• 23. März 2011 · 18:28 Uhr

Barrichello: "Der Heckflügel macht so viel Spaß"

Rubens Barrichello im Interview: Warum der Routinier ein Fan des verstellbaren Heckflügels ist und mit welchen Erwartungen er in seine 19. Saison geht

(Motorsport-Total.com) - Die meisten Fahrer haben die neuen Überholhilfen bisher heftig kritisiert. Das Urteil des längstdienenden Formel-1-Piloten Rubens Barrichello fällt daher überraschend aus: Der brasilianische Williams-Pilot glaubt nicht nur, dass die Rennen durch den verstellbaren Heckflügel besser werden, er schwärmt sogar über das Gefühl, wenn man den Knopf am Lenkrad drückt. Was sich der Routinier von der Saison 2011 erwartet, ob er es genießt, seinem neuen Teamkollegen Pastor Maldonado zu helfen und womit er den neuen Heckflügel vergleicht, verrät er im Interview.

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Barrichello ist auch in seiner 19. Saison die Freude an der Formel 1 anzumerken Zoom Download

Frage: "Rubens, das ist deine 19. Formel-1-Saison. Genießt du es so sehr wie zu deinen Anfängen 1993?"

Rubens Barrichello: "Ja, das tue ich. Es gibt Zeiten in deiner Karriere, in denen du nicht das tun kannst, was du tun willst. In der Formel 1 ist abgesehen vom Fahren des Autos sehr viel zu tun. Es gab einen Zeitpunkt in meiner Karriere, als alles etwas aus den Fugen geraten war. Jetzt habe ich aber das Gefühl, dass alles zusammenpasst und die Leute um mich herum wissen, was ich mag. Ich habe die Freiheit, das zu tun, was ich liebe: das Fahren. Ich genieße es viel mehr als jemals zuvor. Ich bin so zufrieden damit, in so einem Alter zu fahren und immer noch konkurrenzfähig zu sein."

Frage: "Wie konkurrenzfähig kann der FW33 diese Saison sein?"

Barrichello: "Eine schwierige Frage, denn manche Leute glauben, dass du sie davon überzeugen willst, dass das Auto konkurrenzfähig oder nicht konkurrenzfähig ist. In Wahrheit liegen aber zumindest fünf Sekunden zwischen einem Run mit viel und einem mit wenig Sprit und man weiß nicht, wo irgendeines der anderen Teams jetzt steht. Wir können uns derzeit nur mit uns selbst vergleichen und das Auto ist konkurrenzfähiger als letztes Jahr."

"Jeder hat derzeit Probleme mit KERS und all den neuen Teilen am Auto. Ich glaube aber, dass wir bisher gute Arbeit geleistet haben, wir müssen uns nur noch weiter verbessern. Der Schritt, den wir im Vergleich zum Ende des Vorjahres machen wollen, soll so groß wie möglich sein."


Frage: "Wie hat sich die Beziehung zu Cosworth seit dem vergangenen Jahr entwickelt?"
Barrichello: "Letztes Jahr war alles sehr stressig, daher hatten wir Probleme, alles rund um den Motor anzupassen und es richtig anzuordnen. Die Arbeitsbeziehung zwischen Cosworth und Williams war aber schon immer gut."

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Frage: "Du hast dieses Jahr wieder einen Rookie an deiner Seite. Wie fühlt sich das an und genießt du es, ihm bei der Entwicklung als Fahrer zu helfen?"

Barrichello: "Am Ende konzentriere ich mich darauf, das Auto und das Team weiterzubringen. Dein Teamkollege ist nur hier, um dich zu pushen und damit du härter arbeitest. Das war bei Nico der Fall und ich hoffe, dass es auch mit Pastor so sein wird."

Frage: "Viel wurde über die Rückkehr von KERS, den verstellbaren Heckflügel und über die neuen Reifen geredet. Welcher Faktor wird sich am stärksten auf die Rennen auswirken?"

Barrichello: "Ich glaube, dass Rennfahrer im Cockpit so organisiert wie noch nie sein müssen. Sie müssen daran denken, wann sie das KERS und den Heckflügel benützen - die Arbeitslast auf dem Fahrer ist also viel größer. Alles, was ich sagen kann ist, dass die Rennen in dieser Saison spannend werden."

"Es gibt viel zu tun, es macht aber so viel Spaß, wenn du den Heckflügel aktivierst und das Auto einfach fliegt. Ich habe einem meiner Kinder beschrieben, dass es sich anfühlt, wie wenn du auf einer dieser kleinen Rennmaschinen sitzt, mit denen wir im Shoppingcenter spielen, und dann den Nitro-Knopf drückt. Es ist das gleiche Gefühl und Fahrer mögen das. Ich glaube, dass die Rennen dadurch besser werden."

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