• 12. Mai 2011 · 10:43 Uhr

Button enttäuscht: "Habe nichts falsch gemacht"

Jenson Button im Interview: Warum sein Rennen in der Türkei nicht aufging, welche Schlüsse er zieht und wie man in Barcelona und Monaco wieder siegen will

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Doppelsieg im Vorjahr und Lewis Hamiltons Triumph in China war McLaren als Siegkandidat nach Istanbul gekommen, doch schließlich schafften es die beiden britischen Weltmeister mit den Plätzen vier und sechs nicht einmal auf das Podest.

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Jenson Button setzte im Gegensatz zu seiner Konkurrenz auf eine Dreistopp-Strategie, doch auch dieser vermeintlich kluge Schachzug, sich einen Stopp zu sparen, ging schließlich nicht auf. Im Interview spricht der McLaren-Star über die Gründe, seine Erkenntnisse nach dem Rennen in der Türkei und erklärt, wieso McLaren nicht an die starke Form von China anschließen konnte.

Frage: "Jenson, beim Rennen in der Türkei hatte man den Eindruck, dass du zwar die richtigen Karten hattest, diese aber nicht zur rechten Zeit ausspielen konntest."

Jenson Button: "Ja, so ziemlich. Wie alle anderen waren wir zu Beginn des Rennens der Meinung, dass drei Stopps die beste Strategie wären. Während es aber schnell offensichtlich wurde, dass sich alle anderen zu einer Vierstopp-Strategie drängen ließen, achtete ich im ersten Stint auf meine Reifen, holte im Vergleich zu den Autos um mich herum ein paar Runden heraus und war immer noch auf Kurs für eine Dreistopp-Strategie."

"Wir waren auf Kurs zu einem ordentlichen Resultat, doch dann litt ich darunter, dass mich das Team für die Lebensdauer der Reifen ein bisschen zu früh hereinholte, damit ich freie Bahn habe. Dann kam ich im Verkehr wieder raus und dieser Stopp, den wir etwas früher als notwendig durchgeführt hatten, sorgte für einen langen Schlussstint. Aufgrund der Reifen, die längst nicht mehr optimal funktionierten, fehlte das Tempo."

Frage: "Welche Schlüsse ziehst du daraus?"

Button: "Es ist enttäuschend, denn ich habe im Cockpit eigentlich nichts falsch gemacht. Ich fuhr ein sauberes, starkes Rennen und schaute auf meine Reifen, was mir am Ende etwas geschadet hat. Bei den ersten drei Rennen hatten wir gesehen, dass die Lernkurve der Teams und Fahrer mit diesen Reifen steil nach oben geht. Daher müssen wir dieses Rennen als weitere Erfahrung sehen und voranschreiten. Ich denke, dass an diesem Sonntag alle etwas gelernt haben und hoffentlich können wir uns das sobald wie möglich zunutze machen."

"Abgesehen davon war unser Auto nicht schnell genug, um am Sonntag um den Sieg zu fahren. Wenn man in einem Auto sitzt, bei dem das Tempo stimmt, dann macht das auch die Strategie einfacher. Wenn du aber gezwungen bist, zu pushen, dann musst du manchmal an der Grenze agieren oder versuchen, eine weniger als perfekte Strategie zum Arbeiten zu bringen. Wir haben nie gesagt, es wäre einfach, und wir sind zuversichtlich genug, um etwas zu riskieren. Ich bin zuversichtlich, dass wir bei den kommenden beiden Rennen wieder wie üblich an der Spitze zurück sein werden."

Frage: "Es sah so aus, als hätte die Leistung des Teams in der Türkei einen Dämpfer erlitten. Glaubst du, dass ihr in Spanien und in Monaco zurückschlagen werdet?"

Button: "Wir hatten geplant, in der Türkei ein paar nützliche Updates einzusetzen, aber aus unterschiedlichen Gründen brachten wir sie nicht auf das Auto. Wie wir schon gesagt haben, ist der Titelkampf eigentlich ein Entwicklungsrennen. In der Türkei sind wir etwas gestolpert, denn die erwarteten Fortschritte waren nicht wirklich da."

"Ich weiß aber, wie dieses Team reagiert. Es hat ihnen nicht gefallen, in der Türkei abzustürzen, und wir vertrauen darauf, dass uns einige unserer geplanten Updates das Tempo und die Zuverlässigkeit geben werden. Ich bin also zuversichtlich, dass wir diese Teile in Barcelona wieder am Auto haben werden. Wir entwickeln auch ständig neue Lösungen und ich weiß, dass die Designer an allen Fronten hart pushen, damit wir in einer Position sind, aus der wir Rennen gewinnen können."

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