Liuzzi: "Ich gebe mir selbst acht von zehn Punkten"
HRT-Fahrer Vitantonio Liuzzi zieht im Interview ein positives Zwischenfazit und möchte mit dem Team aus Spanien unbedingt weiter vorangelangen
(Motorsport-Total.com) - 2011 ist kein einfaches Jahr für Vitantonio Liuzzi und HRT, doch das italienisch-spanische Gespannt schlägt sich durchaus wacker. Nachdem man zu Saisonbeginn noch um die Rennteilnahme bangen musste, stellt die 107-Prozent-Hürde schon seit geraumer Zeit kein Problem mehr dar - und auch der direkten Konkurrenz ist man nun näher als noch im März. Aus diesem Grund zieht Liuzzi ein positives Zwischenfazit, wie er im Teaminterview verrät. Nun gelte es, die Saison ansprechend zu beenden.
Frage: "Vitantonio, wie würdest du deine bisherige Saison einschätzen?"
Vitantonio Liuzzi: "Bislang war es ein positives Jahr. Es ist sehr anspruchsvoll, doch seit Australien gelangen uns gute Fortschritte."
"Die eingeleiteten Schritte und auch die Zuverlässigkeit waren gut, sodass wir Marussia-Virgin in der Gesamtwertung überholen konnten. Im Zuge der Veränderungen bei den Besitzverhältnissen ging das Tempo bei der Entwicklung etwas zurück, doch nun haben wir eine konstante Struktur. Wir stehen auf soliden Beinen, was die Zukunft anbelangt."
Liuzzi: "Ich denke, wir haben uns gut geschlagen. Leider hatte ich ein paar unglückliche Ausfälle, doch insgesamt haben wir nun eine bessere Geschwindigkeit, sind konkurrenzfähiger und wir können es mit anderen Teams aufnehmen. Letzteres ist das Wichtigste. Ich gebe mir selbst acht von zehn Punkten."
Frage: "Welches Ziel hattet ihr zu Saisonbeginn für die Saisonhälfte ausgegeben?"
Liuzzi: "Wir würden furchtbar gerne vor Lotus liegen, doch das ist keine einfache Aufgabe. Vor allem nicht, wenn man bedenkt, wo wir in Australien begonnen haben."
"Wir stehen in der Punktetabelle aber genau gleich da und noch haben wir eine halbe Saison, um uns zu verbessern und zu versuchen, eine bessere Position in der Konstrukteurswertung zu erzielen. Wir befinden uns auf dem richtigen Weg und auch am rechten Ort."
Die direkte Konkurrenz ist die Messlatte
Frage: "Was habt ihr euch für die zweite Saisonhälfte vorgenommen?"
Liuzzi: "Das Hauptziel ist, weiter zu wachsen und die soliden Strukturen weiter zu konsolidieren. Wir müssen uns auf die Saison 2012 konzentrieren und 2011 einfach außer Acht lassen. Noch stehen einige Rennen aus, in denen wir versuchen wollen, vor unseren direkten Rivalen zu landen. Das wird nicht einfach, doch wir sind Kämpfer und werden weiterhin Druck machen."
Frage: "Was würdest du den Skeptikern entgegnen, die nicht an dieses Projekt glauben?"
Liuzzi: "Viele glaubten zu Saisonbeginn nicht, dass wir es schaffen würden, doch ich war da immer sehr optimistisch. Wie ich schon so oft sagte: An diesem Projekt sind einige gute Leute beteiligt und das Potenzial ist vorhanden."
Frage: "Auf welche der verbleibenden Strecken freust du dich 2011 am meisten?"
Liuzzi: "Da muss ich eigentlich Monza nennen, weil es mein Heimevent ist. Ich freue mich aber auch auf Spa-Francorchamps, denn ich liebe diesen Rennplatz. Dort sieht man oft verrückte Rennen."
Das Ziel: Einfach weitere Fortschritte machen
Frage: "Was würdest du als deinen bisherigen Saison-Höhepunkt bezeichnen?"
Liuzzi: "Ganz klar Montreal, wo ich als 13. ins Ziel kam. Es war ein irres Rennen, das sich über fünf Stunden hinzog. Unterm Strich hatten wir dort ein klasse Wochenende und konnten uns bis dato bestes Saisonergebnis einfahren."
Frage: "Das Saisonende rückt näher. Was würde ein erfolgreiches Rennjahr 2011 aus deiner Sicht beinhalten?"
Liuzzi: "Ich sehe 2011 schon jetzt als erfolgreiche Saison. Wenn wir unser größtes Ziel, den zehnten Platz in der Herstellerwertung, umsetzen könnten, wäre es einfach perfekt."
Frage: "Und wie lauten deine Pläne für die Sommerpause der Formel 1?"
Liuzzi: "Im Prinzip möchte ich einfach nur ausruhen. Ich werde nach Griechenland und Italien reisen, um meine Familie zu sehen."
"Obwohl wir drei Wochen frei haben, werde ich mich trotzdem auf meine Ziele konzentrieren und in Kontakt zu meinem Ingenieur stehen. Auch mit dem Training werde ich fortfahren, denn wir können nicht aufgeben. Es ist eine wichtige Saison für mich und das Team. Daher muss die Entwicklung immer weitergehen."