Alonso: Ferrari-Updates und der Mercedes-Faktor
Ferrari-Star Fernando Alonso erkennt bei seinem Team eine gute Tendenz: Den Rückstand auf Red Bull erheblich verkleinert - McLaren und Mercedes auf Augenhöhe
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, wie bist du mit der Qualifikation und deinem fünften Rang zufrieden?"
Fernando Alonso: "Es war okay. Wir haben das beste aus unseren Möglichkeiten gemacht. Unser Auto ist auf eine Runde besser geworden. Ich konnte locker mit harten Reifen im ersten Abschnitt fahren, dann in Q2 optimal durchkommen. Ich stehe als Fünfter wenigstens auf der besseren Seite der Startaufstellung. Das macht viel aus."
Frage: "Wie bewertest du eure Updates am Auto?"
Alonso: "Man kann es noch nicht so gut einschätzen. Wir haben noch kein wirklich klares Bild davon, inwieweit sich die anderen Teams verbessert haben. Wir kümmern uns aber ohnehin nur um unsere eigene Arbeit. Unser Auto ist besser, es ist einfacher zu fahren und konkurrenzfähiger."
"In China waren wir 1,4 Sekunden von der Pole-Position entfernt, hier sind es nur noch acht Zehntelsekunden. Es geht in die richtige Richtung. Nun müssen wir eine weitere Sekunde finden, um ganz nach vorne zu kommen. Ich hoffe, dass uns dies innerhalb der kommenden zwei oder drei Rennen gelingen kann."
Frage: "Du hast dich beim letzten Versuch nicht mehr gesteigert. Hättest du vielleicht einen Reifensatz sparen sollen?"
Alonso: "Nein, das war keine Option. Jenson war nur knapp hinter mir, ich konnte einfach nicht nur in der Box abwarten. Das wäre also zu riskant gewesen. Leider war ich beim letzten Versuch eine halbe Sekunde langsamer als zuvor."
Frage: "Welchen Anteil hast du an den kurzfristigen Verbesserungen? Hast du in der Firma Druck gemacht?"
Alonso: "Ja, ich war eine komplette Woche in der Fabrik. Ich habe oft im Simulator gesessen, dort viele zukünftige Updates ausprobiert. Ich muss sagen, dass die Stimmung in der Fabrik super war. Alle waren extrem entschlossen und fokussiert. Alle waren bemüht, unsere Probleme besser zu verstehen und Abhilfe zu schaffen. Das Ergebnis sieht man nun hier in der Türkei."
"Es ist doch deutlich erkennbar, dass wir nun viel konurrenzfähiger sind. In China hätten wir noch nicht davon träumen können, im Qualifying vor Button zu sein. Hier ist uns das nun gelungen. Wir haben einen Schritt geschafft, wissen aber gleichzeitig auch, dass es noch nicht genug war. Wir müssen noch weiter zulegen."
Frage: "Wird diese Aufholjagd in diesem Jahr ähnlich schwierig wie im vergangenen Jahr?"
Alonso: "Es ist immer schwierig, zwei Jahre miteinander zu vergleichen. Eigentlich ist die Situation ähnlich wie im vergangenen Jahr: Red Bull hat das dominante Auto. Der Unterschied ist aber, dass sie im vergangenen Jahr trotz ihrer Stärke nicht immer die entsprechenden Punkte eingefahren haben. Unsere Aufgabe ist dennoch grundsätzlich die gleiche. Wir müssen aufholen und hoffen, dass wir schon ab diesem Rennen in der Türkei mehr Punkte sammeln können.
Frage: "Mercedes ist in diesem Jahr auf einem ähnlichen Niveau, Nico steht beispielsweise hier vor dir. Macht es die Aufgabe noch schwieriger, weil noch ein anderes Team fleißig Punkte sammeln könnte?"
Alonso: "Mal sehen. Fest steht, dass Mercedes hier ein starkes Bild abgibt. Die sind gut unterwegs. Wir alle wollen Red Bull packen, aber nun ist Mercedes eben noch ein Faktor, der dazwischen liegt. Das bringt noch mehr Wettbewerb. Wenn wir ganz vorne sind, dann ist es besser für uns, wenn sie vor uns sind, dann nehmen sie uns Punkte weg. Aber so ist es nun einmal. Red Bull stand in den vergangenen Jahren oft in der ersten Startreihe und hat dann sonntags nicht die volle Punktzahl daraus gemacht. Mal sehen, was hier passiert."