Die fünf WM-Kandidaten im Gespräch
Die fünf Titelanwärter im Kreuzverhör vor dem Grand Prix von Südkorea: Mark Webber, Fernando Alonso, Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Jenson Button
(Motorsport-Total.com) - Während sich die Journalisten aus ihren Stundenhotels mit schlecht organisierten Shuttlebussen zum Korea International Circuit (KIC) quälten und dort feststellten, dass die Internetverbindung, mit der sie arbeiten müssen, bestenfalls ein schlechter Witz sein kann, stand für die fünf verbliebenen WM-Kandidaten erst einmal ein Fotoshooting auf dem Programm.
1986 ging ein legendäres Bild um die Welt, als Ayrton Senna, Alain Prost, Nigel Mansell und Nelson Piquet auf der Boxenmauer Platz nahmen, um sich ablichten zu lassen. 24 Jahre später baten Mark Webber (220 Punkte), Fernando Alonso, Sebastian Vettel (je 206), Lewis Hamilton (192) und Jenson Button (189) in Anlehnung an Estoril 1986 gemeinsam mit Bernie Ecclestone zum Fototermin - und schilderten anschließend in der offiziellen FIA-Pressekonferenz ausführlich, wie sie ihre Chancen auf den WM-Titel einschätzen...
Auf den Spuren von Prost und Co.
Frage: "Gentlemen, ihr habt gerade das legendäre Foto der WM-Anwärter von 1986 nachgestellt. Damals waren sie zu viert, jetzt seid ihr drei Rennen vor Schluss zu fünft. Mit welchen Gefühlen geht ihr in dieses Wochenende, insbesondere auf einer neuen und unbekannten Strecke?"
Jenson Button: "Für mich war es eine sehr interessante Saison. Ich kam in ein neues Team und hatte einen neuen Teamkollegen und fand mich ziemlich schnell zurecht, wie ich finde. Ich habe die Saison genossen. Für uns alle war es ein Auf und Ab, wir hatten ziemlich schlechte und wahnsinnig gute Rennwochenenden. Dadurch ist diese Weltmeisterschaft so aufregend."
"Es ist gut, drei Rennen vor Schluss immer noch im WM-Kampf mitzumischen. Natürlich ist es für mich schwierig, weil ich 31 Punkte Rückstand habe, aber die Chance lebt immer. Wir sind noch guter Dinge und ich freue mich schon auf die nächsten drei Rennen. In den letzten Rennen hatten Ferrari und Red Bull die Oberhand, aber ich denke, dass wir in den nächsten drei Rennen näher dran sein werden. Es wird ein spannender Fight bis zum Saisonende."
Lewis Hamilton: "Jenson hat schon alles beantwortet. Es ist schön, hier zu sitzen. Die Strecke ist neu, was für alle Fahrer aufregend ist. Ziemlich staubig ist es auch, aber ich hoffe genau wie Jenson, dass wir dieses Wochenende im Vergleich zu Red Bull und Ferrari besser aussehen werden als zuletzt - und hoffentlich haben wir auch ein bisschen mehr Glück!"
Sebastian Vettel: "Für mich hat es schon mal schlechter ausgesehen als jetzt, also sehe ich uns in einer guten Position. Das Auto ist wirklich gut. Die letzten Rennen waren sehr stark. Wie die anderen schon gesagt haben, ist dieses Rennen eine Unbekannte. Ich glaube, dass möglicherweise jeder von uns stark sein könnte, also müssen wir mal abwarten. Der erste Sektor sieht nicht nach einem Heimspiel für uns aus, aber in den Sektoren zwei und drei können wir vielleicht aufholen. Wir werden sehen. Interessante Strecke, auf die ich mich freue."
Mark Webber: "Es war schön, das Foto mit den Jungs zu machen. Das ist schon viele Jahre her und auf dem alten Foto waren meine damaligen Helden. Bis jetzt war es eine interessante Saison mit vielen verschiedenen Siegern, sodass wir jetzt alle in dieser Ausgangsposition sind. Es ist kein Zufall, dass das so ist. Bis jetzt ist es für uns alle so gelaufen, wie es eben gelaufen ist."
"Drei Rennen sind noch zu fahren, in denen genauso viele Punkte vergeben werden wie in den ersten drei Rennen und in der Mitte der Saison, insofern hat sich nicht allzu viel geändert. Das Geheimnis ist, rauszugehen und dein Bestes zu geben - eine klare Vorgabe für alle. Die Strecke hier sieht ganz nett aus, daher freue ich mich schon darauf, morgen ins Auto zu steigen und loszulegen."
Fernando Alonso: "Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Es war ein Auf und Ab, auch bei mir. Aber es war für mich persönlich eine großartige Meisterschaft 2010 in einem neuen Team. Ich habe mich bei Ferrari vom ersten Tag an perfekt integriert. Von der Erfahrung her war es vielleicht die beste Saison meiner bisherigen Karriere, also bin ich sehr glücklich."
"In den letzten drei Rennen werde ich alles daran setzen, vor Abu Dhabi in einer Ausgangsposition zu sein, um eine Titelchance zu haben. Wir haben zurückgeschlagen. In den letzten fünf, sechs Grands Prix haben wir gute Schritte gemacht - und nun freue ich mich auf die letzten drei Rennen auf einigen besseren und einigen schlechteren Strecken für uns, aber das ist für alle gleich. Hoffentlich können wir aus jedem Wochenende das Maximum herausholen."
Erinnerungen an den Formel-3-Grand-Prix
Frage: "Eine Frage zu Südkorea: Jenson und Lewis sind in diesem Land schon Formel 3 gefahren - Jenson war 1999 auf dem Podium und Lewis stand 2003 auf Pole-Position. Welche Gefühle habt ihr bezüglich der Strecke und des Landes?"
Button: "Ich habe die Erfahrung hier in Südkorea genossen. Das war 1999. Ich war Zweiter im Rennen. Es war teilweise ein Stadtkurs und eine gute Erfahrung. Das Interesse an der Veranstaltung war damals recht groß - es war einer der größten Motorsportevents hier. Sie scheinen dem Motorsport leidenschaftlich zu begegnen und es war schön, das große Interesse zu spüren. Hoffentlich ist das hier genauso."
"Das Layout finde ich interessant - ich finde, da haben sie gute Arbeit geleistet. Im ersten Sektor gibt es gute Überholmöglichkeiten und hinten raus gibt es einige schön fließende Kurven. Das Layout gefällt mir. Im Moment macht die Fahrbahn einen rutschigen Eindruck, aber das ist bei neuem Asphalt halt unweigerlich so."
Hamilton: "Ich erinnere mich nicht besonders gut daran. Ich weiß noch, dass ich im Rennen von einem anderen Fahrer (Nelson Piquet jun; Anm. d. Red.) abgeschossen wurde. Das war's. Ansonsten war es ein guter Trip und eine gute Erfahrung und es ist schön, wieder hier zu sein. Ich war zum ersten Mal in Seoul und habe es genossen. Ich finde, sie verdienen Anerkennung dafür, dass sie rechtzeitig fertig geworden sind, und es sieht so aus, als würde es eine gute Show, also freue ich mich schon."
Vettel: "Ich bin zum ersten Mal hier und habe noch nicht viel gesehen. Heute Morgen bin ich aber die Strecke abgegangen und sie macht einen sehr interessanten Eindruck. Es gibt viele Tribünen, also hoffe ich auf viele Zuschauer. Was die Strecke selbst angeht, wurde das Wichtigste schon gesagt. Wir werden sehen, wie griffig es ist, aber wenn ich daran denke, dass es geheißen hat, wir werden hier vielleicht gar nicht fahren, dann haben sie in letzter Zeit sehr gute Arbeit geleistet. Ich denke, die meisten Arbeiten sind abgeschlossen. Es wird schon okay sein."
Webber: "Für mich ist es auch das erste Mal in Südkorea. Sie haben unglaublich hart gearbeitet, um alles fristgerecht fertig zu bekommen. Ich denke, wir sind alle bereit. Es sieht so aus, als würde alles fertig werden - aber erst in paar Jahren wird alles fertig sein, also die geplante Stadt, denn im Moment ist es noch eine ländliche Umgebung, wenn man so will. Vom ursprünglichen Plan sind wir noch weit weg, aber das ist okay. Ich hoffe, dass die Menschen unseren Sport in Zukunft annehmen werden und sich genau anschauen, worum es in der Formel 1 geht, denn im Moment ist das alles neu für sie. Der Enthusiasmus scheint aber da zu sein - und das ist das Wichtigste."
Alonso: "Auch für mich ist es das erste Mal. Sie haben einen guten Job gemacht, alles fertig zu bekommen. Ich finde, zu 99 Prozent ist alles fertig, daher können wir dieses Wochenende eine gute Show erwarten. Aus Fahrersicht ist es immer spannend, eine neue Strecke zu lernen. Das ist eine neue Herausforderung und ich freue mich immer über neue Länder in der Weltmeisterschaft, daher freue ich mich auf das Rennen und eine hoffentlich gute Show."
Vettel: "Aber vielleicht können sie in Zukunft die Hotelsituation für die Teams und euch Journalisten verbessern. Für uns Fahrer ist es okay, aber ich habe schon einige Geschichten gehört. Daran sollte gearbeitet werden."
Frage: "Was habt ihr seit Japan gemacht? Seid ihr in Asien geblieben oder zurückgeflogen? Wo habt ihr trainiert?"
Button: "Ich bin zurückgeflogen. Lewis und ich waren vergangenen Donnerstag bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung und dann saß ich am Freitag einen Tag lang im Simulator. Am Samstag haben wir noch etwas Arbeit für einen unserer Partner erledigt und dann flog ich nach Japan. Ich war in Hiroshima."
Hamilton: "Ich war ein paar Tage zu Hause, was toll war. Ich habe trainiert und bin dann hierher geflogen. Angekommen bin ich am Mittwochmorgen und dann hatte ich den ganzen Tag lang Auftritte. An die Strecke bin ich erst heute Morgen gefahren."
Webber in Australien weitgehend unbehelligt
Vettel: "Ich bin in Asien geblieben, um nicht aus dem Zeitrhythmus zu kommen und ein bisschen Sonne zu tanken. Ich habe ein bisschen trainiert und bin gestern hier angekommen."
Webber: "Wir sind nach dem Rennen in Suzuka schnell abgehauen, was mir anscheinend ein paar Unkenrufe beschert hat. Ich flog so schnell es ging nach Australien zurück und hatte zu Hause eine schöne Zeit. Es war nett."
Frage: "Hattest du dort viele Auftritte, viele Medientermine?"
Webber: "Absolut null."
Frage: "Wie hast du das denn hinbekommen?"
Webber: "Sie fiebern halt nicht so mit. Nein, im Ernst, die Leute sind okay, es war nett. Die Leute sind aufgeregt, aber es war gut gemanagt, also war alles gut."
Button: "Hast du Shrimps gegrillt?"
Webber: "Haufenweise Shrimps auf dem Grill! Die Italiener wissen sicher, dass Mary MacKillop heiliggesprochen wurde. Sie ist die erste australische Heilige, daher war das natürlich eine wichtige Nachricht - in Australien, nicht überall auf der Welt. Ich musste mir das sieben Tage lang ansehen!"
Alonso: "Ich bin in Asien geblieben, auf einer kleinen Insel im Süden von Japan. Ich habe trainiert und Golf gespielt, nichts Aufregendes."
Frage: "Jenson und Lewis, würdet ihr sagen, dass das hier eure letzte Titelchance ist? Wenn ihr die auslässt, ist es zwar mathematisch noch möglich, aber es wird schwieriger..."
Button: "Vor jedem Rennen höre ich, dass es das entscheidende ist. Natürlich ist es für uns schon schwierig, dieses Jahr die Weltmeisterschaft zu gewinnen, aber wir haben in vergangenen Saisons gesehen, dass alles möglich ist. Wir alle hatten schon Defekte und Probleme, daher ist es immer noch möglich, solange es nach diesem Rennen noch mathematisch möglich ist."
Hamilton: "Sehe ich genauso."
Frage: "Die Red Bulls scheinen im Qualifying eine Macht zu sein. Warum ist das so und seht ihr beide euch am Samstag schon auf der Pole-Position? Und an den Rest: Wie könnt ihr sie schlagen und habt ihr ein besonderes Rezept dafür?"
Webber: "'Seb' hatte im Qualifying einen guten Lauf. Er stand schon ein paar Mal auf Pole-Position und ich auch. Am Samstagnachmittag ist unser Auto schnell. Wir haben seit Jahresanfang eine Vorderradaufhängung, mit der man die Bodenhöhe verstellen kann (ironisch gemeint; Anm. d. Red.). Die funktioniert gut. Am Sonntag stellen wir das Auto dann höher. Vieles hat uns geholfen und am Samstag wollen wir wieder einen guten Job machen."
Vettel: "Wie Mark schon sagte, haben wir diese verstellbare Bodenhöhe (grinst; Anm. d. Red.). Das ist unser Geheimnis für Samstag."
Frage: "Und die anderen drei Fahrer? Glaubt ihr, dass es möglich ist, Red Bull im Qualifying oder im Rennen zu schlagen?"
Hamilton: "Ich glaube, es ist möglich - alles ist möglich. Wir und Ferrari geben alles, denn ich finde nicht, dass der Rückstand so groß ist. Da ist noch alles drin. Wir haben sie schon mal ausqualifiziert - wann war das, ein Rennen? Sie standen also mehr als nur ein paar Mal auf Pole-Position, aber ich hoffe, dass wir die Lücke schließen können."
Button: "Ja, diese Saison hatten sie im Qualifying einen Vorteil. In den letzten Rennen sind wir näher herangekommen, was ermutigend ist. Ich weiß, dass alle neue Updates für diese Strecke haben, aber ich möchte mich bei unseren Jungs dafür bedanken, dass die neuen Teile fertig geworden sind. Hoffentlich bringen sie dann auch was."
Alonso: "Mir ist es lieber, sie am Sonntag zu schlagen."
Sektor eins: Red Bulls Achillesferse
Frage: "Mark, du sollst hinsichtlich des ersten Sektors besorgt sein. Selbst wenn ihr in der ersten Reihe steht, könnte es sein, dass ihr nach dem ersten Sektor nicht mehr führt, hört man. Stimmt das?"
Webber: "Ja, das könnte passieren, aber danach sind ja noch weitere 300 Kilometer zu fahren. Schaut, in Spa war es das Gleiche - wir wussten, dass wir den Hügel rauf angreifbar sein würden. Dort haben wir nach dem Start nicht einmal geführt. Es gibt einige Strecken, bei denen der erste Sektor anders ist als der Rest der Runde, aber man tut eben, was man kann. Wenn wir nach dem ersten Sektor nicht führen, dann wird es ein interessantes Rennen, aber wie dem auch sei: Du gibst immer dein Bestes. Für das Meiste sind wir bereit, also schauen wir mal, wie es läuft."
Frage: "Mark und Sebastian, das Team, das zuletzt versucht hat, mit zwei Fahrern Weltmeister zu werden, war im Jahr 2007 McLaren. Das ist nicht gut ausgegangen. Seid ihr deswegen besorgt?"
Webber: "Die Spanier wünschen sich das, aber niemand in diesem Raum weiß, was die nächsten drei Rennen bringen werden, niemand. Wir können stundenlang darüber sprechen, was wir vorhaben, dies und jenes, auf und ab, immer und immer wieder. Aber niemand weiß es, also konzentrieren wir uns lieber auf unseren Job. 'Seb' und ich hatten eine gute Saison. Wir beide haben noch die Chance, in dieser Meisterschaft gut abzuschneiden, und das Team liegt bei den Konstrukteuren auch gut, weil wir beide gute Punkte gesammelt haben."
"Sollte es in Zukunft zur Situation kommen, dass wir gegeneinander fahren, dann werden wir das tun, was wir immer tun, nämlich versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Ob ich nun gegen Fernando oder 'JB' oder Lewis oder 'Seb' fahre, ist mir völlig egal, denn ich muss die Rennen beenden. Das wissen wir alle und das hat im Kopf oberste Priorität, aber ich gebe deswegen auch keine Positionen einfach auf. Das ist derzeit die Gratwanderung. Letztendlich kommt es auf das Racing an. Alles andere ist nicht wichtig."
Vettel: "Viel mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Was 2007 passiert ist, hatte einen Grund. Zwei Rennen vor Schluss hatte Kimi sehr schlechte Chancen auf den WM-Titel, denn er lag 17 Punkte hinten. Natürlich hat er gezeigt, dass es möglich ist, aber er hat auch das Maximum rausgeholt und diese beiden Rennen gewonnen, während notwendig war, dass die anderen nicht oder schlecht punkten oder ganz ausfallen. Ich glaube nicht, dass man das vergleichen kann. Dieses Jahr wird es anders sein."
Frage: "Fernando, du hattest am Saisonbeginn einige Motorenprobleme. Hast du noch genug Motoren, um die Saison zu beenden?"
Alonso: "Ich denke, das ist okay. Natürlich gerieten wir durch unsere Motorenprobleme im zweiten und dritten Rennen in eine schwierige Situation, keine Frage, aber von da an haben wir die Saison eben anders geplant. Bis jetzt haben wir die Situation unter Kontrolle. Ich mache mir für die letzten drei Rennen keine Sorgen. Alles ist okay."
Frage: "Mark, wenn du ein Rennen gewinnst und zweimal auf das Podium fährst, hast du dein Schicksal selbst in der Hand. Rechnest du manchmal so oder denkst du nicht an so etwas?"
Webber: "Es ist lächerlich, so zu rechnen, denn es kann noch eine Menge passieren. Wie du schon sagst: Wenn ich die nächsten zwei Rennen gewinne, dann ist es sowieso gelaufen. Aber hier haben wir erstmal dieses Rennen und ich muss so weitermachen wie bisher. Der Abstand hat sich in den letzten Rennen positiv entwickelt. Daran muss ich festhalten. Einfach das Beste geben, das ist das Wichtigste. Ich gebe mein Bestes und hoffe, dass sich der Rest dann von selbst erledigt."
Frage: "Glaubt ihr, dass es am Freitag und Samstag ein Rennen im Rennen wird, das richtige Setup zu finden, oder seht ihr alle drei Topteams auf dem gleichen Niveau?"
Webber: "Es ist eine neue Strecke und wir haben bis zu einem gewissen Grad gute Simulationen, was wir zu erwarten haben, aber die große Unbekannte ist, wie viel Grip die Strecke bietet und wie die Reifen funktionieren werden. Morgen Vormittag werden wir uns da einen Eindruck verschaffen und das Wissen dann von Freitag auf Samstag umsetzen. Alle sitzen im selben Boot. Uns allen ist klar, dass wir nicht unglaublich viel Grip haben werden, aber vielleicht bekommen wir ein zumindest bisschen Grip zum Rumspielen. Es ist für alle gleich und daher kein großes Thema."
Erwartungen erfüllt, die Herren?
Frage: "Wie viel von dem, was ihr euch für diese Saison vorgenommen habt, habt ihr schon erreicht? Und Fernando, du sprichst von deiner besten Saison. Schließt das deine beiden WM-Titel auf Renault ein?"
Alonso: "Es ist ja noch nicht vorbei und wir werden sehen, wie dieses Jahr endet, aber in Sachen Freude, Motivation, Fahren, Team und so weiter ist das die beste Saison. Natürlich wäre es schön, Weltmeister zu werden, aber selbst wenn nicht: Ich werde mich immer gerne an 2010 zurückerinnern."
Webber: "Wenn mir vor dem Qualifying in Bahrain jemand gesagt hätte, dass ich drei Rennen vor Schluss die Weltmeisterschaft anführen werde, dann hätte ich zugeschlagen - mehr geht nicht. Das ist also eine hohe Erwartung, auch aus Teamsicht, denn wir wissen, wie stark unsere Gegner sind. Wir respektieren unsere Rivalen, denn das sind großartige Operationen. Da muss man seine Erwartungen schon zügeln, aber gleichzeitig ist es wichtig, dass man optimistisch und positiv ist und innerhalb der eigenen Grenzen fährt, denn dann ist viel möglich."
"Fernando hat in der Vergangenheit schon mehr erreicht, aber für mich ist es eine unglaubliche Saison, ein echtes Highlight mit vielen besonderen Siegen und vielen Rennen, in denen ich sehr, sehr viel Spaß hatte. Was die Chemie im Team angeht, hatten wir hie und da unsere Problemchen, aber in Zeiten der Spannung lernen die Menschen viel über sich selbst. Das Team und ich haben in dieser Zeit viel über den Sport gelernt. Es ist bisher ganz eindeutig meine beste Saison, daher bin ich glücklich."
Vettel: "Nach dem Vorjahr war das Ziel ganz klar, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Drei Rennen vor Schluss haben wir alle noch Chancen - einige von uns größere, einige kleinere. That's Racing. Manchmal hast du Glück, manchmal nicht. Ihr habt Fernandos Motorenprobleme am Saisonbeginn angesprochen. Ich finde, es ist ganz normal, Höhen und Tiefen durchzumachen. Manchmal hat man mehr Höhen, manchmal mehr Tiefen, aber die Erwartung war wie gesagt, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen - und ich denke, wir befinden uns in einer sehr guten Ausgangsposition. Bis jetzt haben wir unsere Erwartungen erfüllt, aber ein bisschen was vom Weg ist noch zu gehen."
Hamilton: "Ich habe nie irgendwelche Erwartungen. Ich bin glücklich damit, wie es ist, und wir sind noch im Titelkampf. Das ist keine schlechte Ausgangsposition."
Button: "Das Jahr hat Spaß gemacht. Die vergangene Saison war natürlich etwas Besonderes für mich. Ich war sieben Jahre lang im gleichen Team, daher war es eine Herausforderung, das Team zu wechseln, und ich habe es sehr genossen, mit McLaren und Lewis zu arbeiten. Das ist eine tolle Situation. Ich weiß aber, dass da noch mehr kommt."
"Es sind nur noch drei Rennen zu fahren und ich bin mit dieser Partnerschaft sehr zufrieden. Ich bin sehr glücklich, genieße mein Leben und hatte diese Saison sehr viel Spaß. Einige Rennen waren sehr unterhaltsam und ich habe auch ein paar Rennen gewonnen. Natürlich hätte ich gerne noch mehr Rennen gewonnen, aber drei stehen ja noch aus. Ich werde es weiterhin probieren."