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Petrov: "Fühle mich wie ein kleiner Junge zu Weihnachten"
Vitaly Petrov spricht im Interview über die Vertragsverlängerung, kuriose Blüten des Formel-1-Booms in seiner Heimat und das neue Auto
(Motorsport-Total.com) - Kurz vor Weihnachten dürfen sich einige Piloten nach langem Warten über Vertragsbestätigungen für die Saison 2011 freuen. Nach dem Belgier Jérôme d'Ambrosio, der gestern als zweiter Virgin-Pilot bekannt gegeben wurde, bestätigte heute das Renault-Team die erwartete Vertragsverlängerung für den Russen Vitaly Petrov. Im Interview spricht er über die Schwierigkeiten des Debütjahres, die Auswüchse des Formel-1-Booms in Russland und den Winterurlaub in Maranello.
Frage: "Vitaly, wie fühlt es sich an, von Renault bestätigt zu werden?"
Vitaly Petrov: "Es fühlt sich großartig an. Ich habe dieses Jahr so viel gelernt und ich weiß, dass ich 2011 stärker zurückkommen kann. Ich bin sehr stolz, ein Teil dieses Teams zu sein und ich möchte dieses Vertrauen zurückzahlen, das sie in mich setzen."
Frage: "Wenn du auf deine Rookie-Saison zurückblickst, was hast du am meisten genossen?"
Petrov: "Es gab viele besondere Momente. Das Rennen in Schanghai ist etwas, an das ich mich immer erinnern werde - als ich Schumacher und Webber überholt habe und meine ersten Punkte holte. Und das Rennen in Ungarn war mein vielleicht bestes Wochenende, als alles für mich passte."
Frage: "Wie hat sich dein Leben verändert, seit du Formel-1-Fahrer bist?"
Petrov: "Ich reise viel mehr und habe nicht mehr viel Zeit für mich selbst, doch ich werde mich nie darüber beschweren, denn ich liebe, was ich tue. Ich fühle mich nach wie vor wie ein kleiner Junge zu Weihnachten, wenn ich in das Auto einsteigen darf. Das Leben ist nicht so einfach, wie manche glauben, und in der Formel 1 geht es um viel mehr als das Auto zu fahren. Dennoch ist es eine tolle Erfahrung und ich weiß, dass ich das Glück habe, einer von nur 24 Fahrern in der Startaufstellung zu sein."
Petrov einer der zehn attraktivsten Singlemänner Russlands?
Frage: "Fühlst du dich bei Renault zuhause?"
Petrov: "Ja, definitiv. Frühere Fahrer haben immer gesagt, dass es hier eine besondere Atmosphäre gibt und ich muss sagen, dass ich nur zustimmen kann. Das Team ist sehr warmherzig, freundlich und offen und ich verstehe mich wirklich gut mit den Jungs."
Frage: "Spürst du die wachsende Unterstützung für die Formel 1 in Russland?"
Petrov: "Definitiv. Ich bekomme jede Woche mehr Unterstützung aus meinem Land. Fakt ist, dass mich sogar kürzlich ein Lifestyle-Magazin in ihre Liste der zehn attraktivsten Singlemänner Russlands aufgenommen hat. Man spürt, dass der Sport immer populärer wird und bald haben wir unseren eigenen Grand Prix, was für noch mehr Interesse sorgen wird. Sogar unser Premierminister, Herr Putin, kam kürzlich auf den Geschmack, als er einen Renault-Boliden testete."
Frage: "Was werden 2011 die größten Herausforderungen sein?"
Petrov: "Es gibt ein paar Änderungen, an die wir uns als Team anpassen müssen: neue Reifen, der bewegliche Heckflügel und KERS, was ich noch nie benutzt habe. Es gibt sogar ein neues Rennen in Indien. Es gibt also ein paar Dinge, an die wir uns anpassen müssen, doch sie sollten auch die Show verbessern und für besseren Rennsport sorgen. Ich habe das neue Auto bereits im Windkanal gesehen und es sieht sehr vielversprechend aus. Ich liebe auch unsere neuen Farben und kann es gar nicht erwarten, ins Auto zurückzukehren und endlich wieder rennzufahren."
Ziele für die zweite Saison
Frage: "Was willst du in deiner zweiten Saison erreichen?"
Petrov: "Mein Ziel ist es, mich als Fahrer weiter zu entwickeln und konstanter zu werden. Es gab Zeiten in diesem Jahr, in denen ich Fehler machte und Punkte verloren habe - ich weiß, dass ich mich in diesem Bereich verbessern kann. Ich glaube, dass ich gezeigt habe, dass ich den Speed habe, doch ich muss über das gesamte Wochenende konstanter werden, um das Maximum aus jeder Session heraus zu holen."
Frage: "Was ist dein Plan für die nächsten Monate, bevor im Februar die Testfahrten beginnen?"
Petrov: "Ich dachte daran, diesen Winter ein paar Tage in Maranello zu verbringen, doch man hat mir gesagt, dass das vielleicht keine gute Idee ist. Im Ernst - nach einem stressigen Jahr nehme ich mir jetzt die Zeit, nach Hause zu fahren und meine Familie und meine Freude zu sehen. Es ist auch die Zeit, um die Batterien neu aufzuladen, damit ich nächstes Jahr frisch zurück kommen kann. Ich arbeite bereits hart an meiner Fitness und trainiere viel, um beim Saisonstart bereit zu sein. Dann - im Januar - werde ich in der Fabrik sein, um meine Ingenieure zu sehen und um den Sitz für das neue Auto anzupassen."