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Vettel: "Das war nicht so schlecht"
Trotz des großen Rückstands auf seinen Teamkollegen ist Sebastian Vettel mit dem ersten Trainingstag in Yeongam recht zufrieden
(Motorsport-Total.com) - 1,262 Sekunden Rückstand, siebter Platz und der Teamkollege ganz vorne: Normalerweise würde Sebastian Vettel damit nicht zufrieden sein. Im zweiten Freien Training in Yeongam erlitt er jedoch einen frühen Reifenschaden, der sein Programm durcheinanderbrachte. Mit der Gesamtperformance von Red Bull kann der Deutsche offenbar gut leben.
Frage: "Sebastian, über eine Sekunde Rückstand auf deinen Teamkollegen - warum bist du denn gar so weit weg?"
Sebastian Vettel: "Der Plattfuß gleich am Anfang des zweiten Trainings hat uns schwer getroffen. Das waren die harten Reifen, also mussten wir früher auf den weichen rausgehen und mehr Runden damit fahren als die anderen. Das hilft natürlich nicht."
Diesmal keinen Nagel gefunden
Frage: "Gestern hast du einen Nagel auf der Strecke gefunden. Warum der Plattfuß heute?"
Vettel: "Keine Ahnung. Vielleicht bin ich über irgendwas drübergefahren, was ein anderes Auto hochgewirbelt hat. Ansonsten war ich nie neben der Strecke und es kam auch wirklich plötzlich. Der Reifen war dann aufgeschlitzt - da kann man nichts mehr machen."
Frage: "Dann kam Jarno Trulli als Bus daher..."
Vettel: "Das war ein bisschen unglücklich, denn ich war auf einer fliegenden Runde und habe damit gerechnet, dass er mich sieht. Das ist ein ziemlich schneller Streckenteil dort, aber anscheinend hat er mich nicht gesehen und ich musste ausweichen. Danach hat er mich dann vorbeigelassen."
Frage: "In Kurve 16 scheinen die Autos stark aufzusitzen und zu versetzen. Was ist das Problem?"
Vettel: "So schlimm ist es gar nicht - sieht auf dem Foto wahrscheinlich schlimmer aus. Das Problem ist, dass der Curb nicht auf der gleichen Ebene ist wie die Rennstrecke, sondern in der Mitte ziemlich steil ansteigt. Dadurch kriegen die Autos einen Schlag, was sich auf das ganze Auto überträgt. Generell ist es kein Problem - nicht ganz angenehm, aber gut, es soll ja keine Spazierfahrt werden."
Frage: "Und die Boxeneinfahrt ist auch nicht so ganz einfach, oder?"
Vettel: "Ja. Es ist ziemlich eng. Man sieht nichts, fährt neben der Mauer blind und derjenige, der an die Box kommt, muss langsamer fahren als der andere, der draußen bleibt. Wenn sich der Vordermann entscheidet, an die Box zu fahren, ist es schwierig, noch zu reagieren, denn dann schert man halt nach links aus, aber wenn man hier von der Ideallinie abkommt, ist die Strecke so schmutzig, dass das Auto schwierig zu halten ist. Ich denke, dieses Jahr können wir nichts mehr machen - damit müssen wir leben -, aber für nächstes Jahr müssen wir schauen, dass wir das ein bisschen besser hinkriegen."
Rückstand nicht beunruhigend
Frage: "Ist der große Abstand zum Teamkollegen nur aufgrund der Reifen zu erklären?"
Vettel: "Wir waren einfach nicht immer zur gleichen Zeit auf den gleichen Reifen unterwegs. Die Strecke wurde bis zum Schluss besser. Wenn man dann schon früh mit den weichen Reifen rausfährt, beschädigt man sie umso mehr."
Frage: "Auf den langen Geraden verliert ihr viel Zeit auf die Autos mit Mercedes-Motoren. Musst du das in den Kurven wieder wettmachen?"
Vettel: "Seit Saisonbeginn hat sich nichts geändert. Wir wissen, dass wir auf den Geraden nicht das schnellste Auto haben, also setzen wir generell auf die Kurven, um es da wieder wettzumachen. Bis jetzt ging der Plan gut auf. Schauen wir mal am Wochenende, aber ich denke, es wird auch hier wieder eng."
Frage: "Was hast du heute gelernt?"
Vettel: "Das war wie ein Crashkurs im Driften, aber es hat Spaß gemacht! Der Plattfuß hat unser Nachmittagsprogramm stark beeinträchtigt, aber ansonsten war es nicht so schlecht. Vor allem neben der Linie ist es unglaublich rutschig, was es sehr schwierig macht. Das war heute das Hauptmerkmal. Hinsichtlich der Reifen konnte ich nicht viel lernen, denn ich hatte gleich auf der ersten Runde den Plattfuß und bin daher nicht viel mit dem Prime gefahren."
Frage: "Dein Fazit des ersten Tages?"
Vettel: "Das passt schon so. Mein Tag war nicht ganz so ideal wie der von Mark, aber wir sehen ziemlich konkurrenzfähig aus. Ich glaube, dass alles sehr eng beisammen liegt. Der erste Sektor ist nicht unser Metier, aber das wissen wir - umso stärker müssen wir im zweiten und dritten Sektor zurückfighten."