• 11. November 2011 · 16:25 Uhr

Vettel: "Ich war ein bisschen zu frech"

Sebastian Vettel gesteht, dass er sich beim Trainingsunfall in Abu Dhabi einfach verschätzt hat, macht sich aber trotzdem keine großen Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel ist in Abu Dhabi noch ungeschlagen, hat sowohl 2009 wie auch 2010 gewonnen - und weil er sich hier im Vorjahr seinen ersten von inzwischen zwei WM-Titeln gesichert hat, steht dieses Wochenende unter dem Motto "Die Rückkehr des Königs". Aber die endete heute nicht auf dem ersten Platz, sondern in den Barrieren der ersten Kurve...

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Sebastian Vettel möchte am Sonntag in Abu Dhabi den Hattrick schaffen Zoom Download

Frage: "Sebastian, Unfall in der ersten Kurve. Was ist passiert?"

Sebastian Vettel: "Ich war beim Anbremsen zu weit außen, kam auf den Kerb, habe die Hinterachse verloren - und dann gab's kein Zurück mehr. Ich war ein bisschen zu frech, denn man nutzt den Kerb dort ein bisschen, um das Auto leicht zu machen, um besser um die Kurve zu kommen, aber in der Runde war es vielleicht ein bisschen zu viel."

Gleicher Fehler wie Alonso

Frage: "Fernando Alonso ist ebenfalls dort abgeflogen. Ist die erste Kurve eine knifflige Stelle?"

Vettel: "Ich bin gerade weggefahren, dann habe ich gesehen, dass er sich dort auch aufgelegt hat (grinst; Anm. d. Red.)! Eigentlich nicht so sehr, aber man probiert eben, möglichst viel rauszuholen. Es ist eine relativ schnelle Kurve, dritter, vierter Gang - das geht dann vielleicht auch mal in die Hose."

Frage: "Hat dich dann jemand angerufen, dass du doch noch fahren kannst, dass es weitergeht? Du bist ja lange stehen geblieben..."

Vettel: "Ich habe zuerst ein bisschen geschaut, habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass wir noch fahren können - man weiß ja nicht, was kaputt ist. Dann habe ich mich auf den Weg zurück in die Garage begeben und erfahren, dass wir noch fahren können, was für uns sehr wichtig war. Dank an die Jungs, dass sie alles zusammengeschraubt haben und dass alles gepasst hat am Ende. Zum Glück war nur der Frontflügel beschädigt."

Frage: "Wie läuft das Auto?"

Vettel: "Nicht so schlecht. Es ist ein bisschen schwierig zu beurteilen, wie immer freitags - hier vielleicht noch einen Tick schwieriger. Wir sind ein bisschen hinter der Spitze, aber alles in allem dabei. Morgen ist ein neuer Tag. Ich denke, wir müssen uns noch ein bisschen verbessern, und dann schauen wir mal."

Frage: "Wie stark schätzt du McLaren ein?"

Vettel: "Sehr stark. Ich habe ja nicht so viel gesehen. Ich war zwar zum Zuschauen auf der Strecke draußen - man sieht da nicht ganz so viel -, aber was die Zeiten angeht, muss ich mir das noch genauer anschauen."

Frage: "Aber euer Setup passt?"

Vettel: "Noch nicht, nein."

Crash on Friday, win on Sunday?

Frage: "Normalerweise, wenn du an einem Freitag einen Unfall hast, gewinnst du am Sonntag das Rennen..."

Vettel: "Ich hoffe, du hast recht! Natürlich versuche ich, keinen Unfall zu bauen, aber es ist halt passiert. Ich hatte Glück, dass ich am Ende noch fahren konnte. Ich glaube, wir sind einigermaßen dabei."

"Mit neuen Reifen scheinen wir ein bisschen zu langsam zu sein, da war der Rückstand ein bisschen zu groß. Das einzuschätzen, was die anderen machen, ist schwierig, aber ich glaube, morgen wird es ziemlich eng. Das Rennen könnte eine andere Geschichte werden. Wir haben einige herumspielen gesehen, also wissen wir es nicht genau. Wir müssen noch einen Schritt nach vorne machen, wenn wir ganz vorne sein wollen."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Abu Dhabi


Frage: "Du könntest morgen Mansell und Fangio überholen. Du redest nicht gern über Rekorde, aber es wäre doch etwas Schönes, nicht wahr?"

Vettel: "Ich habe gesagt, ich rede nicht darüber, also rede ich nicht darüber!"

Frage: "Eine Frage zu Q3: Es gab zuletzt mehrere Teams, die Reifen geschont haben und gar nicht rausgefahren sind. Macht das für dich Sinn?"

Vettel: "Für uns macht es keinen Sinn, denn wir brauchen die Reifen, um ganz vorne zu stehen im Idealfall."

"Für andere ist es vielleicht Erfolg genug, wenn man ins Q3 kommt, sprich in die Top 10, und dann ist nicht so wichtig, ob man Achter, Neunter oder Zehnter ist - aber einen Satz Reifen extra zu haben, sollten die Reifen nicht so lange halten, kann was bringen. Das weiß man vor dem Rennen nicht. Im Nachhinein ist man immer schlauer, aber ich glaube, die Regel ist das ja nicht. Es ist ein paar Mal passiert. Schade für die Zuschauer, wenn nicht alle rausfahren, aber es gibt dafür auch Gründe, so ist es ja nicht."

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