• 28. Januar 2011 · 14:49 Uhr

Massa: "Ich bin hier, um zu siegen"

Ferrari-Pilot Felipe Massa im Interview über seine Sitzposition im neuen F150, die Reifen von Pirelli und seine Chancen im Team gegen Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa hat die Saison 2010 nun endgültig hinter sich gelassen. Neben Ferrari-Neuzugang Fernando Alonso musste sich der brasilianische Rennfahrer einerseits teamdienlich verhalten, hatte andererseits aber auch mit diversen weiteren Problemen zu kämpfen. Zumindest die Schwierigkeiten in Bezug auf die Reifen dürften mit dem Wechsel auf Pirelli erledigt sein, wie Massa in seiner Medienrunde in Maranello erläutert. Der 29-Jährige gibt sich in diesem Jahr zudem sehr kämpferisch.

Foto zur News: Massa: "Ich bin hier, um zu siegen"

"Mein Auto": Felipe Massa posiert mit dem neuen Ferrari F150 in Maranello Zoom Download

Frage: "Felipe, wie ist es um deine Sitzposition im neuen Ferrari F150 bestellt? Du bist nicht gerade groß und nun ist die Nase des Autos noch etwas höher als früher. Wirst du deshalb Probleme mit der Sicht nach vorne bekommen oder konntet ihr das durch den Fahrersitz umgehen?

Felipe Massa: "Wir haben natürlich intensiv an der Fahrerposition gearbeitet."

"Aufgrund der hohen Nase mussten wir ein paar Veränderungen einführen. Es stimmt: Hätten wir da nichts gemacht, hätte die Sicht nach vorne durchaus problematisch sein können. Ich konnte das Auto noch nicht fahren, doch es scheint okay zu sein. Es sollte so sein, wie wir uns das vorstellen. Ich rechne nicht mit Schwierigkeiten bei der Sicht nach vorne."

Frage: "Im vergangenen Jahr kamst du nicht sehr gut mit dem Ferrari zurecht. Konntest du ausgehend von dieser Erfahrung einen Input für die Entwicklung des F150 geben?"

Massa: "Na klar. Es wurden auch einige Veränderungen umgesetzt."

"Die Pirelli-Pneus haben bis jetzt einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen."Felipe Massa
"Ich betonte stets, dass ich die Reifen nicht besonders mochte. Damit hatte ich große Schwierigkeiten. Die Pirelli-Pneus haben bis jetzt einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Am ersten Pirelli-Testtag im November arbeitete ich zudem an meinem Fahrstil. Das ist positiv. Ich versuchte nicht, irgendetwas anders zu machen. Mit den neuen Reifen fiel es mir aber leichter, das Auto zu fahren."
"Ich denke, ich befinde mich nun in einer anderen Situation - im Hinblick auf meine Probleme von 2010. Hoffen wir einfach darauf, dass das Auto von Anfang an gut funktioniert. Das ist wichtig, denn wir haben es mit einer überaus konkurrenzfähigen Meisterschaft zu tun. So war es schon im vergangenen Jahr und so wird es auch 2011 wieder sein."

Fotos: Präsentation des Ferrari F150


Massa setzt auf den Pirelli-Vorderreifen

Frage: "Was wird sich durch die Pirelli-Reifen verändern? Wie müssen diese Pneus beschaffen sein, damit du besser mit ihnen zurecht kommst als mit den Bridgestones von 2010? Zweite Frage: In Schanghai und Hockenheim gab es 2010 gewisse Situationen. Hast du bestimmte Garantien vom Team eingeholt?"

Massa: "Zur ersten Frage: Die Vorderreifen hatten sich von 2009 zu 2010 komplett verändert."

"Der Grip an der Vorderachse ging verloren und ich stand plötzlich vor einer ganz anderen Situation. Es war schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Speziell in der Qualifikation müssen die Vorderreifen halt gut funktionieren. Ich musste da einiges umstellen, um meine Vorderreifen zum Arbeiten zu kriegen."

"Ich bin Teil eines Teams, für das ich unbedingt gewinnen will."Felipe Massa
"Dadurch, dass ich das Auto anders einstellte, arbeiteten die Pneus allerdings nicht mehr so gut. Wir hatten also im Prinzip ständig mit dem Setup des Fahrzeugs zu kämpfen. Wir wollten einfach die richtige Lösung für mich finden. Das alles nagte schon schwer an mir. Bei den Pirelli-Tests hatten wir unterm Strich die gleichen Einstellungen am Auto, doch die Vorderreifen waren besser."

"Vielleicht wird es in den Rennen nun ein paar Boxenstopps mehr geben, doch vom reinen Fahren her hast du als Pilot nun mehr Grip an den Vorderreifen. Das war schon immer wichtig für meinen Fahrstil. Ich hoffe, das zieht eine konkurrenzfähige Saison von A bis Z nach sich. Man muss sich darauf verlassen können, besser unterwegs zu sein. Zur zweiten Frage: Ich bin Teil eines Teams, für das ich unbedingt gewinnen will."

"Deswegen bin ich hier. Ich bin nicht hier, um Rennen zu fahren. Ich bin hier, um zu siegen. Ich habe also eine Garantie. Wenn mir ein Team nicht die Garantie bieten würde, einen Grand Prix zu gewinnen, so würde ich diesem Rennstall nicht beitreten. Ich vertraue meinem Team zu einhundert Prozent. Ich weiß: Sie geben mir das perfekte Auto, mit dem ich so viele Rennen wie möglich gewinnen kann."

Mehr Knöpfe - mehr Probleme?

Frage: "Fernando ist kein großer Fan von zu vielen Knöpfen am Lenkrad. Wie siehst du das? Du hast ja schon einmal an der Seite von Michael Schumacher gearbeitet..."

Massa: "Niemand findet es toll, wenn es zu kompliziert wird und man so viele Dinge gleichzeitig zu erledigen hat, denke ich. Als Pilot muss man sich heute um sehr viele Sachen kümmern, dabei sollten wir uns auch noch auf das Fahren an sich konzentrieren. Unsere Aufgabenliste ist also recht umfangreich."

"Unsere Aufgabenliste ist recht umfangreich."Felipe Massa
"Wir müssen aber auch an die Zukunft denken und die Technologie auf Spitzenniveau halten. Das ist gut für die Formel 1 und auch für uns. Wir müssen halt den richtigen Weg finden, denn wir fahren Rennen, kämpfen gegeneinander und überholen. Nebenher müssen wir viele Dinge am Lenkrad überblicken, um alles möglichst perfekt zu machen. Mittlerweile ist es aber tatsächlich zu viel."

Frage: "Dein Teamkollege Fernando Alonso sagte, er würde gerne an der Strecke sein, wenn du im Auto sitzt. Wirst du eine ähnliche Herangehensweise an den Tag legen?"

Massa: "Ja. Fernando wird in Valencia mit den Testfahrten beginnen und ich werde von Anfang an dabei sein. Ich werde seine Runden und den Test verfolgen. Es ist wichtig zu verstehen, was er macht und was er über das Verhalten des Fahrzeugs sagt."

"Umgekehrt trifft das natürlich ebenfalls zu. Man muss von den ersten Metern bis zum Schluss der Saison genau darüber im Bilde sein, wie die Entwicklung des Autos vonstatten geht. Wir müssen den F150 von Rennen zu Rennen verbessern. Deswegen ist es von großer Wichtigkeit, die gemeinsamen Arbeiten stets zu verfolgen."

KERS spielt 2011 eine gewichtige Rolle

Frage: "2009 warst du einer der wenigen Fahrer in der Startaufstellung, der ständig mit KERS zu tun hatte. Wie viel Einblick hast du in die Entwicklung dieses Systems und wie sehr unterscheidet es sich von der 2009 eingesetzten Variante?"

Massa: "Wir haben sicherlich eine ähnliche Richtung wie 2009 eingeschlagen. Nachdem wir zum Saisonende 2009 damit aufgehört hatten, dieses System zu nutzen, arbeiteten wir weiter daran."

"Hoffentlich haben wir ein gutes KER-System."Felipe Massa
"Ich bin mir sicher, die seither durchgeführte Entwicklung hat die ganze Sache verbessert. Wir haben das neue System natürlich noch nicht im Auto ausprobiert, doch wir können auf mehreren Ebenen eine Steigerung ausmachen. Hoffentlich haben wir ein gutes KER-System. Es wird auch ein bisschen leichter sein, was sehr wichtig ist."

"Es muss die richtige Menge an Leistung abgeben, sollte die Balance des Fahrzeugs aber nicht durcheinander bringen. Wir haben ja 2009 gesehen, dass es manche Autos in gewissen Rennen an Bord hatten, bei anderen Events hingegen nicht. Jetzt geht es darum, das perfekte System für die komplette Saison zu bauen."

Frage: "Die Saison 2011 umfasst insgesamt 20 Rennen. Musstest du deswegen deinen Trainingsplan und dergleichen umstellen?"

Massa: "Bislang habe ich sehr viel trainiert. Positiv für mich ist, dass ich nach dem Ende der Saison noch eine Weile in Brasilien bleiben kann. Dort ist sind die Temperaturen meist sehr heiß, was den Trainingseffekt verbessert. Ich konnte dort sehr viele Übungseinheiten einlegen. Ich machte mir auch Gedanken über mein Gewicht."

"Ich zähle zwar zu den leichteren Piloten im Starterfeld, doch wir wissen ja um den Einsatz von KERS in diesem Jahr Bescheid. Da kann schon ein halbes Kilogramm eine Auswirkung auf die Balance haben. Genau diese Richtung habe ich im Winter bei meinem Trainingsprogramm eingeschlagen. Bis zum ersten Rennen ist aber noch einiges zu tun, um beim Saisonauftakt wirklich fit zu sein."

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