• 08. Oktober 2010 · 10:30 Uhr

Alonso: "Red Bulls beste Strecke überhaupt"

Nach zwei Siegen en suite bekommt es Fernando Alonso in Suzuka mit einer Red-Bull-Übermacht zu tun, aber: "Wir müssen sie unter Druck setzen"

(Motorsport-Total.com) - Mit weniger als einer Sekunde Rückstand belegte Fernando Alonso am Freitag in Suzuka den vierten Platz. Das ist eine solide Basis, um weitere Punkte zu sammeln, aber gegen Red Bull scheint wie befürchtet kein Kraut gewachsen zu sein. Dennoch wirkt der Ferrari-Pilot nach 180 Minuten Training zum Grand Prix von Japan recht entspannt.

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Fernando Alonso holte am Freitag das Beste aus seinen Möglichkeiten: Platz vier Zoom Download

Frage: "Fernando, ist Red Bull hier wirklich so überragend schnell oder kommt da von euch noch was?"

Fernando Alonso: "Sicher haben wir für morgen noch was in petto, denn am Samstag richtet man das Auto so gut her, wie es nur geht. Aber ich denke, das gilt auch für Red Bull. Am Freitag testet man meistens das Rennpaket. Überrascht bin ich nicht. Wir wussten, dass Red Bull hier schnell sein würde - das ist wahrscheinlich ihre beste Strecke überhaupt. Ich habe aber schon gestern gesagt, dass wir sie unter Druck setzen müssen, denn dann haben sie kein leichtes Wochenende."

Frage: "Morgen könnte es regnen. Wie würde sich das deiner Meinung nach auf das Kräfteverhältnis auswirken?"

Alonso: "Der Regen bringt immer alles durcheinander. Das wird für alle schwierig. Du müsstest dann versuchen, so weit vorne zu stehen wie möglich, aber im Wissen, dass das Rennen erst am Sonntag gefahren wird, muss das Qualifying nicht entscheidend sein, denn am Sonntag soll es wieder trocken sein. Auf dieser Strecke kann man überholen, also dürfen wir uns morgen nicht verrückt machen lassen, ganz egal wo wir stehen. Ich schätze, dass einige Teams im Regen schnell sein könnten, zum Beispiel Mercedes, Renault oder Williams. Für die ist ein sehr gutes Qualifying drin."

Frage: "Wie gut ist Ferrari im Regen?"

Alonso: "Da habe ich ehrlich gesagt nicht viel Erfahrung. Wir hatten ein paar Runden in Australien, ehe auf Trockenreifen gewechselt wurde. In China lief es okay und in Spa waren wir am Freitagmorgen Erster, als die Strecke nass war. So gesehen mache ich mir über unsere Performance im Nassen keine Sorgen, aber unter solchen Bedingungen kommt natürlich immer der Glücksfaktor ins Spiel. Wenn du eine Runde mit ein bisschen weniger Wasser erwischst, bringt dir das vielleicht gleich mal zwei Sekunden. Man muss zur rechten Zeit am rechten Ort sein und den passenden Reifen montiert haben. Diese Dinge bringen alles durcheinander."

Frage: "Angenommen, Lewis Hamilton und Jenson Button haben vor dem letzten Rennen keine Titelchancen mehr, glaubst du dann, dass die britischen Fans dich unterstützen würden, weil du jetzt Ferrari-Fahrer bist?"

Alonso: "Das weiß ich nicht. Gefallen würde es mir schon, aber Red Bull sitzt ja in Milton Keynes, daher glaube ich, dass die Engländer diesem Team die Daumen drücken würden - Red Bull ist zu 98 Prozent englisch. Es ist immer schön, unterstützt zu werden, aber schneller macht es dich nicht."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Japan


Frage: "Wen schätzt du als deinen Hauptgegner ein?"

Alonso: "Was die Performance der Autos angeht, dominiert Red Bull diese Weltmeisterschaft. Sie stehen zu 85 Prozent auf Pole-Position und sind jedes Wochenende stark. Nur in Monza waren sie ein bisschen schwächer, aber ansonsten sind sie jeden Samstag und Sonntag Topfavorit. Ich glaube, dass sie in den verbleibenden Rennen sehr stark sein werden, aber McLaren ist auch ein Team, das in der Formel-1-Geschichte schon oft um die Weltmeisterschaft gekämpft hat. Sie wissen genau, wie sie mit so einer Situation umgehen müssen, und sie haben zwei Weltmeister im Cockpit. Die sind mit dieser Situation also auch vertraut. McLaren wird eine harte Nuss."

Frage: "Von den fünf WM-Anwärtern hat heute einer, Lewis Hamilton, einen Fehler gemacht. Nimmt das Druck von deinen Schultern?"

Alonso: "Nicht wirklich. Heute war nur Freies Training. Morgen im Qualifying oder im Rennen wäre es etwas anderes, denn während des Rennens rechnest du ständig, wie es jetzt steht und wie viele Punkte jeder hat. Im Freien Training achtet man auf diese Dinge aber weniger."

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