• 05. Mai 2012 · 13:15 Uhr

Allison: "Konnten Antworten auf einige Fragen finden"

Lotus-Technikchef James Allison über das vergangene Rennen in Bahrain, Updates für Barcelona und das vorherrschende Reifenthema

(Motorsport-Total.com) - Beim Test in Mugello in dieser Woche fand das Lotus-Teame endlich Zeit, diverse Dinge zu testen, deren Erkenntnisse man nun in Barcelona beim fünften Saisonrennen anwenden möchte. Technikchef James Allison sieht speziell den schonenden Umgang des E20 mit den Pirelli-Reifen als großen Vorteil gegenüber der Konkurrenz an.

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James Allison sieht große Vorteile bei Testfahrten während der Saison Zoom Download

Frage: "Wie nah war das Team rückblickend vom Sieg in Bahrain entfernt?"

James Allison: "Nachdem Kimi an Romain überholt hatte, war er dank der Tatsache, dass er neue Reifen hatte, eindeutig schneller als Sebastian (Vettel, Anm. d. Red.), dessen Reifen schon gebraucht waren. Es war sehr aufregend, zu beobachten, wie er immer näher ran kam. Er hatte sogar eine Chance, vorbeizukommen, doch es reichte letztendlich nicht ganz."

"Mit einer etwas besseren Ausgangslage m Qualifying und ohne den beschädigten Frontflügel, hätte der Sieg am Ende vielleicht unser sein können. Letztendlich mussten wir uns aber mit einem sehr dominanten Ergebnis, dem zweiten und dritten Platz, begnügen. Wir müssen mit dem E20 noch auf den ersten Sieg warten, aber ich denke, dass wir es schaffen können."

Frage: "Was für Neuerungen führt ihr in Barcelona ein?"

Allison: "Wir werden den ersten Teil an Erkenntnissen umsetzen, die wir bei unserem Test im Windshear-Windkanal und in unserem konventionellen Windkanal sammeln konnten und darauf basierende neue Teile verwenden. Wir haben die vorderen und hinteren Bremstrommeln modifiziert, genauso wie den Frontflügel und den Unterboden."

Frage: "Was hat das Team in Mugello erreicht?"

Allison: "Wir sparten uns für Mugello Tests auf, die zu umfangreich sind um sie an einem Freitag bei einem Grand Prix durchzuführen. An beiden trockenen Testtagen verwendeten wir eine fundamentale Konfiguration am Morgen, bevor wir am Nachmittag zu einer völlig anderen fundamentalen Konfiguration wechselten. Außerdem führten wir am Morgen und Nachmittag jeweils eine Konstellation von kleineren Tests durch, die unabhängig von den großen Tests stattfanden. Das ermöglichte uns, Antworten auf ein paar Fragen zu finden, die uns seit einiger Zeit beschäftigten und die uns auf den richtigen Kurs für die Zukunft bringen."

"Das sind die Vorteil von Testfahrten während der Saison gegenüber Tests vor der Saison. Zu Beginn des Jahres ist man so sehr auf die Zuverlässigkeit konzentriert und darauf, alles für das erste Rennen fertigzustellen, dass man gar keine Zeit mehr dafür hat, verschiedene Konfigurationen intensiver miteinander zu vergleichen."

Frage: "Die Reifen scheinen momentan das vorherrschende Thema zu sein. Wie denkst du darüber?"

Allison: "Alle Reifen haben einen Arbeitsbereich, in dem sie funktionieren und wenn man Glück oder ein gutes Auto hat, dann ist es möglich, dass die Reifen die meiste Zeit in diesem Bereich liegen. Dabei kommt es auf die folgenden Dinge an: man benötigt brauchbaren Abtrieb, also ein mechanisches Aufhängungssystem, das die Reifen schont. Und man braucht Fahrer, die beim Umgang mit den Reifen feinfühlig sind und sie nicht unnötig beschädigen."

"Jedes Team versucht, all diese Dinge zu erreichen und wir sind da nicht anders. Ich bin etwas beruhigt durch die Tatsache, dass wir bei allen vier Rennen - abgesehen vom Freitagmorgen in Schanghai als die Temperaturen sehr niedrig waren - mit den Reifen im richtigen Arbeitsbereich lagen. Und das obwohl die vier Strecken recht verschieden waren, was die Streckentemperaturen und den Grad an Reifenverschleiß angeht. Wir sind deshalb glücklich, dass dieser Bereich für den E20 offenbar groß zu sein scheint."

Frage: "Jedes Team kennt die Strecke von Barcelona so gut. Hat es Auswirkungen darauf, wie ihr das Wochenende angeht?"

Allison: "Obwohl wir die Strecke wie unsere Westentasche kennen, ist das Rennen immer eine andere Geschichte als die Winter-Testfahrten, weil die Temperaturen im Mai doch ganz anders sind als im Februar. Die Reifen werden sich etwas anders verhalten, da der Asphalt mehr als zehn Grad heißer sein wird. Außerdem hat sich das Auto seit dem letzten Test dort sehr verändert, weshalb das Team ein arbeitsreiches Wochenende erwartet, um sicherzustellen, dass wir das Beste aus dem Auto herausholen können."

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