• 10. Juni 2011 · 00:47 Uhr

Pressekonferenz: Hamilton sagt Sorry

Die FIA-Talkrunde in Montreal - Diesmal in den Hauptrollen: Lewis Hamilton, Adrian Sutil, Sergio Perez, Witali Petrow und Pastor Maldonado

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Adrian, du hast gesagt, dass Montreal zu deinen Lieblingsstrecken gehört. Warum?"

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Die FIA-Talkrunde am Donnerstag im Medienzentrum in Montreal Zoom Download


Adrian Sutil: "Ja, es ist eine sehr schöne Strecke. Mir gefällt es hier. Ich mag die Atmosphäre und es ist wie ein Stadtkurs. Wir haben lange Geraden hier, einige Schikanen, im Rennen ist immer etwas los. Normalerweise kann man auch gut überholen, aber Montreal ist auch als Stadt ein schöner Ort. Das ganze Wochenende macht einfach Freude."


Frage: "Welche Modifikationen hat dein Team am Auto vorgenommen, um den speziellen Anforderungen dieser Strecke gerecht zu werden?"


Sutil: "Wir arbeiten noch daran, unser Upgrade-Paket, das wir nach Barcelona mitgenommen haben, zu verbessern. Es ist nicht einfach, den angeströmten Diffusor zum Arbeiten zu bekommen, aber wir arbeiten daran. In Monaco sind wir zum ersten Mal auch im Rennen damit gefahren. Wir sind uns nicht sicher, ob es viel gebracht hat, aber ein bisschen was schon. Aber da kommt noch mehr."


Fotos: Großer Preis von Kanada


"Wir brauchen nur Streckenzeit, um die Dinge zu verstehen, und wir haben auch andere Updates abseits des Diffusors speziell für dieses Rennen. Das sollte uns helfen. Wir haben eine gute Höchstgeschwindigkeit - unser Auto ist auf den Geraden sehr schnell. Diese Strecke hat schnelle Geraden und einige langsame Schikanen und Haarnadeln, sodass es nicht besonders auf die Aerodynamik ankommt."


Frage: "In den vergangenen Jahren war der Force India auf Low-Downforce-Strecken immer besonders gut. Ist das immer noch der Fall?"


Sutil: "Ja, ich denke schon. Das liegt uns besser als zum Beispiel Barcelona. Im Vorjahr war die Performance hier sehr gut, wir hatten mit beiden Autos ein sehr gutes Qualifying. Hoffentlich geht es hier ein bisschen besser, denn das Qualifying war bisher unser Hauptproblem. Im Rennen geht es meistens ein bisschen besser, aber wir wollen woanders im Feld stehen."


Frage: "Witali, als wir dich das letzte Mal gesehen haben, lagst du regungslos in deinem Auto. Wie geht es dir jetzt?"


Witali Petrow: "Mir geht es gut, danke. Alles sieht gut aus. Als ich ins Krankenhaus kam, haben sie ein Bett in der Nähe von Sergio für mich vorbereitet, aber im Moment ist alles in Ordnung."

Bergung reine Vorsichtsmaßnahme

Frage: "Gab es irgendwelche bleibenden Verletzungen? Hat sich irgendetwas ein bisschen länger hingezogen?"


Petrow: "Nicht wirklich."


Frage: "Das Rennen wurde unterbrochen. Was war das Problem, als du im Auto lagst?"


Petrow: "Vor allem, dass meine Beine im Cockpit eingeklemmt waren. Gleichzeitig habe ich versucht, sie zu bewegen, aber ich konnte sie nicht spüren. Also habe ich entschieden, dass es besser wäre, auf Hilfe zu warten, denn ich habe meine Finger auf die Beine gelegt, aber ich konnte das nicht spüren. Da wollte ich keinen Unsinn machen und ich habe einfach auf geschulte Helfer gewartet. Ich dachte, dass sicher etwas gebrochen sei, aber zum Glück war das nicht der Fall."


Frage: "Wie stark schätzt du Renault in diesem Rennen ein?"


Petrow: "Ich glaube, wir bringen einige gute Teile hierher. Wir hoffen, dass sie funktionieren werden, und ich hoffe, dass es damit viel, viel besser laufen wird als vergangenes Jahr."

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Witali Petrow ist nach seinem Unfall in Monte Carlo wieder voll fit Zoom Download


Frage: "Hattest du im Vorjahr kein gutes Rennen hier?"


Petrow: "Nein."


Frage: "Renault bringt eine Menge verschiedener Teile hierher."


Petrow: "Wir haben viele Teile hier, die auf dieser Strecke sehr hilfreich sein sollten. Wir brauchen hier wenig Anpressdruck, aber auch gute Bremsen und guten Topspeed. Wir haben ein gutes Paket und morgen werden wir sehen, wie gut es funktioniert."


Frage: "Pastor, du warst in Monaco unterwegs zu einem guten Ergebnis. War es frustrierend, dass es dann nichts geworden ist?"


Pastor Maldonado: "Ja, sicher. Endlich hatte ich ein wirklich gutes Rennen. Das Auto wird besser und ich fühle mich darin immer wohler. Ich gewinne mehr Selbstvertrauen. In Monaco haben wir unsere Performance einmal gezeigt und unser Tempo war besonders im Rennen wirklich toll. Das Team hat in Sachen Strategie gute Arbeitet geleistet, alles lief gut, aber am Ende gab es eine Kollision mit Lewis."

Maldonado über seine Monaco-Stärke

Frage: "Du warst in Monaco schon immer gut, auch in den Nachwuchsformeln. Wie kannst du diese Form auf normale Rennstrecken transformieren?"


Maldonado: "Monaco ist eine sehr schwierige Strecke, vor allem mental, während des Rennens. Du musst Risiken nehmen. Ich kenne die Strecke sehr gut. Ich weiß, wie ich das Auto hindrehen muss, daher tue ich mir dort vielleicht ein bisschen leichter als auf anderen Strecken. Ich habe dort wirklich Freude am Fahren. Mir gefällt jede einzelne Kurve, jede Runde in Monaco - und die Atmosphäre ist einfach fantastisch."


Frage: "Du warst als Formel-1-Fahrer noch nie in Kanada. Du bist hier aber schon Kart gefahren, als du zwölf oder 13 Jahre alt warst, nicht wahr?"


Maldonado: "Ja, so ungefähr."


Frage: "Erinnerst du dich noch an Kanada?"


Maldonado: "Ja, ich erinnere mich. Hier bin ich zum ersten Mal. Die Strecke sieht umwerfend aus. Schauen wir mal, was hier geht. Am Anfang wird es sicher ein bisschen schwierig, ganz besonders für mich. Ich muss die Strecke erst lernen. Wir haben ein neues Aeropaket, also muss ich auch die neuen Teile kennenlernen. Es wird ein schwieriger Freitag, aber das ist eben mein Job. Ich werde mein Bestes geben und dann schauen wir, was wir hier drauf haben."


Frage: "Lewis, du kannst hier eine unglaubliche Statistik vorweisen. Du warst im Qualifying und Rennen immer Erster, mit Ausnahme der Kollision mit Kimi Räikkönen. Aber bis dahin war deine Bilanz makellos. Es scheint eine Strecke zu sein, auf der du über dich hinauswachsen kannst."


Lewis Hamilton: "Zuerst möchte ich sagen, dass es großartig ist, hier zu sein. Montreal ist ein fantastischer Ort und das Wetter ist toll. Ich kann nicht wirklich beantworten, warum ich hier bisher so erfolgreich war. Ich bin mir sicher, es hat mit der Atmosphäre zu tun. Die Fans hier sind spektakulär. Für mich ist Montreal einer der sechs besten Grands Prix des Jahres, die Stadt ist immer vollgepackt mit Fans - einfach ein toller Ort."

"Die Strecke hat auch eine große Geschichte. Gilles Villeneuve war hier immer spektakulär und für uns ist es ein Stadtkurs - zumindest für mich ist es ein Stadtkurs. Ziemlich wellig, ein bisschen wie eine Kartbahn. Wir müssen auch die Randsteine mitnehmen, was ich besonders genieße. Ich freue mich auf dieses Wochenende."

Montreal ist McLaren-Terrain

Frage: "Dein Sieg im Vorjahr war der elfte von McLaren, genauso viele wie Ferrari. Es scheint also auch für das Team eine gute Strecke zu sein."


Hamilton: "Ja. Wir sind uns nicht sicher, warum wir hier so schnell sind, aber unser Auto ist über die Randsteine in der Regel sehr stark. Wir haben eine brauchbare Höchstgeschwindigkeit und ich schätze, dass man sich auch nahe an die Mauern ranwagen muss, was mir besonders gut gefällt - dieses Wochenende hoffentlich nicht zu nahe! Es ist toll, dass ich zu diesen Siegen für das Team beitragen konnte. Hoffentlich können wir irgendwann an Ferrari vorbeiziehen."


Frage: "Kommen wir zum letzten Rennen. Entstand der Druck teilweise daraus, dass du unbedingt im WM-Rennen bleiben wolltest? Warst du übermotiviert und war dein Ausbruch dann eine Folge davon?"


Hamilton: "Es ist eine Kombination verschiedener Dinge. Alle Fahrer wissen, wie das ist - sogar ihr Journalisten wisst das -, wenn man unter Druck steht und unbedingt Erfolg haben will. Wir alle haben gute und schlechte Tage im Büro. Das war definitiv eines meiner schlechtesten Wochenenden im Büro, aber das ist Motorsport, das ist das Leben. Aus solchen Situationen lernt man. Die Pause war großartig. Ich habe zu Hause ein paar Tage lang trainiert und konnte meinen Kopf frei bekommen. Jetzt fühle ich mich wieder frisch und blicke einem positiven Wochenende entgegen."


Frage: "Sergio, schön, dass du hier bist. Was sind die letzten Neuigkeiten vom FIA-Arzt?"


Sergio Perez: "Ich war gerade bei einer Untersuchung und habe alle Tests der FIA absolviert. Alles ist in Ordnung. Wir haben ihnen die Ergebnisse unserer Ärzte gegeben und alles ist in Ordnung, sodass ich dieses Wochenende wieder fahren kann."


Frage: "Du darfst also fahren? Gute Neuigkeiten?"


Perez: "Ja."


Frage: "Was hast du seit Monaco gemacht, um wieder fit zu werden?"


Perez: "Sie haben mich am Montag aus dem Krankenhaus entlassen. Ich bin zwei oder drei Tage in Monaco geblieben und habe mich vom Unfall erholt. Dann flog ich nach Zürich, um dort in einer Klinik weitere Checks durchführen zu lassen, und danach war alles bestens. Dann ging es weiter nach Mexiko, was von hier nicht weit weg ist. Ich war ein paar Tage zu Hause, was mir sehr gut getan hat. Am Montag und Dienstag war ich schon wieder Kartfahren. Ich bin okay."

Perez zum ersten Mal in Montreal

Frage: "Das Kartfahren diente dazu, dich wieder in Schuss zu bringen?"


Perez: "Ja, klar. Nach einem schweren Unfall hilft es immer, wenn man zumindest mit irgendetwas fahren kann."


Frage: "Ist dieses Rennen wie ein Heimspiel für dich, weil es zumindest der gleiche Kontinent ist?"


Perez: "Ja, natürlich. So nahe ist sonst keine Strecke, es sind viele Mexikaner hier. Ich hoffe, dass es ein besonderer Grand Prix für mich wird."


Frage: "Die Strecke ist neu für dich. Hast du sie im Simulator geübt oder nur mit der PlayStation?"


Perez: "Nur mit der PlayStation. Eigentlich hätte ich im Simulator trainieren sollen, aber das war nach dem Unfall in Monaco nicht möglich. Ich habe mir viele Onboard-Aufnahmen angesehen. Ich glaube, es ist eine ganz besondere Strecke. Du bist immer sehr nahe an den Mauern und für eine gute Runde musst du attackieren, um das Maximum aus dem Auto und der Runde herauszuholen."

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Für Sergio Perez standen zunächst die FIA-Tests auf dem Programm Zoom Download


Frage: "Lewis, du sagst, dass McLaren auf dieser Strecke gut ist und du auch. Ist das vielleicht eure größte Chance, Red Bull zu schlagen, weil sie in Montreal traditionell leichte Probleme haben?"


Hamilton: "Ich hoffe es, aber sie waren bisher auf jeder Strecke schnell. Sie waren auf allen Strecken unglaublich erfolgreich, also schließe ich daraus, dass das auch hier der Fall sein wird. Aber vielleicht ist der Abstand ein bisschen kleiner als in Barcelona, wie wir das auch schon beim letzten Rennen gesehen haben. Von den bevorstehenden Rennen ist das hier jedenfalls eines derjenigen, die uns besser liegen müssten."


Frage: "Es wird hier zwei DRS-Zonen geben. Inwieweit verändert das deiner Meinung nach die Komplexität des Rennens?"


Hamilton: "Wir verwenden DRS ja auch im Qualifying, und zwar überall, wo wir können. Das Tolle hier ist, dass viel überholt wird. Es gibt die lange Gerade beim Herausbeschleunigen aus der Haarnadel. Es ist immer noch nicht einfach, jemandem durch die Kurven zu folgen, denn dafür brauchst du immer noch Anpressdruck, aber das DRS sollte möglich machen, dass man noch näher heranfahren kann. Es ist eine sehr, sehr lange Gerade."

Zu einfaches Überholen durch DRS?

"Ich weiß nicht genau, wo die DRS-Zone anfängt und aufhört, aber DRS wird das Racing hier noch besser machen. Die FIA muss dann einschätzen, ob es schon zu einfach wird oder nicht. Wir werden mit ihnen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Zonen an den richtigen Plätzen gesetzt werden. Bisher hat es dieses Jahr zu fantastischen Rennen geführt und es hat ermöglicht, dass die Überholmanöver sicher waren. Das werden wir dieses Wochenende wieder erleben."


Frage: "Wäre es vielleicht noch aufregender, die zweite Zone bei der 'Wall of Champions' zu haben, damit derjenige, der in Zone eins überholt wird, in Zone zwei kontern kann?"


Hamilton: "Ja. Ich schätze, es wird viel schwieriger. Wenn du einen überholst, dann bist du vorbei, aber er darf DRS in der nächsten Zone verwenden. Das macht es schwieriger, denn normalerweise kannst du dich nach einem Überholmanöver in der ersten Runde ein bisschen absetzen, damit der Gegner nicht gleich in der nächsten Runde attackieren kann. Aber mit DRS werden sie dir direkt im Nacken hängen, daher ist es auch Strategie, wo man DRS am besten einsetzt. Vielleicht probieren es einige in der ersten DRS-Zone gar nicht, um die zweite abzuwarten und sich dann nach dem Manöver auf dem Rest der Runde ein bisschen Luft verschaffen zu können."

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Entschuldigung: Lewis Hamilton bedauert die Ereignisse von Monte Carlo Zoom Download


Frage: "Gestern bist du in Mont Tremblant einen Ferrari gefahren. Ist das ein Trend, der sich da abzeichnet?"


Hamilton: "Nein, nein, nein. Ich war im Haus eines Freundes und das waren die einzigen Autos, die sie hatten, daher bin ich damit gefahren."


Frage: "Hat es Spaß gemacht, gleichzeitig auch Kart zu fahren?"


Hamilton: "Bin ich gar nicht. Ich hatte es vor, denn mein Freund hat viele Autos. Ich wollte den McLaren GTR fahren, denn ich hielt es für schlau, ein paar Runden mit einem Straßenauto zu fahren. Leider sind es nur ein paar Runden geworden, aber ich werde dorthin definitiv zurückkehren, um ein bisschen Bremsen und Reifen zu verschleißen. Kostet nichts, macht also Spaß!"


Frage: "Nach Monaco hast du mit dem FIA-Präsidenten Briefe ausgetauscht. Wie ist deine Stimmung jetzt? Findest du nicht, dass du zu oft als Person kritisiert wirst, nicht so oft als Fahrer? Findest du, dass du unter permanenter Beobachtung stehst?"


Hamilton: "Nein. Nach dem Grand Prix hatte ich ein bisschen Zeit, um über mein Verhalten nachzudenken. Es war einfach ein schlechter Tag im Büro, also habe ich der FIA einen Brief geschrieben, um mich zu entschuldigen. Ich habe auch mit den Fahrern gesprochen. Ich hielt das für notwendig. Ich glaube auch, dass das der richtige Weg war, um diese Sache hinter mir zu lassen."

Lob für die FIA-Kommissare

"Das ist eben Racing. Wenn du ehrgeizig bist - und das ist die Königsklasse des Motorsports - und es nicht einfach ist, jemanden zu überholen, dann ist jedes Manöver fragwürdig. Manchmal kriegst du es hin, manchmal nicht. Ich überhole ziemlich oft, daher lässt es sich nicht vermeiden, dass es manchmal gut geht und manchmal schief."

"Die Kommissare leisten aber großartige Arbeit. Seit ich in der Formel 1 bin, wird die Konstanz der Regeln und die Herangehensweise der Kommissare immer besser. Dass nun immer ein Rennfahrer dabei ist, hat definitiv geholfen. Mir wäre es zwar lieber, weniger oft im Büro der Kommissare zu sein - und glaubt mir, ich versuche alles -, aber früher musste ich halt ins Büro des Schuldirektors, also bin ich diese Situation schon mein ganzes Leben lang gewöhnt! Ich werde mich aber bessern und versuchen, aus den Situationen, die ich bisher erlebt habe, zu lernen."


Frage: "Rubens Barrichello, der Vorsitzende der Fahrergewerkschaft, hat heute gesagt, dass die Fahrer nicht grundsätzlich dagegen sind, in Bahrain zu fahren. Stimmt das und wenn ja, warum ist es keine Grundsatzfrage?"


Sutil: "Ich sehe das so: Solange es sicher ist, kann ich dort fahren, aber das ist nicht mein Zuständigkeitsbereich, also vertraue ich der FIA und der FOTA, dass sie eine Lösung finden. Aber solange es sicher ist, habe ich kein Problem damit. Es ist ein guter Ort, die Strecke gefällt mir. Mehr kann ich dazu nicht sagen."


Petrow: "Die Frage ist nur die Sicherheit. Die FIA weiß, was sie zu tun hat. Wenn sie sehen, dass es nicht gefährlich ist, werden wir fahren. Wenn es noch gefährlich ist, dann wäre es besser, nicht zu fahren."


Maldonado: "Warten wir auf die FOTA-Entscheidung. Wir Fahrer lieben das Fahren. Sie haben dort eine schwierige Zeit, aber wir müssen abwarten und sehen, was sie entscheiden."


Hamilton: "Ich denke, die Fahrer haben schon das Meiste gesagt. Hoffentlich treffen die Teams, die FIA und die Fahrer gemeinsam die richtige Entscheidung. Wir Fahrer verlassen uns darauf, dass die richtigen Entscheidung getroffen werden. Wir wollen fahren, nicht nur für unser eigenes Wohl, sondern auch für das Wohl von anderen."


Perez: "Für mich war es nach dem Unfall vor allem wichtig, wieder auf die Beine zu kommen, daher bin ich nicht auf dem neuesten Stand. Ich werde mit dem Team sprechen und sehen, was sich getan hat. Ich weiß nicht, ob schon alles für ein Rennen dort klar ist, aber wenn mein Team zustimmt und alle Fahrer zustimmen, dann sehe ich kein Problem, solange es sicher ist."

Lieber wie Senna als wie Schumacher

Frage: "Lewis, kommen wir noch einmal auf Monte Carlo zurück. Ist es korrekt, dein Verhalten mit dem des jungen Schumacher und des jungen Alonso zu vergleichen?"


Hamilton: "Schumacher ist ja nicht mehr wirklich jung... Ah, du meinst, als er noch jünger war? Ich hoffe nicht. Ich halte mich für einen leidenschaftlichen Fahrer. Ich kann gar nicht genug betonen, wie leidenschaftlich ich beim Rennfahren bin und wie viel Druck ich mir selbst auferlege - zusätzlich zum Druck, den dieser Job mit sich bringt. Es ist unweigerlich so, dass du manchmal das Richtige und manchmal das Falsche sagst. Gilles Villeneuve und Ayrton (Senna; Anm. d. Red.) waren auch sehr leidenschaftliche Rennfahrer. Mir wäre lieber, wenn man sich an mich eines Tages ähnlich erinnert wie an sie."


Frage: "Jean Todt hat gesagt, dass er ohne deinen Brief eine Strafe für sechs Rennen in Erwägung gezogen hätte. Spielte das eine Rolle, als du ihm geschrieben hast, und bist du im Nachhinein froh, dass dir das erspart bleibt?"


Hamilton: "Daran dachte ich nicht, nein, aber wie schon gesagt: Ich hatte Zeit, über das Wochenende nachzudenken, also habe ich Jean und der FIA eine ehrliche Entschuldigung geschrieben. Darauf erhielt ich einen großartigen Brief retour. So konnte ich das hinter mir lassen und dafür bin ich sehr dankbar. Ich will das Beste für den Sport und ich möchte dazu beitragen, den Sport zu verbessern."


Frage: "Wenn du sagst, du hast mit den Fahrern gesprochen, beinhaltet das auch den Herrn hinter dir, Herrn Maldonado, und Herrn Massa? Herr Massa hat ja gesagt, dass er eine Sperre für angemessen hält, damit du deine Lektion lernst..."


Hamilton: "Ich kenne Felipe wirklich gut, schon seit der Formel 3, vielleicht GP2, habe also eine relativ gute Beziehung zu ihm. Ich habe ihn angerufen und er hat sich beruhigt, konnte die Position verstehen und ich habe ihn schon... Ich kenne ihn seit vielen Jahren - ihn selbst, seine Familie. Er leistet fantastische Arbeit, war an jenem Wochenende sehr schnell und wollte natürlich niemanden aus dem Grand Prix befördern."

"Monaco ist zum Überholen einer der schwierigsten Grands Prix. Die Fahrer verstehen, dass es in der Hitze des Gefechts leicht ist, das Falsche zu sagen. Im Nachhinein kommt man dann drauf, dass man nicht in der richtigen Position war, um ein Manöver zu setzen. Daher war es mir ein Anliegen, ihnen das klarzumachen und mich für meine Aussage zu entschuldigen."

Perez mit FIA-Tests zufrieden

Frage: "Sergio, bestand jemals ein Zweifel daran, ob du hier in Montreal fahren kannst? Und wie sehen die Tests der FIA aus, die entscheiden, ob du fahren darfst oder nicht?"


Hamilton: "Nach dem Unfall war eigentlich geplant, dass ich am Sonntag entlassen werde, aber ich fühlte mich etwas schummrig, also blieb ich eine weitere Nacht. Es war genug Zeit und wir waren immer guter Dinge, dass ich mich rechtzeitig erholen würde. Die Ärzte waren sehr guter Dinge, dass nichts beschädigt war, daher war es nur eine Frage der Zeit, bis wieder alles normal sein würde. Das ging sehr schnell. Sie haben all ihre Tests gemacht. Es sind gute Tests. Sie haben meine Knochen getestet, meine Reaktionen, mein Gedächtnis. Ich fühle mich nicht krank und habe keine Kopfschmerzen und sie haben auch die Befunde meiner Ärzte gelesen."


Frage: "Lewis, blicken wir noch einmal auf Monaco. In der ersten Runde hat dich Michael Schumacher in der Haarnadel überholt. Kannst du das noch einmal rekapitulieren? Du hast vielleicht gedacht, dass du einen Reifenschaden hattest oder so, denn es sah komisch aus. Was ist da passiert? Michael ist da einfach an dir vorbeigefahren."

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Adrian Sutil fährt immer wieder gerne auf dem Stadtkurs in Montreal Zoom Download


Hamilton: "Er hat mich auf dem falschen Fuß erwischt. Ich schaute auf die Jungs vor mir, denn da staute es sich. Ich bemerkte erst sehr spät, dass er innen kam, und machte die Tür nicht zu. Ich habe ihm genug Raum gelassen, um mich zu überholen. Das Rennen wird nicht in der ersten Runde gewonnen. Vielleicht hat mich auch diese Erfahrung dazu verleitet, es an der gleichen Stelle zu probieren, vielleicht habe ich deswegen dort ein ziemlich opportunistisches Manöver gesetzt. Ich hatte aber leider nicht so viel Platz wie Michael."


Frage: "Adrian, kannst du deinen Zwischenfall mit Kobayashi bei Mirabeau schildern?"


Sutil: "Das Einzige, was ich mitbekommen habe, war, dass er mich am Hinterrad leicht getroffen hat. Dadurch verlor ich die Kontrolle über das Auto. Ich konnte es wieder abfangen, aber er kam an mir vorbei. Die Kommissare schauten sich das an und er wurde verwarnt. Damit bin ich einverstanden. Ich war in der Phase ein bisschen langsamer, weil ich ein Reifenproblem hatte, also versuchte er es. Es ist schwierig, in Monaco zu überholen. Sagen wir, es war an der Grenze, aber ich habe kein Problem damit."


Frage: "Adrian und Lewis, ihr habt vorhin schon gesagt, wie gerne ihr nach Montreal kommt. Könnt ihr das vielleicht noch in Kontext setzen und mit anderen Rennen vergleichen?"


Sutil: "Diese Strecke ist wie gesagt mehr wie ein Stadtkurs. Sie macht immer Spaß, ist ein bisschen anders als die normalen Kurse, wo die Auslaufzonen groß sind und man mit einigen Fehlern davonkommt. Hier steht die Mauer und du musst beim Fahren aufpassen. Es ist aber auch eine tolle Strecke, um zu racen und zu überholen, Manöver zu setzen."

Schwärmen über Montreal

"Die Strategie ist hier ziemlich wichtig und ich würde sagen, es ist insgesamt ein besonderes Wochenende. Okay, manchmal hast du nur ein normales Wochenende, an dem es hauptsächlich um das Rennfahren geht. Das ist auch hier so, aber man kann die Atmosphäre und die Fans entlang der Strecke regelrecht spüren. Die Strecke liegt in der City, was ich sehr mag und alles ganz besonders macht. Es ist schon etwas anderes als auf einer permanenten Rennstrecke."


Hamilton: "Zuallererst gehört die Stadt weltweit zu meinen Lieblingsstädten. Sie ist sehr kosmopolitisch angehaucht und hat großartige Restaurants und das Wetter war auch jedes Mal fantastisch, wenn wir hier waren. Ich war noch nie hier, wenn der Grand Prix nicht hier war, aber jedes Mal, wenn ich hier war, war die Stadt extrem lebendig. Sie stellen eine tolle Show auf die Beine und sind hervorragende Gastgeber für alle Fans."

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Hofft auf einen weiteren Anstieg seiner Formkurve: Pastor Maldonado Zoom Download

"Und dann ist da die Strecke auf einer kleinen Insel mit außergewöhnlicher Geschichte, wie Adrian schon gesagt hat. Stadtkurse sind meine Lieblingsstrecken, denn sie sind am riskantesten und schwierigsten. Das ist einfach toll. Es ist eine dieser Strecken, auf denen Anpressdruck nicht das Wichtigste ist. Es ist eine Kombination aus Höchstgeschwindigkeit und Topspeed am Ende der Geraden, damit man überholen kann. Es gibt diese enorm lange Gegengerade, wie es sie nicht auf vielen Strecken gibt, und die Fans..."

"Ich habe noch nie erlebt, dass die Tribünen nicht gerammelt voll waren! Manchmal kommt man zu Strecken mit ein paar tausend Leuten, aber die Atmosphäre ist nicht vorhanden. Dann kommt man hierher und man spürt sofort das Kribbeln. Ich bin mir sicher, den Zuschauern geht es genauso, denn man kann sehen, wie leidenschaftlich sie sind. Das ist spektakulär."


Frage: "Du hast vorhin sehr negativ geklungen, was deine Chancen hier angeht..."


Hamilton: "Da wurde ich dann falsch verstanden."


Frage: "Unterm Strich muss es eine der Strecken sein, die euch am meisten liegen, nicht wahr? Gehst du als Favorit in dieses Wochenende?"


Hamilton: "Ich gehe nie gern als Favorit in ein Wochenende und ich komme nicht besonders optimistisch rüber. Ich bin nicht Muhammad Ali. Ich werde nicht hierherkommen und sagen, dass es das beste Wochenende aller Zeiten wird. Ich habe gerade ein schwieriges Wochenende hinter mir, an dem ich eigentlich schnell war. Ich trete gegen einige sehr, sehr talentierte Fahrer an, die auch schnell sind, also lasse ich lieber die Taten auf der Rennstrecke sprechen. Ich hoffe, dass unser Auto hier gut funktioniert. Ich fühle mich im Kopf sehr gut. Hoffentlich trägt das auch zu einem guten Ergebnis bei."

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