• 17. März 2012 · 09:43 Uhr

Vettel: "Kein Grund zur Panik"

Sebastian Vettel hatte im ersten Qualifying des Jahres keine Chance auf die Pole-Position - Von Startplatz sechs wird der Weltmeister in Melbourne angreifen

(Motorsport-Total.com) - Im Jahr 2011 startete Sebastian Vettel 15 Mal von der Pole-Position aus. Diese Erfolgsserie wurde im ersten Qualifying der neuen Saison vorerst beendet. Der Weltmeister kam im entscheidenden Q3 nicht über Startplatz sechs für den Grand Prix von Australien hinaus. Beim letzten Angriff unterliefen dem Heppenheimer kleine Fehler, was zum Teil den Rückstand auf McLaren erklärte. Dennoch war der Red Bull im Qualifikationstraining nicht das schnellste Auto im Albert Park. Auf die Pole-Position fehlten unter dem Strich 0,746 Sekunden. Somit geht Vettel hinter dem McLaren-Duo sowie Romain Grosjean (Lotus), Michael Schumacher (Mercedes) und seinem Teamkollegen Mark Webber als Sechster in die Mission Hattrick.

Foto zur News: Vettel: "Kein Grund zur Panik"

Das erste Rennen wird Sebastian Vettel von Reihe drei in Angriff nehmen Zoom Download

Frage: "Kann man nach deiner Erfolgsserie im Vorjahr nach Platz sechs von einer Enttäuschung sprechen?"

Sebastian Vettel: "Es war etwas schwierig zu erwarten, wo man dann wirklich steht. Ich glaube, McLaren war eine Überraschung. Letztendlich ist es dann eh so gekommen, wie man es absehen konnte. Von Enttäuschung kann man nicht sprechen, aber wir haben uns etwas mehr erhofft. Wie gesagt, auf der anderen Seite war es schwierig. Ich war heute nicht ganz zufrieden mit mir. Aus der letzten Runde hätte ich etwas mehr herausquetschen können und vielleicht zwei Plätze weiter vorne stehen können. Das Qualifying war heute aber doch recht speziell, weil sich die Strecke stark verändert hat. Nichtsdestotrotz ist unser Auto fürs Rennen nicht so schlecht getrimmt. Es wartet ein langes Rennen auf uns, in dem viel passieren kann."

Frage: "Auf der einen Seite ist McLaren ziemlich weit vorne, aber auch Mercedes ist nach vorne gerückt. Inwieweit sind auch sie ernste Gegner?"

Vettel: "Wenn man das gesamte Wochenende betrachtet, dann sieht man, dass Mercedes auf jeden Fall aufgeschlossen hat. Sie waren sehr stark unterwegs. Am Ende war ich etwa überrascht, dass der Nico nicht ganz vorne hineingefahren ist. Das hätte ich noch erwartet. Ich glaube, er hatte einen Fehler, weiß es aber nicht genau. Ansonsten wäre es an der Spitze noch etwas enger geworden, aber an McLaren wäre heute keiner herangekommen."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Australien


Frage: "Was hältst du von Lotus?"

Vettel: "Vor dem Wochenende haben wir gesagt, dass Lotus keine Überraschung wäre. Sie haben es auch umgesetzt. Bereits im Vorjahr waren sie in den ersten beiden Rennen sehr schnell. Man wird sehen, wie sich die Saison weiterentwickelt. Sie haben sicher gut gearbeitet. Ich weiß nicht, was mit Kimi passiert ist. Sie hatten das Potenzial für Überraschungen. Mercedes haben wir stark erwartet."

Frage: "Inwieweit war der Ausritt im dritten Freien Training mitverantwortlich, dass am Ende etwas Zeit gefehlt hat?"

Vettel: "Nicht unbedingt. Es war kein Problem. Es war natürlich nicht ideal, weil ich im dritten Training kein Gefühl für den weichen Reifen bekommen konnte. Aber der erste Versuch auf den weichen Reifen war eigentlich ganz gut. Es gab Steigerungspotenzial fürs letzte Qualifying. Der letzte Run hat dann leider nicht ganz gesessen."

Frage: "War das erste Qualifying des Jahres die Stunde der Wahrheit - eine bittere Wahrheit?"

Vettel: "Das würde ich nicht unbedingt sagen. Die Abstände waren generell nicht allzu groß, wenn man McLaren ausnimmt. Die Zeiten waren realistisch. Mit meiner letzten Runde war ich nicht zufrieden. Zu Beginn habe ich ein paar Fehler gemacht und konnte es bis zum Ende wieder aufholen. Aber ohne Fehler am Anfang ist man am Ende auch schneller. Im Vergleich zu gestern konnten wir einen Schritt nach vorne machen. McLaren war heute nicht in Reichweite. Gratulation an sie."

Frage: "Was fühlt sich am Auto nicht so perfekt an?"

Vettel: "Es ist einfach schwer zu sagen. Viel Zeit hatten wir nicht auf der Strecke. Mit Sicherheit gibt es noch ein paar Sachen - im Moment fehlt noch etwas die Balance, sprich das Verhältnis von Vorder- und Hinterachse. Wenn wir das hinbekommen, sollten wir auch etwas schneller unterwegs sein. Wie gesagt, mir ist ein Fehler unterlaufen, ansonsten wären wir schneller gewesen. Beim Auto sind wir nicht meilenweit weg. Es ist jetzt kein Desaster. Natürlich würde ich gerne um die Pole-Position kämpfen, aber heute waren wir nicht gut genug. Es ist aber kein Grund zur Panik."

Frage: "Was heißt das jetzt für das Rennen?"

Vettel: "Man hat gesehen, dass Mercedes stark aufgeholt hat. Sie haben über den Winter gut gearbeitet und sind viel gefahren. Für uns wird es morgen wichtig sein, gut durchzukommen, viele Plätze gutzumachen und Punkte zu holen. Auf der anderen Seite ist es gerade einmal das erste Rennen. Es gibt also keinen Grund in Panik zu verfallen."

Frage: "Für dich wird es ungewohnt sein, wenn so viele Autos vor dir starten. Ändert das deine Herangehensweise?"

Vettel: "Eigentlich nicht. Ich habe es mir nie erlaubt, mich daran zu gewöhnen, immer von der Spitze zu starten. Das war immer etwas Besonderes. Wir starten zwar nicht von ganz vorn, aber auch nicht von hinten. Es ist kein Desaster und morgen ist das erste Rennen. Es wird für die Fahrer und die Autos hart werden, wieder in den Rhythmus zu kommen. Ich freue mich auf das Rennen und will einige Fahrer überholen."

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