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Vettel: "Wir können keine Wunderdinge erwarten"
Nach seinem schwierigen Saisonstart setzt Sebastian Vettel in Bahrain auf Besserung - In seiner Medienrunde spricht er über die aktuelle Lage dort
(Motorsport-Total.com) - Drei Saisonrennen sind bereits absolviert und Sebastian Vettel liegt nicht an der Spitze der WM-Gesamtwertung. Ein ungewohntes Bild nach dem vergangenen Jahr, das der Red-Bull-Pilot von Platz eins aus kontrollierte. 2012 tut sich der aktuelle Weltmeister jedoch etwas schwerer und bringt es derzeit "nur" auf den fünften WM-Zwischenrang. In seiner Medienrunde vor dem Großen Preis von Bahrain spricht Vettel über die Maßnahmen, die sein Team aus diesem Grund ergreifen möchte.
© xpbimages.com
Sebastian Vettel spricht über seine Hoffnung, etwas besser abzuschneiden Zoom Download
Frage: "Sebastian, Mark und du setzt ab sofort auf das gleiche Auspuffsystem. War das deine Entscheidung? Warst du beim letzten Mal nicht zufrieden?"
Sebastian Vettel: "Ja. Das ist etwas, was wir gemeinsam entschieden haben. Wir glauben, es ist die bessere Lösung. Deshalb haben wir es am Auto."
Frage: "Stellt das ein Problem für dich dar? Du schienst mit der anderen Auspuffvariante etwas besser klarzukommen ..."
Vettel: "Eigentlich nicht. Nun, es war ein guter Test in China. Dieses Wochenende war im Hinblick auf die Bedingungen aber ziemlich anders."
"Wie ich aber schon sagte: Es ist die bessere Richtung. Deswegen ist diese Lösung nun wieder am Auto. Es war ein guter Test, um einen direkten Vergleich zu haben. Als wir diese Auspuffvariante beim Testen einführten, hatten wir zwei nicht besonders gute Tage. Aus diesem Grund war es ein gerechtfertigter Test."
Red Bull hinkt im Qualifying noch hinterher
Frage: "Was genau störte dich an der Balance des Autos?"
Vettel: "Nun, das Fahrzeug war generell ein bisschen zu nervös. Ich fühlte mich in China ein bisschen wohler damit. Seither ist nur eine Woche vergangen. Für mich ist es aber ein großer Wechsel. Schauen wir einmal, wie wir damit klarkommen. Es ist ein neues Wochenende auf einer anderen Strecke."
Frage: "Im vergangenen Jahr kamst du mit dem auspuffangeströmten Diffusor etwas besser klar als Mark Webber. Jetzt liegt ihr viel enger beisammen. Stimmst du zu?"
Vettel: "Naja. Das kommt in erster Linie darauf an, wie wohl du dich im Auto fühlst. Nach den Wintertests hatte ich einen guten Eindruck. Ich hatte keinen guten Schlusstag und erwischte in Australien und in Malaysia nicht den optimalen Saisonstart"
"Im Qualifying machten wir vielleicht keine derart selbstsichere Figur als im vergangenen Jahr. Ich spreche da nicht unbedingt so sehr über das reine Ergebnis, sondern darüber, wie alles zusammenpasst. Es ist eine unserer Hauptbaustellen, würde ich sagen. Dann sollten wir uns in einer besseren Position befinden und auch ich sollte besser aufgestellt sein."
Das Potenzial ist da, aber ...
Frage: "Ist es ein Problem, dass man zugunsten einer besseren Qualifikation vielleicht etwas im Hinblick auf die Leistung am Sonntag opfern muss?"
Vettel: "Es ist natürlich nicht einfach. Wir scheinen im Rennen aber generell konkurrenzfähiger zu sein als im Qualifying."
"Ja, es ist eine andere Herangehensweise. Schauen wir einmal, wo wir an diesem Wochenende stehen. Dann wissen wir etwas mehr. Anschließend ist etwas mehr Zeit und wir haben ja noch den Test in Mugello, wo wir unterschiedliche Dinge ausprobieren können. Ich denke, die nächsten Wochen werden entscheidend sein, um abzustecken, wohin die Reise für uns geht."
"Wir liegen ein bisschen zurück, doch das Potenzial ist vorhanden. Das Fahrzeug ist schnell. Sobald alles zusammenpasst, sollten wir in Qualifikation und Rennen etwas besser sein. Ein Wochenende besteht nicht nur aus dem Sonntag. Klar, nur dann gibt es Punkte. Andererseits ist es ein wichtiger Teil der Vorbereitung, ein gutes Training und ein solides Qualifying zu haben."
Vettel: "Nun, wir erhielten einige sehr gute Informationen über die Balance des Autos. Generell fühlte ich mich nämlich bei den Wintertests etwas wohler als in den beiden ersten Rennen. China war in gewisser Weise anders, was auch an den Bedingungen lag, wie schon gesagt. Es war deutlich kühler."
"Manche Leute waren dort wesentlich konkurrenzfähiger als noch in Australien oder Malaysia. Ob das nur an den Verhältnissen lag, wird sich an diesem Wochenende herausstellen. Alles in allem erhielten wir einige sehr gute Antworten. Um ehrlich zu sein: Diese hatten wir schon davor, doch wir bestätigten sie noch einmal. Die Schwächen des Pakets, das wir in der letzten Testwoche eingeführt haben, wurden nochmals unterstrichen."
Vettel sieht keinen Grund zur Sorge
Frage: "Wie fühlst du dich nach den Vorfällen um Force India und der allgemeinen Situation in Bahrain?"
Vettel: "Ich habe von dem Zwischenfall mit Force India gehört. Ich denke, es sollte kein Problem sein, wenn man im Fahrerlager ist. Natürlich kann es sein, dass außerhalb des Fahrerlagers ein Risiko besteht. Andererseits besteht überall ein Risiko, wo wir auftreten."
Frage: "Hast du keine Angst davor, dass beim Transfer in Richtung Hotel eine Bombe oder dergleichen an deinem Auto hochgehen könnte?"
Vettel: "Ich weiß es nicht. So etwas ist mir noch nie passiert. Ich hoffe, so etwas wird mir auch in Zukunft nicht passieren."
Frage: "Findest du es nicht etwas seltsam, dass alle im Fahrerlager scheinbar ruhig sind, obwohl da draußen offensichtlich Bomben geworfen werden?"
Vettel: "Ich habe nicht gesehen, wie jemand eine Bombe geworfen hat. Ich denke nicht, dass es so übel ist. Da wird vieles aufgebauscht. Wir beginnen hier mit unserer Arbeit. Das ist der Sport und nichts sonst."
Frage: "Viele Menschen in Bahrain wollen die Formel 1 nicht in ihrem Land haben. Wie reagierst du darauf?"
Vettel: "Ich habe sie nicht getroffen. Vielleicht liegt das daran, dass ich erst heute früh angekommen bin. Ich habe also noch nicht so viel von dem gesehen, über das die Leute reden."
Vettel: "Die Erleichterung ist natürlich groß. So etwas vergisst du nicht."
"Ich holte meinen ersten Sieg in Monza. Damals war ich clever genug, um zu verstehen, dass das etwas Besonderes war. Wir waren nicht das konkurrenzfähigste Team. Es war daher nicht selbstverständlich, zu gewinnen. Deshalb war die Erleichterung groß. Es war ein klasse Gefühl. Du freust dich dann einfach nur, erneut ins Auto zu steigen und es erneut zu tun."
"Selbst wenn du viele Rennen fährst und nicht so erfolgreich bist, ist es ja nicht so, als hättest du noch nie ein Rennen gewonnen. Es ist nicht dein erster Sieg in deinem Leben. Wir alle fuhren früher in unterschiedlichen Rennklassen und in unterschiedlichen Autos, um es in die Formel 1 zu schaffen. Jeder hat auf diesem Weg einige Rennen gewonnen."