück nach Enstone. Sie hatten sich eine komplette Wartung verdient und wurden u.a. neu lackiert. Jetzt sind sie wie neu. Anschließend mussten wir uns auf einen Windkanal-Test mit einem Modell im Maßstab 1:1 in den USA sowie auf die Testfahrten in Mugello vorbereiten. Wir haben außerdem damit begonnen, unseren neuen Simulator zu kalibrieren, der für eine neue tolle Entwicklung des Teams steht."
Frage: "Freust du dich auf das Rennen in Spanien?"
Boullier: "Das erste Rennen in Europa ist immer der Beginn eines neuen Abenteuers. In dieser Hinsicht lautet die Antwort ja, wir freuen uns auf diese Herausforderung. In Sachen Logistik ist es fürs Team ebenfalls einfacher weil wir nicht mehr so weit weg von zu Hause sind. Barcelona ist eine sehr spezielle Strecke weil wir hier im Winter immer getestet haben. Es wird interessant sein zu sehen, wie eng die Teams beieinander liegen. Es könnte noch enger zugehen als bisher."
Frage: "Bist du optimistisch?"
Boullier: "Nun, wir hatten es bislang ganz gut im Griff im Rennen auf den Zustand unserer Reifen zu achten. Doch Barcelona ist sehr aggressiv zu den Reifen, speziell zum linken Vorderreifen. Vielleicht werden wir aber in diesem Bereich bessere Arbeit leisten als die Konkurrenz. Es bleibt einzig die Frage, wie gut unsere Leistung in Abhängigkeit von den Temperaturen sein wird. In den ersten vier Rennen schien sich ein Muster zu ergeben, bei dem sich andeutete, dass wir bei heißen Bedingungen konkurrenzfähiger sein würden. Wir müssen einfach abwarten."
Frage: "Ihr habt letzte Woche in Mugello getestet. War der Test hilfreich?"
Boullier: "Ja. Obwohl das Wetter nicht toll war, konnten wir einige Kombinationen ausprobieren, denen wir an einem Rennwochenende nicht nachgehen können, da deren Umsetzung ziemlich viel Zeit beansprucht. Wir haben viel über das Auto gelernt. Unser Test im Windshear-Windkanal lieferte uns ebenfalls viele positive Ergebnisse. Wir wissen, dass der E20 nun noch schneller sein wird. Doch Leistung ist ein relativer Begriff. Wir müssen einfach abwarten und schauen, inwieweit sich die Konkurrenz verbessert hat."