• 27. März 2012 · 08:54 Uhr

Allison wäre ein "normales" Rennen lieber gewesen

Kimi Räikkönen nach Rückversetzung in den Punkten, Romain Grosjean wieder früh im Aus - James Allison wäre ein ganz normales Rennen lieber gewesen

(Motorsport-Total.com) - Nicht alle Beteiligten konnten der Regenschlacht von Sepang etwas Positives abgewinnen. Lotus-Technikchef James Allison wäre auch mit einem weniger aufregenden Rennen zufrieden gewesen. Im Interview spricht er über die schwierige Suche nach der richtigen Strategie, bei sich sein Team in der Anfangsphase verzockte. Außerdem analysiert er den Speed des Lotus im Nassen blickt auf das nächste Rennen in China voraus.

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Lotus lag im Regen von Sepang mit der Strategie nicht immer richtig Zoom Download


Frage: "James, wie würdest du euer Rennen aus deiner Sicht zusammenfassen?"
James Allison: "Ein ganz normales Rennen wäre uns einiges wert gewesen! Eines ohne Rückversetzungen wegen Getriebeproblemen, eines ohne Regen für zwei Fahrer, die noch nie mit den Regenreifen von Pirelli gefahren sind, und so weiter. Das Positive, was wir mitnehmen können, ist unsere Rennspeed, außerdem war der Reifenverschleiß auf den Slicks am Ende des Rennens sehr ermutigend. Bei einem sauberen Rennen mit guten Starts aus den richtigen Startpositionen sollten wir in der Lage sein, den verdienten Lohn für unsere Arbeit einzufahren."


Frage: "War es bei diesen wechselhaften Bedingungen schwierig, am Kommandostand über die richtige Strategie zu entscheiden?"
Allison: "Zu Beginn war es schon sehr heikel, da mussten wir uns für einen von zwei Wegen entscheiden und waren uns nicht sicher, welcher der bessere sein würde. Wir hätten entweder versuchen müssen, bis zum Einsatz des Safety-Cars auf den Intermediates draußen zu bleiben, oder aber wir wären frühzeitig auf die Regenreifen gewechselt."

"Wir haben dann ein wenig gezockt und uns für die erste Variante entschieden, nachdem die meisten anderen im Feld auf Nummer sicher gegangen sind, aber das Safety-Car kam für uns ein wenig zu spät auf die Strecke. Nachdem der Regen immer stärker wurde und unklar war, wann das Safety-Car kommen würde, hat uns die Angst vor einem Ausfall zu einem späten Wechsel auf die Regenreifen gezwungen. Dadurch haben wir den möglichen Vorteil unserer Strategie natürlich verspielt."


Frage: "Wie war es später beim Wechsel auf die Slicks? Auch das schien keine einfache Entscheidung gewesen zu sein?"
Allison: "Es war offensichtlich, dass die Strecke trocken genug für Slicks war. Aber nachdem das Radar weiteren Regen angekündigt hatte, wollte niemand ein Risiko eingehen. Eine falsche Entscheidung zu diesem Zeitpunkt hätte katastrophale Folgen haben können. In unserer Position hätte ein früher Wechsel bedeutet, dass wir unsere Position gehalten hätten, im Falle eines erneuten Regenschauers aber weit zurückgefallen wären. Zu Warten und dem Rest des Feldes zu folgen hätte im schlimmsten Fall den Verlust einer Position an Webber bedeutet. Bei der Strategie gehst du nur dann ein Risiko ein, wenn du nichts zu verlieren hast. Wenn du in einer guten Position bist, wählst du lieber einen Mittelweg."


Frage: "Wie zufrieden warst du mit der Pace eures Autos im Nassen?"
Allison: "Um ehrlich zu sein: nicht besonders - wir konnte das Tempo der Führenden nicht mitgehen. Die Haltbarkeit der Reifen war gut, aber nachdem einige Teams die Intermediates so weit abgefahren hatten, dass es de facto Slicks waren, konnten wir diesen Vorteil nicht mehr ausspielen. Als die Strecke dann abtrocknete und wir auf Slicks wechseln konnten, hatten wir ein starkes Paket."


Frage: "Nach zwei anstrengenden Rennen direkt hintereinander folgt jetzt eine wohlverdiente Pause. Welche Entwicklungen plant ihr für China und die folgenden Rennen?"
Allison: "Ich weiß nicht, ob Pause das richtige Wort ist. Wir werden weiter hart arbeiten und haben für China einige Upgrades geplant, die unser Auto schneller machen sollten. So eng, wie das Feld zusammen ist, könnten uns solche Entwicklungen gleich ein paar Plätze nach vorne bringen, sofern kein anderer die gleiche Idee hat. Zu unserem Leidwesen arbeiten die anderen aber genau so hart wie wir! Wir müssen daher hoffen, dass unsere Entwicklungen besser sind als ihre, damit wir in China weiter nach vorne kommen. In diesem Jahr ist ein erfolgreiches Entwicklungsprogramm mehr denn je der Schlüssel zum Erfolg."

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