• 24. Juni 2011 · 18:58 Uhr

Alonso: "Rechne nicht mit einem Wunder"

Trotz seiner erneuten Freitagsbestzeit bleibt Fernando Alonso vor seinem Heimrennen auf dem Boden: "Red Bull ist meistens dominant"

(Motorsport-Total.com) - Genau wie im vergangenen Jahr sicherte sich Fernando Alonso auch heute die Freitagsbestzeit bei seinem Heimrennen in Valencia. Der Ferrari-Pilot glaubt aber nicht an ein Wunder, schließlich wurde an seinen 150° Italia seit Montreal kein einziges neues Teil montiert. Zumindest sei der Start ins Wochenende des Europa-Grand-Prix aber reibungslos und damit nach Plan verlaufen.

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Fernando Alonso weiß, dass ein guter Startplatz entscheidend sein könnte Zoom Download

Frage: "Fernando, du hattest keine nennenswerten Verbremser und der Speed scheint auch da zu sein. Wie bewertest du diesen Tag?"

Fernando Alonso: "Es war okay, ein normaler Freitag für uns. Auf dem Programm standen die Reifen, vor allem wegen der Premiere der Medium-Reifen an einem Rennwochenende. Wir haben versucht, diesen Reifen verstehen zu lernen - zum Beispiel, ob der Wechsel von Medium auf Soft sich irgendwie auf das Setup auswirkt."

Für das Qualifying eher zurückhaltend

"Den Soft kennen wir ja aus den ersten Rennen sehr gut. Es scheint alles okay zu sein, genau nach unseren Informationen. Wir haben versucht, uns auf das Rennen vorzubereiten, auf das Qualifying, ein Setup zu erarbeiten. Dabei haben wir viele Runden absolviert, mit beiden Autos. Es war ein reibungsloser Freitag, aber wir können noch nicht abschätzen, wie konkurrenzfähig wir sind. Am Freitag waren wir schon ein paar Mal Erster, aber am Samstag dann nur noch Vierter oder Fünfter."

"Red Bull ist da meistens dominant und McLaren im Durchschnitt auch besser als wir. Ich rechne für morgen nicht mit einem Wunder und glaube, dass es sehr hart für uns wird, wenn wir vorne landen wollen. Natürlich sind wir optimistisch, dass wir ein gutes Qualifying schaffen können. Wir werden 100 Prozent geben."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Europa


Frage: "Beruht dein Optimismus mehr auf den Änderungen, die das Team entwickelt hat, oder auf den Regeländerungen? Stichwort Zwischengas-Motorenmappings."

Alonso: "Die Regeländerung bedeutet gar nichts. Wir haben genau das gleiche Auto wie in Kanada - und alle anderen auch, denke ich. In Silverstone kann sich da mehr tun, aber hier ist alles unverändert. Sollten wir hier konkurrenzfähig sein, dann wegen der Streckencharakteristik. Das Auto ist mehr oder weniger identisch wie in Kanada, also kann es nur daran liegen, dass diese Strecke oder die Reifen für uns funktionieren. Wir werden morgen sehen."

Frage: "Bei Renault war deine Rolle auch außerhalb des Autos entscheidend, was zum Beispiel die Besetzung von Schlüsselrollen im Team anging. Wie läuft das bei Ferrari?"

Alonso: "Im Moment gar nicht. Ferrari hat genug Erfahrung, um Weltmeisterschaften zu gewinnen. Wir haben die besten Techniker der Welt, die besten Ingenieure. Wir müssen nur in die richtige Richtung arbeiten."

Weiterhin volles Vertrauen in Ferrari

"Es ist kein Geheimnis, dass wir am Saisonbeginn Probleme mit unserem Windkanal hatten, daher hinken wir einige Wochen oder Monate hinterher. Das ist aber kein Problem für uns. Klar ist es ein bisschen frustrierend, diesen Rückstand jetzt aufholen zu müssen, aber Ferrari war in den letzten zehn Jahren das beste Team."

"Sogar im Vorjahr, als wir einige Schwierigkeiten hatten, kamen wir als WM-Führende zum letzten Rennen in Abu Dhabi. Das ist eben Ferrari."
"Sogar im Vorjahr, als wir einige Schwierigkeiten hatten, kamen wir als WM-Führende zum letzten Rennen in Abu Dhabi. Das ist eben Ferrari. Dieses Jahr haben wir am Saisonbeginn wieder Probleme, aber was die Rolle außerhalb des Cockpits angeht, kannst du dich hier als Fahrer sehr zurückhalten und sicher fühlen. Wir vertrauen dem Team und seinen Entscheidungen."

Frage: "Überholen war hier in den vergangenen Jahren schwierig. Wird es mit DRS, KERS und den Pirelli-Reifen einfacher und wenn ja, wo werden die Überholpassagen sein?"

Alonso: "Ich glaube, es wird schwierig. Ich fuhr im letzten Run ein paar Runden hinter einem Sauber. Da ist mir aufgefallen, dass das Überholen schwierig werden könnte, selbst mit DRS und so weiter."

"Es ist hier nicht so extrem wie in Monaco, wo man gar nicht überholen kann, aber es bleibt in Valencia sehr schwierig. Ein guter Startplatz ist morgen wichtig. Daher brauchen wir ein gutes Setup für das Rennen, aber wir dürfen das Qualifying nicht vergessen, denn im Rennen wird es schwierig, so viel zu überholen wie auf anderen Strecken."

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